Re: Wie ist Eure eigene Fahrradhistorie?

von: Durness

Re: Wie ist Eure eigene Fahrradhistorie? - 11.02.15 21:05

Hallo;
Auch mir gefällt dieser Thread. Danke für die Idee. Gerne beteilige ich mich.

In den 60 igern, mit 8 Jahren bekam ich mein erstes Rad. Ein Herkules Eingang. Später auf 2 Gang (Rücktritt) hoch gebeamt. Mit ihm machte ich schon mit 10 kleine Runden im Gebiet des Elternhauses von 10 – 15 km. Wie oben geschrieben wurde hatte ich auch erhebliche Probleme mit dem Tretlager und diesen Sau blöden Keilen. Wahrscheinlich habe ich auch öfter mal keinen Hammer auf der anderen Seite dagegengehalten. Leider musste ich nach einiger Zeit von dem geleibten VDO Tacho auf Huret umwechseln. Der ging leider nur bis 55. Der VDO bis 60. Das wurde schon mal voll ausgefahren wobei ich natürlich nicht weiß wie genau das Ding ging. Ok die Welle nach unten wurde mit so einem Bau weißen Spiralummantelung verschönert. Aber er kam nie an den VDO ran und auf einer vollgas Abfahrt habe ich dann getetstet wieviel er kann und dannach war er futsch. So.

Dann mit 14 kaufte ich mir ein Mercier – Special Tour der France in blau. Schönes blau. 10 Gang Hurert Schaltung. 260 DM. Verdient mit 2 DM Stundenlohn.
Mit diesem Rad bin ich viele Jahre zur Schule gefahren (28 km hin und zurück). Auch im Winter und ganz ohne Spikes. In der Schule war ich mit Abstand der mit dem weitesten Anreiseweg. Denke bin so 20 000 km mit gefahren. Leider wurde es mir vor eine Kneipe geklaut. Ich habe dann zwar nochmal ein anderes gebrauchtes Rad von ienem Freund gekauft aber es war rot und hatte keine Seele. So und wohl wegen Führerschein und Auto kam ich für einige Jahre vom Radfahren ab.

Mit 21 hatte ich eine Freundin die so gerne durch Irland mit dem Rad fahren wollte. Irgendwas war mit Hermann Hesse. Wir kauften uns zwei Gazelle 10 Gang Räder mit Stahfelgen und furchtbar schlechten Bremsen. Aber das Radfahren kam zurück. Leider viel meiner Freundin das Radfahren schwer. Und ich mußte x malnachschauen ob da nicht doch irgend etwas schleift. Es rollte einfach nicht so richtig :-)
Nach dem Urlaub trennten wir uns. Aber nicht wegen dem hohen Rollwiederstand. Ab da fuhr ich länger alleine. Wenn ich traurig war dass ich Alleine war sang ich „No woman no cry“ und alles war gut.

Alleine fuhr ich dann einige Touren durch Skandinavien. Zwischenzeitlich wechselte ich auf einen Reynolds Crmo Rennrahmen von „Gazelle Champion“. Natürlich in blau und sogar mit Glitzer - Metallic. .Und mit Campa Einstiegsgruppe und mit Gummischellen für den Gepäckträger hinten und vorn. Das Rad roch von oben bis unten nach Bananen und es übernachtete neben meinem Bett. Touren nach Schottland, ans Mittelmeer, an den Peleponnes &&6 folgten Mit diesem Rad fuhr ich ein Jahr lang am WE zu meiner 150 km entfernten neuen Freundin unterwegs. Daran habe ich sehr schöne Erinnerungen. Diese Zeit war wohl notwendig um aus meinem Einsiedler Radleben wieder heraus zu kommen. Leider riss 2-mal das Schaltauge mit Ausfallende ab. Das erste Mal war Reparatur noch möglich.

Da meine neue Freundin – heutige Frau sie quasi „Quereisteigerin“ war kauften wir uns ein Peugeot Tandem. Wir waren damit in Norwegen, auf Malle und machten damit unsere Hochzeitsreise. Irgendwann beim Fahren sagte meine Frau mal; halte mal gaaanz langsam an… da bewegt sich was. Und tatsächlich. Der Rahmen gebrochen. Norwegen war wohl zu viel für ihn. Peugeot ließ sich nicht lumpen, schickte eine Neuen.

Nach dem Champion kaufte ich angeblich eines der ersten Trek Trekkingräder in Deutschland. Es sei direkt von der Messe, so der Fahrradhändler. Es hieß glaube Trek 502. Aber es war nicht blau sondern aubergine. Und es hatte einen Radstand von 105 cm statt bisher 100 cm. Und zu alle dem kein Campa mehr sondern Shimano. &&& Das war schwer für mich. Kinder Hausbau und viel Arbeit liesen das Rad fahren in den Hintergrund treten.

Nach langer Krankheit besann ich mich auf alte Gelüste, begnügte mich aber zunächst noch mit dem Trek. Leider brach dann aber die Gabel. Ich hatte nur eine kleine Gehirnerschütterung. Und irgendwie war das Trek nie mein Rad gewesen. Vielleicht hat es deshalb irgendwann aufgegeben und mich abgeworfen. Miststück.

Ich kaufte mir ein Velotraum Croscromo und natürlich in blau. Ok nicht so schön wie das blau vom Champion aber immerhin blau. Mit ihm fahre ich vor allem Alltag. Zu großen Reisen bin ich noch nicht oder nicht mehr gesund genug. Aber immerhin habe ich mit dem ersten 50 000 km geradelt und der zweite Velotraum (blau) ist nun mein aktuelles Rad.


Für mich ist Radfahren ein Stück von mir.
Ich liebe es Fahrrad anstelle Auto zu fahren. Einfach so eine Türchen machen ist schön aber etwas mit dem Rad etwas zu erledigen wofür die meisten ein Auto nehmen, dass bewegt mich, irgendwie. Irgendwo z.B arbeiten gewesen zu sein, ohne Motor dort gewesen zu sein das ist es für mich.
Weiterhin gefällt es mir sehr alleine zu fahren. Wenn ich alleine durch die Landschaft fahre habe ich oft ein sehr starkes Glückgefühl von Freiheit.
Dies geht aber nur alleine.
Ich hasse es mit einem anderen Mann zu fahren. Weil dann ganz schnell mal diese Männerrivalität aufkommt und das Tempo ansteigt. Und ich hasse es in Gruppen zu fahren.

Mit vielen Leute radfahren, da fühle ich nix. Da kann ich mich nicht fallen lasssen, komme in keine trance.

Nach meiner Krankheit fahre ich nun auch öfter ganhz und gar im flow. Ich fahre einfach dass was aus den Beinen rauskommt. Wenn das gerade 8-10 km/h ist, ist das so und auch schön. Ich versuche also zu schauen was mein Körper gerade so fahren will. Das ist neu – war früher nicht so. Und mancham dann fährt es einfach 20 km/h ohne das ich was gemrkt habe ohne dass ich mich dazu aufgefordert habe. Das ist ein interessantes Erlebniss.

Soweit aus meiner Radwelt

vG
Durness