Re: Umdenken bei der Outdoorbekleidung?

von: Toxxi

Re: Umdenken bei der Outdoorbekleidung? - 18.06.13 05:38

In Antwort auf: tkikero
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...e-a-904837.html

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Für Wanderungen in den Alpen verwende ich zufällig noch furchtbar altmodische Vollleder-Wanderstiefel.

Den Artikel halte ich für schlecht recherchierte Panikmache. traurig entsetzt

Es ist völlig richtig, dass wir nicht die Umwelt versauen sollen. Es ist auch durch Beispiele belegt, dass selbst relativ kleine Mengen anthropogener Chemikalien die Umwelt gefährden können (Stichwort: Ozonloch, Seveso...), aber nicht zwangsläufig müssen.

Und nun die große Frage: von welchen Mengen reden wir eigentlich? Greenpeace schreibt was von 11.000 Tonnen Chemikalien. Rechnet man das mal in eine vorstellbare Größenordnung um: das sind ca. 50 Tankwagen voll Benzin pro Jahr und weltweit. Da möchte man doch bitte mal die Verhältnismäßigkeit wahren... Dort in Panik zu verfallen, halte ich schlicht für Unsinn. So giftig wie Dioxin, bei dem ein paar Kilo einen ganzen Landstrich verseuchen können, sind die PFCs nicht. Ganz im Gegenteil, sie gelten als ausgesprochen ungiftig, sonst würden sie überhaupt nicht eingesetzt.

Richtig ist wirklich, dass die in der Natur zu Stoffen abgebaut werden, die sich in kleinsten Mengen anreichern und deren Effekte man nach wie vor noch nicht ganz genau kennt. Aber wie gesagt, ich verweise bezüglich der Mengen noch mal auf die obige Rechnung!

Noch ein Punkt zum Nachdenken: wenn wir ausschließlich Leder und Naturfaser (Wolle, Baumwolle, Hanf...) tragen - wo kommt das Zeug her? Massentierhaltung? Endlose Monokulturen? Werden alle Stiefel auf Leder umgestellt, dann haben wir in 10 Jahren den nächsten Artikel von Greenpeace im Spiegel, wie böse die Outdoorindustrie ist, die Kühe zu hunderttausenden abschlachtet.

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Der Tipp, der schon kam - einfach weniger Klamotten anschaffen - ist genau der richtige ich handhabe das auch so. schmunzel

Gruß
Thoralf