Re: Motorräder auf Radwegen

von: veloträumer

Re: Motorräder auf Radwegen - 20.05.15 11:07

In Antwort auf: Mazito
Auf eben dieser Tour habe ich es viermal erlebt, dass Motorräder (also richtig stinkende Benzinhubräume - nicht diese elektrischen Raumgleiter) auf Radwegen und Fahrradstraßen (inkl. Kennzeichnung) gefahren sind...
Gibt es ähnliche Erfahrungen in diesem Forum? Erwächst hier ein neuer Trend unter den Motorradfahrern?

Das kommt vor und ist kein neuer Trend - übrigens sogar auf engen, wenig überschaubaren städtischen Radwegen. Es ist aber keine Massenerscheinung. Autofahrer machen das übrigens auch gelegentlich. Fahrradstraßen werden sowieso selten ernst genommen. Du musst auch genau schauen, meistens gilt für Fahrradstraßen ja nicht exklusive Velonutzung, sondern nur ein bevorteilte Nutzung für Velos. Zwangsläufig fallen laute oder stinkende Motorräder unangenehmer auf, juristisch ist es aber dasselbe wie ein E-Auto - also meist okay. Das Fehlverhalten beschränkt sich auch nicht auf Radwege, sondern auch auf Straßen, die für Motorräder zeitweilig gesperrt sind. Ich habe hier im Forum dass mal gepostet, wieviel Motorradfahrer an einem Sperrtag am Wochenende die Neuffener Steige aufgefahren sind - mehr als "erlaubte" Radler jedenfalls.

In Antwort auf: Mazito
Und das in einem Biosphärenreservat.

Naja. Ich war anbesagten Wochenende im Schwarzwald unterwegs - teils führen ja da Straßen durch bzw. an den Nationalpark. Dort knattert und stinkt es schon erheblich. Man müsste zum nachaltigen Naturschutz weiträumiger absperren - das ist offenbar gesellschaftlich nicht gewollt (vgl. auch Alpen-Mautstraßen durch National- und Naturparks). Auffällig war am Wochenende, dass selbst einsame Strecken, wo fast keine Autos verkehren, trotzdem immer wieder Motorradgruppen auftauchten. Offenbar suchen die den Spaß auch auf allen denkbaren Nebenstrecken mit Kurven. Die Frage ist, warum diese lauten Motoren (nicht nur Motorräder, auch Macho-Auspuff-Autos, vielfach in Mode jetzt auch trikes) nicht generell verboten werden können. Das Problem ist nämlich, dass solche Lautstärken zu Hörschäden führen können und eine massive Belästigung darstellen. Hätte ich Geld und Zeit, würde ich mal eine Musterprozess führen - wegen Verletzung der körperlichen Unversehrtheit - das Aufdrehen der Motoren ist dabei schon als "vorsätzlich" zu bezeichnen. Vielleicht kommt ein Verbot in 100 Jahren.


In Antwort auf: Mazito
Ist meine Wahrnehmung zu überzogen? Fehlt mir das Quäntchen Toleranz gegenüber den Gelederten? Wie würdet ihr reagieren/ reagiert ihr?

Letztlich ja. Die Erfahrungen mögen dir gehäuft vorgekommen zu sein, ist aber auf Radwegen sicherlich eher die Ausnahme. (Ich möchte auch nicht dauernd angepöbelt werden, weil ich ich bestimmte Radwege meide - passiert leider andauernd. Es gibt einfach zu viel Oberlehrer!) Die Motorbiker haben daran auch kein Interesse, weil zu enge Fahrbahnen. Das Problem magst du verstärkt sehen, weil man auch abseits von Straßen Knatter- und Benzinverkehr noch miterlebt. Das Dröhnen z.B. reicht ja durch dicke Tannenwälder hindurch auf Waldpisten, wo gar keien Motorräder fahren (ebenfalls so am Wochenende erlebt). Die Geräusche füllen zuweilen ganze Täler - das ist nun mal nicht verboten - s.o.