Re: Waschmittel für Radsachen

von: derSammy

Re: Waschmittel für Radsachen - 24.10.16 08:45

In Antwort auf: macrusher
In Antwort auf: iassu

Ich trage aus Prinzip außer gepolsterten Unterhosen keine Kunstfaser, egal wie geil und hip die in ihrer Funktion sein soll. Die Umweltverträglichkeit entsorgter Kunstfasern wird so gut wie nicht thematisiert.


Ist das nicht etwas Doppelmoral, ein bischen Umweltunverträgliches benutzen ist ok, wenn's mir einen Vorteil bringt?

Der moderne Mensch kann doch überhaupt nicht umweltfreundlich leben, außer er verzichtet auf sämtliche zivilisatorische Annehmlichkeiten.

Irgendwie bin ich gewillt euch beiden zu widersprechen. Die Kunstfasern haust du in deinen Hausmüll, da landen sie in der Verbrennungsanlage und in aktuellen Versionen verbrennt das Gelumpe so heiß, dass da faktisch kaum Rückstoffe bleiben sollten. Und falls doch, dann gibts da die Filteranlagen. Ich bin nicht ganz auf dem aktuellen Stand, aber gibt es abgesehen von CO2 überhaupt noch relevante Abgase, die aus einer Müllverbrennungsanalage raus kommen? CO, SxOy, NOx, HCl und HF sind wohl mit darunter, aber in welchen Anteilen?

@macrusher: Kaum jemand in der westlichen Welt dürfte den Anspruch an sich haben "100% umweltfreundlich" zu leben. Aber man kann sich ja wenigstens mühen an den Stellen Müll und Umweltbelastungen zu vermeiden, wo es eben geht. Ein paar Aktionisten haben dazu diese (deutlich zu sehr vereinfachende) Idee des "ökologischen Fußabdrucks" ins Leben gerufen. Vermeiden kann man den Abdruck nicht, aber auf "wie großem Fuß man lebt", hat man durchaus in der Hand.

@iassu: Wie sehen denn deine Alternativen aus? Wolle? Kratzt und ist in der Handhabung nicht ganz einfach. Pflanzenfasern? Jutebeutel ok, aber gibts da sinnvolle Kleidungsstücke? Baumwolle dürfte wohl die mit am Abstand einfachsten umzusetzende Alternative sein. Aber der Anbau ist mit extremem Wasserbedarf verbunden und das meist in Ländern, wo Wasser absolutes Mangelgut ist. Und auch die Weiterverarbeitung (wenn ich da mal exemplarisch an die Herstellung von Jeans denke) alles andere als unbedenklich. So wirklich detailiert habe ich mich mit der Klamottenfrage noch nicht auseinander gesetzt, aber so ein bisschen habe ich dem Sektor den Eindruck, dass man nur zwischen Pest und Cholera abwägen kann.