PLB , Notbarke etc - Erfahrungen?

von: memy

PLB , Notbarke etc - Erfahrungen? - 17.08.17 12:56

Ich habe mich heute (leider nur) kurz mit einem Australier unterhalten, der des öfteren alleine abseits aller Wege unterwegs ist. Er hat sich vor kurzem ein plb zugelegt, das hier in Australien auch recht gut zu funktionieren scheint.
Hat von euch jemand so etwas schon in Benutzung gehabt? Mit welchen Erfahrungen?
Was gibt es zu beachten, wenn man sich so ein Teil zulegen möchte?
Was spräche dagegen?
Was ich nicht verstehe ist: kann man diese Geräte ummelden, wenn man in ein anderes Land reist, in dem sie Verwendung finden - sprich wo es es ein nachgeschaltetes, flächendeckendes Rettungswesen gibt?


Hersteller Beispiel: kti



Gruß
Horst
von: StephanBehrendt

Re: PLB , Notbarke etc - Erfahrungen? - 17.08.17 13:10

In Antwort auf: memy
Was gibt es zu beachten, wenn man sich so ein Teil zulegen möchte?
Du solltest die Heimseite lesen: Demnach ist die registration for this type of beacon for GERMANY not erlaubt.
von: cterres

Re: PLB , Notbarke etc - Erfahrungen? - 17.08.17 13:15

Das ist eine Satelliten-Funkbake, die auf zwei Frequenzen arbeitet. Einmal zur Absetzung eines Notsignals an einen Satelliten (Globale Abdeckung siehe beim jeweiligen Anbieter des Satellitennetzes) und dann noch auf einer zusätzlichen Notfrequenz für die Nahbereichsrettung.

Registrieren musst Du dich nur mit deinen persönlichen Daten. Wo sich der Sender gerade auf der Welt befindet, sendet das Gerät selbstverständlich immer gleich mit. Ein GPS-Empfänger ist darin üblicherweise eingebaut.

Es gibt verschiedenen Anbieter und Geräte die mehr oder weniger Funktionen bieten. Allen gemeinsam ist die Notruf-Funktion. Zusätzlich können viele Geräte gegen Aufpreis (Servicevertrag) auch noch Mitteilungen an voreingestellte Kontakte senden oder auch einen Livetrack (Bewegungsprofil) übermitteln, damit Dich Freunde in der Heimat auf dem Globus verfolgen können.
Üblicherweise bucht man diesen Funktionsumfang über eine Jahresgebühr, seltener werden auch Zeitverträge angeboten mit monatlicher Bezugsdauer (z.B. nur für den Haupturlaub).
von: cterres

Re: PLB , Notbarke etc - Erfahrungen? - 17.08.17 13:34

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: memy
Was gibt es zu beachten, wenn man sich so ein Teil zulegen möchte?
Du solltest die Heimseite lesen: Demnach ist die registration for this type of beacon for GERMANY not erlaubt.

Registrierungen für das Sarsat Netz (406MHz) sind, da es sich aus deutscher Sicht nur um Seenotsender handelt, nur für Schiffe möglich. Die Bundesnetzagentur akzeptiert keine Seenotsenderregistrierungen bei Landgestützter Verwendung. Personenbezogene Registrierungen sind aber über Großbritannien möglich, wo man sich auch als Deutscher eintragen kann.
von: memy

Re: PLB , Notbarke etc - Erfahrungen? - 17.08.17 13:37

@Stephan: Hatte ich gelesen, aber den Betrieb in Deutschland habe ich auch nicht im Sinn.


Ist jetzt vielleicht doch etwas kurzfristig für mich. Würde wohl Sinn machen sich da mehr zu belesen, weil es mal wieder mehr Funktionen/Möglichkeiten gibt, als ich dachte.
Wobei mir auf den ersten Blick die reine Notruffunkton absolut ausreichen würde.
von: IndianaWalross

Re: PLB , Notbarke etc - Erfahrungen? - 17.08.17 13:38

Für Deutschland solltest du dir mal den SPOT Gen3 anschauen

Weiss leider nicht genau wie was wo weil ich sowas noch nicht habe. In wie weit man das vernünftig ohne die monatlichen Kosten also in der ultra-basis Version nutzen kann weiss ich nicht, das hat mich bislang davon abgehalten mir sowas zuzulegen, ist ja auch nicht ganz billig + monatliche Kosten - hmmm...
von: manfredf

Re: PLB , Notbarke etc - Erfahrungen? - 17.08.17 13:44

Livetracking kann strava in der Premium-Version auch. Und in einigermaßen besiedelten Gegenden wird es ein Mobilnetz geben, mit dem man einen Notruf absetzen kann.
von: IndianaWalross

Re: PLB , Notbarke etc - Erfahrungen? - 17.08.17 13:52

Dazu möchte ich nur Schleswig Holstein anführen - man sollte meinen besiedeltes Gebiet... > gleich 20km von meiner Haustür weg, Richtung Holsteinische Schweiz > kein Internet, kein Handynetz - frag mich nicht wieso aber ist schon crazy. Richtung Westen raus auf diversen x Kilometer Abschnitten das Selbe, Richtung Süden ebenso - wenn es dir genau da passiert das was passiert, dann gute Nacht ohne GPS-Signal-Absetzer.

gut auf Tagesausflügen hab ich sowas nun nicht dabei - aber ich wollte nur mal andeuten, dass auch vermeintlich besiedeltes Gebiet eben doch teilweise immernoch ohne Empfang rumdümpelt...
von: cterres

Re: PLB , Notbarke etc - Erfahrungen? - 17.08.17 13:55

Die Kosten sind nicht zu vernachlässigen.
Die meisten klassischen PLB haben eine fest integrierte Batterie und eine Lebensdauer von 6-8 Jahren.
Gebrauchte Geräte deren Alter entsprechend hoch ist, haben also praktisch keinen Wert mehr.

