Re: Wie ist Eure eigene Fahrradhistorie?

von: steph_tr

Re: Wie ist Eure eigene Fahrradhistorie? - 12.08.04 18:29

Hallo Renata! Das ist echt ein sehr schönes und unterhaltsames Thema hier! Danke für die Idee.
Also wie das mit meinen Rädern bis zum ersten eigenen Fahrradkauf genau war, weiß ich nicht mehr. Werd mal sehen, was ich in meinem Hirn noch so zusammen bekomme:

- also gelernt habe ich das radeln mit 5 jahren und ich weiß nur noch, dass das rad silbrig-metallic war und von hercules. sehr stabiles teil mit für so mini kidis doch schon großen rädern. das rad bekam mein bruder als er mit 6 zu radeln anfing

- dann folgten etwa 2-3 andere kinderräder, alle von hercules mit meistens 3 gängen. wir wohnen im nordschwarzwald, daher war das schon das mindeste, was es brauchte um umher zu kommen.

- mit 15 zur konfirmation bekam ich dann mein erstes "richtiges" 28er rad, das glaube ich 7 gänge hatte, ich glaube es hatte noch rücktrittschaltung. es war rosa-türkis farben und hatte einen sehr geschwungenen, tiefen einstieg mit einem oberrohl, das zwei waren (lagen parallel nebeneinander). mit diesem rad begann meine große fahrrad-liebe. es war in dänemark bei einem familienurlaub. innerhalb von 1-2 wochen (was weiß ich was mich plötzlich ritt), habe ich dortt angefangen, morgens alleine loszufahren und bis zu 60 km runterzuratten. meine eltern waren gar nicht glücklich! das weiß ich noch, aber das war sie, die große liebe, die anhält bis jetzt.

- mit 17 dachte ich dann, ein 21 gang rad haben zu müssen, das "alte" sah nicht trendeig genug aus und die paar wenigen gänge waren für dänemark ok, aber nicht für den nordschwarzwald. also kaufte ich mir mein erstes selbst zusammengespartes rad, ein univega treckingrad. ach herrje, es war sooo sch**** dieses rad. ich war sooo unzufrieden mit der qualuität der komponenten. dauernd war was anderes, es machte gar keinen spaß. hellrot metallic wars und ich habe es nach einem jahr verkaufen müssen und das nächste rad gekauft (herrje, mein armer schülergeldbeutel!)

- es folgte also mit 18 ein wheeler crossrad, 28er also. das war plötzlich schon recht teuer, hatte etwa 1500 mark gekostet. auberginefarben, auch 21 gänge. habe eine komplettausstattung (außer beleuchtung) dranbauen lassen und war sowas von zufrieden. die rahmengeometrie war wie für mich gemacht! leider wurde mir dieses rad zwei jahre später nach unserer tour pforzheim-paris geklaut - durch db oder sncf mitarbeiter. wir hatten unsere räder in maux auf dem bahnhof aufgegeben (rücktransport nach d) und nur das rad meiner freundin kam zuhause an. meines nie. die db erstattete mir nach ewig langem hin und her den kompletten neupreis. das war wirklich nett (war ja nicht mal klar, WO das rad durchj wen abhanden kam), aber dieses wheeler rad bekam ich nie wieder. schade. ich hätte mir das gleiche sofort wieder gekauft!

- also musste ein neues her. das war dann noch ein wenig teurer. habe mir ein diamond back crossrad gekauft. wieder ausstattung hinmachen lassen außer beleuchtung. mit diesem rad war ich auch sehr zufrieden, aber die sitzposition bekam ich nie mehr so perfekt hin wie mit meinem wheeler. dieses diamond back rad war postgelb und ich wurde immer wieder drauf angesprochen, ob ich von der post sei ;-) war lustig. jetzt fährt dieses rad irgendwo bei cottbus rum. habe es im februar über ebay verkauft. nach 8 jahren gemeinsamer zeit! dieses und das vorige rad hatte ich immer mit halboffenen pedalkäfigen gefahren, was ich gut fand, da ich angst davor hatte, mal nicht raus zu kommen.

- 2001 war ich 2 monate in ostkanada auf radtour, mit zelt und schlafsack... da diese radreise nicht geplant war (war im laufe eines 7-monatigen aufenthalts dort), hatte ich weder mein rad, noch packtaschen dabei. ich kaufte mir in québec ein noch recht neues, aber gebrauchtes baumarkt-trekkingrad. würde man sicher für 200 euro hier kriegen. auf dieses rad kam noch ein besserer gepäckträger und dann mein 50 liter trekkingrucksack hinten drauf plus ein tagesrucksack auf den buckel so ging es dann 1500 radkilometer durch quebec, labrador, neufundland und die anderen ostkanadischen provinzen bis ich wieder in quebec ankam. (sind natürlich mehr als 1500 kg, den rest hatte ich per fähre, frachtschiff und auto-stop (pick-ups und lkw's nahmen auch das rad mit!) zurück gelegt. dieses ober-billigteil machte alles mit, sogar die überquerung der anticosti insel, die vor mir, laut inselbewohnern, scheinbar noch niemand per rad gemacht hatte. mal waren 2 männer die hälfte der strecke geradelt und sind dann zurück. aber diese insel kann ich nur empfehlen - allerdings nicht per rennrad!!!!!!! es gibt nur eine straße (moorlandschaft mit 100.000 frei lebenden rehen und elchen...) und die ist unasphaltiert, 230 km lang, die steine darauf haben einen durchmesser von etwa 5-10 cm und andauernd fahren rießig lange holztransporter in hochgeschwindigkeit an dir vorbei, die die steine zum fliegen bringen, staub aufwedeln... und dir dein rad reparieren und dabei ihr eigenes fahruntüchtig machen, weil du tretlagerprobleme (mit den behring?kügelchen) hast und man die ersatzteile nur auf dem festland bekommt. aber die natur sag ich euch - umwerfend!!! sorry, hier gings eigentlich nicht um reiseberichte, aber es ist einfach so in mich gefahren peinlich nach der tour hab ich das rad an einen dortigen freund geschenkt.

- ja und ende februar kam dann mein jetziges rad her, ein vfr fahrradmanufaktur t400, 26er. und damit bin ich bisher auch absout zufrieden, irgendwann möchte ich mir, wenn es nötig wird, bessere shimano komponenten einbauen. fahre jetzt wenn immer möglich mit klickpedalen und bin happy damit. habe noch immer kein auto und fahre daher winter wie sommer, schnee wie regen... immer halt und gern!

- ja, und mal sehen, wie die story dann mal weiter gehen und enden wird! freu' mich auf die weiteren beiträge, viele grüße steffi