Re: Esbit-Kocher empfehlenswert?

von: cterres

Re: Esbit-Kocher empfehlenswert? - 28.08.16 12:44

Ich kann mich dran erinnern, das ich etwas sehr Ähnliches mal in der Schule gebastelt hatte. Dazu sollten die Schüler ineinander passende Dosen besorgen. Ich weiss noch, das ich eine Dose Mais und eine Dose Bohnen wählte und die Maisdose nur wenige Millimeter weiter war.
Beide Dosen wurden geöffnet und entleert. Die äußere Dose bekam drei U-förmige Einschnitte am unteren Rand die nach innen im 90°-Winkel hinein gebogen wurden und so der inneren Dose eine Stellfläche boten. Darunter kam ein Teelicht.

Diese Bastelei lässt sich recht schnell durchführen, die Schnitte sind mit einem Messer in Minuten eingebracht.
Ich habe das nach dieser Bastelei, deren Zweck ich übrigens vergessen habe, nie mehr wiederholt und deshalb auch nicht in Betracht gezogen für einen Kocher für Unterwegs.
Aber Konservendosen sind für Kochzwecke nicht ideal, da sie im Inneren mit einem Schutzlack überzogen sind.
Dieser verhindert Zersetzung durch Säuren im Lebensmittel und Geschmacksveränderungen. Die Beschichtung ist aber nicht feuerfest und verbrennt. Das erzeugt im "Kocher" mehr Ruß, zumindest während der Einbrennphase und im "Topf" Verunreinigungen des Kochgutes durch die ablösende Beschichtung.

Man müsste das ganze Ensemble also mindestens über mehrere Minuten ausbrennen lassen und anschließend gründlich reinigen, bevor man es als Kochutensil nutzen kann.

Das lässt sich natürlich entweder vor Abreise vorbereiten oder im Zielland auch kurzfristig einrichten.
Es ist also machbar und tatsächlich nicht teuer. Nachteilig ist die geringere Fertigungsqualität. Die beschnittenen Dosen sind scharfkantig und bergen das Risiko sich daran zu verletzen oder Ausrüstung zu beschädigen. Umbördelte Schnittkanten sind arbeitsintensiver und unterwegs wegen des benötigten Werkzeugs schwierig.

Ich persönlich würde daher einen Dosenkocher auch wegen der niedrigeren Kosten nicht einer industriell gefertigten Variante vorziehen. Aber es ist eine Alternative bei Ausfall eines vorhandenen Kochers.
Auch wenn mir diese Möglichkeit vermutlich bei Bedarf wieder eingefallen wäre, im Vorfeld dachte ich noch nicht daran, also trotzdem ein guter Tipp!

Das Titan-Problem habe ich übrigens mittlerweile auch gelöst.
Es stimmt, das sich die Hitze des Brenners unter einem Titantopf nur ungleichmäßig und langsam ausbreitet und daher Speisen am Topfboden bereits anbrennen, obwohl die Seiten des Topfes noch kalt sein können.
Doch es gibt eine einfache Lösung - Kochen im Kochbeutel!
Also füllt man die Speise in einen Beutel, der im Topf im Wasserbad erhitzt wird. Das kann nicht anbrennen, so lange noch Wasser im Topf bleibt und erspart zudem das Reinigen des Topfes.
So werde ich das also wohl auch tun.