Re: Wie ist Eure eigene Fahrradhistorie?

von: mille1

Re: Wie ist Eure eigene Fahrradhistorie? - 27.12.14 11:38

Fahrräder hat ich schon viele. Aber an die, in meiner Kindheit kann ich nicht viel sagen.

Auf dem ersten Fahrrad, wo ich Platz genommen habe, war das Rad meiner Nachbarin. Sie hatte das Rad zum Geburtstag bekommen, mit Stützrädern. Sie war so stolz darauf, dass wir alle eine Runde drehen durften. Ich zum Schluss. Und erlaubte mir eine extra Runde..... Klar Mille kann schon, die Strecke war abschüssig, zu schnell und gegen den Bordstein und mein erster Abflug in eine frisch geschorene Lingusterhecke. Das war mein erstes Erlebnis auf zwei(Äh vier)Rädern.

An die ersten eigenen Rädern kann ich mich nicht erinnern. Was vom Sperrmüll, zusammengefrimmelt, Hauptsache es fuhr. Alles ohne Gangschaltung. Neidvoll blickte ich auf die Nachbarskinder, die schon eine 3-Gang-Schaltung hatten.
Mein Bruder bekam zu Ostern ein Bonazarad und ich nicht..... Wieder die neidvollen Blicke.

Anfang bis Mitte der 70er kamen die Hollandräder groß in Mode. Ich bekam auch eins. Mit diesem bin sehr viel gefahren, aber immer noch keins mit einer Gangschaltung. Noch nichtmal ein 3-Gang, geschweige einem 5 oder 10-Gang.
Endlich war es soweit. Ich kaufte meinem Cousin sein Rennrad ab. Er hatte jetzt ein Mofa und keine Verwendung mehr fürs Rad.Ich bekam sein giftgrünes Rennrad der Marke Mars. Viel Freude habe ich leider nicht daran gehabt. Andauernd ging was kaputt, der Abschuß war dann auf meiner ersten Radreise, am ersten Tag.Ich hatte mich so darauf gefreut, habe meine Eltern rumgekriegt, dass ich mit 14 eine mehrtägige Radtour machen durfte und dann sowas.
Der Umlenker lockerte sich und geriet in die Speichen. Quasi, ein Totalschaden. Ich bin am ersten Tag 120 km gekommen und am nächsten war ich wieder daheim.

Ein neues Rad musste her. Bei unserer Tanke gab es auch ein Radladen dabei. Ich kaufte mir ein kanllrotes Rennrad. Ich glaube es war ein Winora oder so ähnlich. Mit diesem habe ich meine Radtouren in die Schweiz und immer wieder Frankreich gemacht. Probleme hatte ich meistens mit dem Tretlager. Früher gabs ja noch die komischen Bolzen, die sich immer mehr abgenutz haben, und das Tretlager fing an zu wackeln.
Es hat mich geärgert, dass ich in Deutschland nur so Räder mit den blöden Tretlager bekommen habe. Es gab auch die guten, die konnte ich mir aber nicht leisten.
Die Lösung meiner Probleme gabs in Frankreich. Ich kaufte dort ein wirklich gutes No-Name-Rad. Ich habs immer noch.
Meine letzte große Radtour machte ich 1988. Dann gab es erstmal Familie und kleine Ausflüge.
Ich bekam Anfang der Neunziger, neuen Radauftrieb. Der Sohn von meinem Chef hatte kein Bock mehr aufs Radfahren....Auto und so.Er schenkte es mir. Er war ein Spezialed Rock-Hopper. Ein Mountain-Bike, der ersten Stunde. Phantastische Laufeigenschaften, in zehn Jahren nur ein einziger Platten, kein Speichenbruch und das beste: Es war ein Brooks-Sattel drauf.
Nach zehn Jahren kaufte ich mir ein Hai-Bike Edition Three, dass ich heute noch fahre.
Meine Radtouren nahm ich mit dem Rockhopper wieder auf und erste längere war dann 1997 mit meinem neunjährigen Sohn(knappe 500 km nach Thüringen). Ab diesem Zeitpunkt unternahmen wir jedes Jahr eine Radtour.