Re: Fahrradversicherung: Sinnvoll oder nicht?

von: Behördenrad

Re: Fahrradversicherung: Sinnvoll oder nicht? - 12.05.15 09:27

Das Angebot der Ammerländer ist jetzt nichts berauschendes. Das können andere Hausratversicherungen genauso gut - oder sogar besser, und zwar ohne Zusatzversicherung. Es sei denn, ich will auch Schäden durch Verschleiß oder Eigenunfall absichern. Das macht eine "normale" Hausratversicherung nicht.
Mein Hausrat-Tarif versichert mir "alle zum Haushalt gehörenden" Fahrräder / Teile "rund um die Uhr" (ohne "Nachtklausel") in Höhe des Wiederbeschaffungswertes (nicht Kaufpreis!) "weltweit", ebenfalls Urlaubsgepäck / -ausrüstung bis 6 Monate Reise-/Urlaubsdauer. Da sind alle Eventualitäten mit abgedeckt, da Packtaschen, Helm, Kleidung, etc. mit dazu gehören. Das muss man aber an Hand seiner eigenen Situation entscheiden, was einem wichtig ist - oder wo man die größten Risiken sieht.
Ich habe z. B. ständig zw. 4 und 6 Räder im hochpreisigen Bereich "zum Haushalt gehörend" im Bestand (auch als Teilebausatz in Kartons), mit einem rechnerischen Gesamt-Wiederbeschaffungswert in deutlich 5-stelliger Höhe, die alle mehr oder weniger regelmäßig im Freien bewegt werden und auf Touren / Reisen mitgeführt werden. Auch mehrere gleichzeitig, wenn ich mit dem Auto an einen zentralen Urlaubsstandort reise. Der Verlust eines Rades bringt mich wirtschaftlich nicht in Not - schließlich ist das Geld ja ohnehin schon weg. Und bei mehreren Fahrrädern im Bestand bin ich auch nicht auf sofortigen Ersatzkauf angewiesen, weil ich dann ja ein anderes meiner Räder nutzen kann. Aber ich halte für die Risiko-Abdeckung einen Betrag von ca. 140 € im Jahr für durchaus vertretbar.
Schau Dir also mal die Tarife anderer Hausrat-Versicherer an, ob dort nicht ein passenderer Tarif für Deine (neue) Situation dabei ist.

Zur tatsächlichen Existenzsicherung ist eine Haftpflichtversicherung deutlich wichtiger, da man mit viel Fahrrad-Rumgegurke auch viele Haftpflichtfälle verursachen kann. Und die können, z. B. versehentlich ein Kind umgesäbelt, dann mal richtig "ins Geld gehen" - alleine schon, weil die Eltern dann für ihr Unfall-traumatisiertes Kind eine exclusive Rundum-Sorglos-psychologische Betreuung nicht unter zwei Jahren haben wollen, und ggf. Spätschäden ersetzt haben wollen, weil das Kind wegen des von Dir verursachten Unfalls sein Studium nicht geschafft hat, und die Einkommensverluste (Differenz zw. erreichtem Mindestlohn und von den Eltern erhofftem Vorstandsgehalt) von Dir einklagen wollen (also auch gleich noch eine gute Rechtsschutzversicherung mit abschließen teuflisch ) .

Matthias