Re: Wasserdichte Kabelverbindung (Superseal)

von: Red Rooster

Re: Wasserdichte Kabelverbindung (Superseal) - 03.01.13 12:36

Hallo zusammen,

ich habe eben diesen Thread entdeckt. Das Stecksystem ist nämlich von der Firma, die mit die Mittel für meinen Lebensunterhalt und meine Fahrräder gibt. Die einschlägige Produktinformation findet sich hier.
Zu dem oben geschrieben möchte ich noch technische Hintergrund geben.
Dieses Stecksystem handelt es sich um eines das für die Automobilindustrie entwickelt wurde. Und diese sind nach den einschlägigen Spezifikationen für 10 Steckzyklen ausgelegt. Allerdings bedeutet nach diesen Spezifikationen ein Ausfall, dass bei einem Test bei viel höheren Strömen, Temperaturen und Klimabedingungen nach 10 Steckzyklen der Übergangswiderstand nur im 100-Milliohmbrereich ansteigen darf. Daher sind die Teile für die Anwendung am Fahrrad praktisch dauerfest. Außerdem kann der geneigte Schrauber am Fahrrad das Kabel kürzen und neue Kontakte montieren.
Für eine spezifikationsgemäße Vercrimpung braucht man natürlich die richtige Handzange. In der Drahtzone des Crimps sollen nämlich die Litzen der Leitung miteinander kaltverscheißt werden, die Isolation der darf nicht beschädigt werden und bei Einzeldrahtdichtungen darf diese auch beim eincrimpen in den Isolationsbereich auch nicht beschädigt werden. Es gibt für jeden Leiterquerschintt und Isolationsdurchmesser angepasste Kontakte und Einzeldrahtdichtungen, die für jeden Leitungstyp neu qualifiziert werden. Kontakte zu Crimpen ist eine Wissenschaft. für die 4 bis 10 Kontakte, die am Fahrrad anzuschlagen sind, kann man sich natürlich mit einer Flachzange behelfen. Ich habe bei den Crimpkontakten an meinem Fahrrad nachdem ich sie mit der Zange verquetscht habe, diese noch verlötet. Das Lötzinn zieht sich in die Kapillaren der Litze und sorgt dafür, dass die Korrosion nicht zuschlägt.
Zitat:
Das »rote Plastikteil« am Buchsengehäuse ist das »Anti Backout Device«

Dieses Teil heißt in der Fachsprache Sekundärverriegelung und ist bei allen Stecksystemen dieser Art im Automobilbereich irgendwie konstruktiv verwirklicht. Der Kontakt hat normalerweise einen Rasthaken, der beim Montieren irgendwo in Gehäuse einrastet. einschlägige Spezifikationen schreiben einen hörbaren Klick beim Einrasten vor. Um diesen Haken zum demontieren wieder zurückzudrücken, gibt es für jedes Kontaktsystem ein spezielles, sündhaft teures Demontagewerkzeug. Daheim wird dies wohl ein kleiner Schraubenzieher sein. Die Sekundärverriegelung füllt, wenn auf Endstellung, den Raum zwischen ausgestelltem Rasthaken und Kontaktkasten, so dann der Rasthaken nicht mehr zurückgedrückt werden kann. Bei anderen Varianten bildet die Sekundärverriegelung einen Riegel, der in die Lücke zwischen Kontaktbereich und Crimpbereich des Kontakts eingreift. Die soll zusätzlich verhindern, dass der Kontakt aus dem Gehäuse gedrückt wird.