Re: frage an die navi-spezialisten

von: Freundlich

Re: frage an die navi-spezialisten - 04.03.13 22:08

Es gibt reichlich Erfahrungswerte, die gröbere Abweichungen bestätigen (ca. +15 bis +20 %). Wenn die GPS-Höhenmeter auf Deiner Teststrecke gut übereinstimmen, passt vielleicht das digitale Höhenmodell besonders gut zur Landschaft. Es soll auch GPS-Geräte geben, die feinere Höhenmodelle verwenden (25 m-Raster statt dem üblichen 90 m-Raster). Wenn die Tour über Wege auf gleichmäßigem Landschaftsprofil (keine tiefen Schluchten neben der Straße) und bei guter Satellitensicht stattfand, gibt es auch weniger Abweichungen. Ich kann am PC durch 3D-Überlagerung von Höhenmodell und Karte sehr schön sehen, wie Flüsse den Berg hinauf fließen und Talstraßen die Felsen überqueren - ein 90 m Höhenraster ist eben nur ein grobes Raster im Vergleich zu realen Landschaft.

Empfang von GPS+GLONASS kann die Höhenmessung auch verbessern, weil so die nötige Zahl von Satelliten stabiler gesehen wird. Wie kowoma.de anschaulich erläutert, benötigt man für eine einzige Höhenmessung gute Sicht zu 4 Satelliten in optimaler Verteilung. Für die Höhenmetermessung würde man dies auf der gesamten Fahrtdauer ohne Unterbrechung benötigen, was völlig unrealistisch ist. Reine, unkorrigierte GPS-Signale (ohne digitales Höhenmodell) ergeben auf einer Tagestour ohne Probleme die doppelte Höhenmeterzahl. Mir genügt eine grobe Angabe der Höhenmeter zur Leistungsschätzung und Tourenplanung. Die Abweichung des barometrischen Höhenmessers kann ich ungefähr nach Wetterlage einkalkulieren, wie die GPS-Software beschönigt, bleibt unberechenbar.

Ergänzung: Höhenmessungen im Stand gelingen mit GPS recht genau, weil hier der Durchschnittswert mehrerer Signale genutzt werden kann. Man kann deshalb einen Berggipfel mit Amateur-GPS-Geräte halbwegs genau "messen" (ca. 1-10 m Abweichung sind normal).