Re: Ausrüstung für Radreise mit 5 Kindern ?

von: veloträumer

Re: Ausrüstung für Radreise mit 5 Kindern ? - 15.03.14 14:59

In Antwort auf: Fricka
Straßen machen in dieser Konstellation aber auch keinen Sinn. Das ist schon knifflig zu planen.

Vielleicht sollte man auch nicht überplanen, gerade mit den Unwegbarkeiten einer großen Familie und ggf. Gewittergüsen etc. Grundsätzlich sind es ja eher zwei Touren: Tour 1 geht mit muti und zwei Gleichaltrigen, Tour 2 ist die Großfamilie mit einer großen Alterspanne der Kinder. Tour 1 könnte also zügiger gemacht werden, aber auch vielleicht mit anderm Rahmenprogramm. Auch ist auf Tour 1 ein (preiswertes) Zimmer mit zwei Kindern leicht zu bekommen als mit der ganzen Familie. Tour 1 dürfte wesentliche Teile der deutschen Donau betreffen (bis Regensburg mindestens, vielleicht bis Passau).

Vor Kurzem habe ich ein Familien-Dia-Vortrag gesehen mit ähnlichen Distanzen (aber weniger Kindern) auf dem Ostseeradweg (in verschiedne Urlauben gestückelt gefahren). Nicht vorhandene Campings wurde durch Improvisation und Kontakte zur Bevölkerung gelöst (trotz fehlender Sprachkenntnisse). Zuweilen durften sie in enem Garten etc. das Zelt aufschlagen oder wurden sogar ins Haus eingeladen. In Österreich ist dies sicherlich besser möglich als in Deutschland und in Ungarn wiederum wohl leichter als in Österreich. Anfragen kann man auch bei Gasthöfen, ob eine Etagendusche benutzt und das Zelt aufgeschlagen werden kann. Ich habe in Österreich auch mal in einem Gartenschuppen eines Gasthofes übernachtet. Da man mit Kindern unterwegs ist, lohnt auch ein Blick auf kinderfreundlichen Agrotourismus/Ferien auf dem Bauernhof an der Strecke. Auch dort sind vielleicht flexible Arrangements denkbar, auch wenn Camping nicht explizit vorgesehen.

Das Erfolgsrezept der Familie im Diavortrag war, genügend Entdeckungspotenzial den Kindern jenseits des Radfahrens zu ermöglichen (nicht jeder Tag wird gefahren). Hängt natürlich von den Kindern ab. Den Älteren könnte man auf Tour 1 spezifisch anderes Rahmenprogramm bieten. An der oberen Donau gibt es neben Kanufahren auch Kletterfelsen. Evtl. lohnt der Kontakt über die Jugendherbergen dort. Für moderne Action wurde oben ja schon Legoland erwähnt - auf Tour 1 auch noch recht gut machbar. In Ulm gibt es das Freizeitbad Wonnemar. Wien ist ist natürlich voller Attraktionen. Fiaker anschauen kostet noch nichts, Wiener Prater ist vielleicht unvermeidlich, vielleicht lohnt aber in der Kulturstadt aber auch eine Blick auf Kultur für Kinder in Wien. Musical würde für die Älteren wohl auch schon passen (Juli/August ist aber Spielpause).

Für die Älteren mit dem Therapie-Bedarf würde ich ein paar verantwortliche Aufgaben definieren. Ich denke an die Dokumentation der Tour mit Foto, Video, Notizen und ggf. Berichtswesen. Ein Reisevortrag vor einer größeren Gruppe (Schulklasse, Diabend mit Gästen etc.) sollte als Ziel formuliert werden. Man könnte auch spezielle Themen anregen - etwa Brücken zählen und die Brückentypen beschreiben, Donauwasserstände (Hochwässer) an verschiedenen Orten recherchieren usw. In die Tier- und Pflanzenbeobachtungen lassen sich auch die Jüngeren leicht integrieren.

Innenzelt ohne Außenzelt geht wohl selten, da die Donau meistens morgens Feuchte produziert. Auf jeden Fall sollte man das Mückenproblem im Auge behalten, insbesondere wenn man in der Dämmerung Essen zubereitet. Da können sonst Kinder leicht die Lust verlieren und durchdrehen. Die Gegend Wien/Burgenland war für mich ziemlich heftig, wobei ich noch wenig Zeit am/um Zelt abends verbringe.