Re: FYI: Die Fahrradzukunft 18 ist da!

von: panta-rhei

Re: FYI: Die Fahrradzukunft 18 ist da! - 24.04.14 20:48

Liebe Martina

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: panta-rhei
Finde, er eröffnet mal eine neue Perspektive auf den Gesundheitsaspekt, indem er Riskiken und Benefits gegeneinander abwägt. Relativiert wird da die "Achtung-Auto-Hilfe-Fahrrad-Unfall"-Sicherheitspanik, die in der breiten Bevölkerung/der Mainstreampresse beim Thema Radfahren vorherrscht.


Ich frage mich bloß, ob diese Relativierung der eigentlichen 'Zielgruppe' (das sind m.E. die, die sich unsicher fühlen) etwas nützt oder ob sie bloß die selbstbewussten 'Berufsradfahrer', die aus Überzeugung immer und überall Rad fahren in ihrer Meinung bestätigt, dem 'Normalo' überlegen zu sein und damit letztlich einen Beitrag leistet, die Zweiklassengesellschaft immer fester zu zementieren.


Verstehe ich ganz und gar nicht.

Ich sehe nicht, wie der Autor (oder ich) da irgendwas mit "Überlegenheitsgefühl" reinbringt. Habe nicht den Eindruck, dass der Autor es toll fände, "als sebstbewusster Berufsradfahrer (interessante Konstruktion übrigens, von Berufrevolutionär abgeleitet, gell? lach )" alleine auf weiter Flur (=Landstrasse) zu sein.
Das widerspräche ja auch völlig dem vom Autor auch erwähnten Konzept "Safety in numbers" teuflisch ...

Nein, es geht schlicht um die Korrektur einer weit verbreiteten, völlig verzerrten Risikowahrnehmung, die sicher auch in anderen Bereichen existiert, hier aber direkt (u.a. gesellschaftlich) negative Auswirkungen auf die verkehrsmittelwahl hat.

Wenn erstere Gruppe ("Radfahren ist ja schoen, aber verdammt gefährlich") sich mit den Fakten auseinandersetzt, hat sie vielleicht weniger Angst und fährt mehr Rad (was u.a. der Lebenserwartung zu gute kommt grins).

Die zweite Gruppe ("fahre eh immer Rad") erhält bessere Argumente an die Hand.
Ich vermute nämlich mal, das die Fahrradzukunft auch von einigen Multiplikatoren gelesen wird, da einige Artikel ein gewisses Niveau an Vorkenntnissen voraussetzen.
Und somit kann dann auch indirekt "aufklärend" Einfluss darauf genommen werden, wie über Radverkehr/Fahrradnutzung geschrieben/öffentlich debattiert wird!

In Antwort auf: Martina

Ich halte mich durchaus für intelligent genug, um Unfallstatistiken richtig interpretieren zu können, trotzdem erschrecke ich jedes Mal zu Tode, wenn mich jemand meiner Ansicht nach zu dicht überholt. Da hilft es auch nichts, dass dabei noch nie etwas passiert ist, ich fühle mich so nicht wohl. Und sich bei dem was man tut wohlzufühlen ist eben auch ein Aspekt, der Auswirkungen darauf hat, wie gesund diese Tätigkeit ist


Vielleicht kann Information bei manchen Ängsten helfen? Und sicher, knapp überholt werden werde ich auch nicht gern.
Ängstlich Radfahren jedoch - und da bin ich ganz klar NICHT Deiner Meinung - ist sicher auf Grund des geringeren CV-Risikos gesünder als (ängstlich oder nicht) Auto - oder Bus zu fahren. Aber dazu schreibt ja der Autor auch was.
... Sicher haben viele Menschen Angst vor Spinnen, können mit dieser Angst aber umgehen lernen und trotzdem gelegentlich in den Keller steigen...

In Antwort auf: Martina

. Ich würde jedenfalls niemanden guten Gewissens zum Rad fahren überreden wollen, der schlicht Angst davor hat.


Ich glaube, hier geht es eher um den verkehrspolitischen Aspekt:
Widerstände gegen Fahrradförderung (intelligente schmunzel ) abzubauen, indem der wichtige Präventionseffekt erhellt wird, der ein (vermeintliches) Unfallrisiko, dass die öffentliche Wahrnehmung dominiert, völlig irrelevant erscheinen lässt.

Individuell gibts natürlich 1000 gute Gründe, nicht radzufahren/-zureisen teuflisch !