Re: Opinel- welche Größe?

von: iassu

Re: Opinel- welche Größe? - 13.09.19 12:19

Ich habe insgesamt vielleicht 20 Opinels besessen und besitze sie immer noch. Von Größe Läuseskalpell bis zum Schwert. Holz ist ein natürliches Material, welches sich nicht immer zu 100% identisch verwerten läßt. Das Schwinden des Holzes ist normalerweise ein Vorgang, der eine Art Rückbildung darstellt.

Will sagen, das Volumen, das zum Zeitpunkt des Baumfällens bestand, wird nie mehr erreichbar sein. Bei der Oberflächenbehandlung von weichem Naturholz wie Fichte kann man zB Feuchtigkeit auftragen, dann quillt das weiche Material zwischen den harten Fasern auf und schwindet nach dem Wiedertrocknen auf gefühlt 80% zurück. Wenn man dann die hervorstehenden harten Bestandteile abschleift, hat man eine gewisse Garantie, daß die Oberfläche schön glatt bleiben wird.

Bei den Opinels ist natürlich trotz der Sorgfalt im Werk immer eine gewisse Bandbreite gegeben. Das Aufquellen kenne ich selbstverständlich auch. Je häufiger das passiert, desto mehr nimmt aber - bei meinen - die Intensität ab. Zugegebenermaßen kommt es auch mal vor, daß man die Klinge nach dem großzügigen Abspülen nicht mehr mit den Fingern aufkriegt. Dann ist eben eine Zange zur Hand. Hat mich bisher keine Altersfalten gekostet.

Mein großes Opinel Brotmesser (12er) teilt jetzt schon seit 20 Jahren die Küche mit mir und ist mit der Zeit immer leichtgängiger geworden. Andere haben nach Jahren tatsächlich auch schonmal geschlackert. Die Klemmvorrichtung wurde noch immer Herr über diese Anarchien.

Eines der superschlanken Designmodelle mit geschwungenem Olivenholzgriff und schmaler Edeldolchklinge wird von mir im nonfood Bereich genutzt, ich schneide damit Doppelklebeband im 90° Winkel von der Rolle: einfach super. Klemmt nach wie vor leicht, wurde aber nie feucht.

Also wenn keine anderen Kriterien zu einem anderen Messertyp weisen, würde mich das Quellen/Schwinden nicht stören.