Vertragsgebühren gibt es dann allerdings keine. Die einfachen PLBs haben keinen Mehrwert. Selbstverständlich entstehen aber Kosten durch den Rettungseinsatz, den man auf Versicherungen abwälzen kann.

Die Geräte mit Mehrwert wie Spot Messenger oder Garmin Inreach (früher Delorme Inreach) bieten die schon erwähnten Kommunikationsfunktionen und werden vom Anbieter nur mit laufendem Vertrag aktiviert (andernfalls funktionslos).
Bei Garmin Inreach geht das auch für einzelne Monate, was bei Nutzung nur im Urlaub natürlich günstiger ist.
Die von Garmin übernommene Firma Delorme verkaufte ihre Inreach Satellitenkommunikatoren für einen günstigeren Preis (€250-400) als Garmin das bei aktuellen Modellen (€450-500) tut. Da der Service sowohl auf den älteren Geräten von Delorme, als auch den im Funktionsumfang erweiterten Modellen von Garmin funktioniert, kann man sich aber auch ein älteres Gerät mit Delorme-Aufdruck anschaffen und bei Garmin anmelden.

Die Jahresgebühren (Garmin Inreach) beginnen bei €180 Euro. Monatliche Verträge bei €20.
von: cterres

Re: PLB , Notbarke etc - Erfahrungen? - 17.08.17 14:00

In Antwort auf: manfredf
Livetracking kann strava in der Premium-Version auch. Und in einigermaßen besiedelten Gegenden wird es ein Mobilnetz geben, mit dem man einen Notruf absetzen kann.

Auf der Alm, da gibt‘s koa Sünd und auf dem Ozean weder Wlan noch Mobilfunkempfang.
Da es sich um Satellitenfunk handelt, funktionieren solche Sender eben auch da, wo Vodafone und Co. keine Funkmasten aufgestellt haben.
Zugegeben sind das manchmal Flecken auf der Erde, wo sich nicht so gut Radfahren lässt, wie eben in Wüsten, Gebirgen oder auf Meeren.
von: Toxxi

Re: PLB , Notbarke etc - Erfahrungen? - 17.08.17 14:05

In Antwort auf: IndianaWalross
Dazu möchte ich nur Schleswig Holstein anführen - man sollte meinen besiedeltes Gebiet... > gleich 20km von meiner Haustür weg, Richtung Holsteinische Schweiz > kein Internet, kein Handynetz - frag mich nicht wieso aber ist schon crazy.

Dito in Brandenburg und Mecklenburg. Für die Berliner Foristen gehört das zum Standardwissen. träller

Fahr mal nach Weißrussland. Da gibt es selbst mitten im Nichts, in einer Entfernung von 50 km zu jeder größeren Ansiedelung, richtig Empfang. Volle Balken beim Handynetz und dazu LTE. schmunzel

Es gibt nur ein Land, in dem das schlechter als in Deutschland ist.
Anklicken zum Enthüllen...
Nordkorea


Gruß
Thoralf
von: memy

Re: PLB , Notbarke etc - Erfahrungen? - 17.08.17 14:22

Dank dir Christoph!
Ich werde morgen/übermorgen mal sehen was es hier lokal gibt (bin in Darwin).
Die kti Geräte kosten hier 170€ und die Batterien halten 10 Jahre. Ich habe ein Jahresvisum und könnte das Gerät versuchen zu verkaufen bevor ich abreise....
Aber ich mach mich erst mal schlau...
von: manfredf

Re: PLB , Notbarke etc - Erfahrungen? - 17.08.17 16:11

Auf der Alm gibts zwar ka Sünd, aber heutzutage Handyempfang. Oft genug auch Wlan.
Auf hoher See hilft das freilich nix, außer am Kreuzfahrtschiff schmunzel Mit dem Rad fahren wirds aber auch schwer. grins

Toxxi, auch in Weißrussland ist die Telekom Austria aktiv.
von: memy

Re: PLB , Notbarke etc - Erfahrungen? - 18.08.17 12:49

Ich habe mir oben verlinktes Gerät heute gekauft obwohl mir noch nicht klar ist, welche Rechte/Pflichten bei wem im Falle einer notwendigen Rettung liegen.

Zum Gerät:
140gr.
88x64x31mm
Lebensdauer der Batterie: 10 Jahre garantiert
Genauigkeit: 3m
inkl. einer Tasche mit Gürtelschlaufe
Kosten: 259 bis 299 A$, es fallen keine weiteren Kosten an.

Es ermöglicht ausschließlich einen Notruf abzusetzen, Telefonempfang oder eine SIM sind dafür nicht notwendig. Das Gerät kann wahlweise für Australien oder Neuseeland registriert werden. Nutzung in anderen Ländern ist sehr unterschiedlich - zu prüfen, in manchen Ländern sind die Geräte wohl auch aufgrund der Sendeleistung verboten..

Wer die angefallenen Kosten im Nutzungsfall in welchem Umfang zu tragen hat.... ist mir nicht klar. Die einzige Aussage der "Australian Maritime Safety Authority" die ich dazu gefunden habe ist: "the cost of the rescue operation varies on your situation."
Letztendlich sind die Kosten ja aber auch zweitrangig, wenn es denn wirklich mal eng wird.

Gruß
Horst