Re: Welches Navi?

von: Keine Ahnung

Re: Welches Navi? - 24.02.15 15:17

In Antwort auf: Toxxi

Der Hauptgrund für meine Anschaffung des Navis war eigentlich, dass ich es als mobile und Landkarte benutzen wollte. Das man vorher Tracks und Wegpunkte planen kann, habe ich erst später so richtig mitbekommen. Routing benutze ich selten.


Selbst bei Tablet-PC-großen Bildschirmen (so etwas würde ich aber sowieso nicht am Lenker spazieren fahren) ist eine Papierkarte der elektronischen Version überlegen, wenn es um erste Planung und weiterreichende Übersicht geht. Somit betrachte ich die Kartendarstellung auf dem Navi (oder wie immer man das Teil nennen will) eher als Notlösung unterwegs. Man kann eine alternative Straßenführung finden oder einen Campingplatz usw. suchen. Eine lange Route würde ich darüber aber nicht planen wollen. Daher war für mich eigentlich von Anfang an die Darstellung eines Tracks und von Wegpunkten das Hauptinteresse beim Kauf meines ersten Navis. Damals war das noch ein Pocket-PC mit Pathaway als Software, die mir das Nachfahren eines Tracks mit Kartendarstellung erlaubt hat. Aufgrund der schlechten Batterielaufzeiten und dem ständigen Ärger mit Ablesbarkeit und Regenempfindlichkeit bin ich dann auf das Garmin Vista Hcx, dann auf das eTrex 30 und schließlich auf das GPSMAP 62s umgestiegen.

Das Argument gegen die vorherige Planung eines Tracks ist ja häufig, dass zum einen die Zeit dafür zu schade sei und zum anderen die Spontanität verloren ginge.

Zu dem ersten Punkt kann ich nur sagen, dass diese Planung sehr viel Freude machen kann, da man die Vorfreude auf die Tour deutlich steigern kann. Zudem macht man sich ja sowieso schon vorher Gedanken darüber, welche interessanten Punkte man ansteuern will.

Zum zweiten Punkt möchte ich anmerken, dass man so einem Track ja nicht sklavisch folgen muss. Ich habe etliche kleine Abweichungen in meiner realen Route. Dennoch ist man die meiste Zeit wesentlich besser mit einem gut ausgeklügelten Track bedient als mit der "spontanen Streckenwahl". Ich hatte es schon mehrfach geschrieben. Wie ich früher noch ausschließlich nach Papierkarten (Maßstab nicht besser als 1:100.000, z. B. Generalkarte) gefahren bin, bin ich noch viel mehr auf oder entlang der größeren Straßen unterwegs gewesen. Die netten kleinen Wege durch Wiesen und Felder wären einfach zu umständlich zu finden gewesen. Wenn ich häufig sehe, wie ich heute entlang eines sorgfältig geplanten Tracks durch Wohnstraßen und entlang kleiner Sackgassen zum Beginn solcher Wege geleitet werde, so ist mir klar, dass das Auffinden per Karte einfach zu viel Zeit und Aufwand gekostet hätte (muss ich nun die Sperling-Straße rechts rein oder doch erst die Amsel-Gasse?). Man kommt zwar entlang der "normalen Fahrstraßen" zum Teil schneller zum Ziel und man erreicht dieses Ziel meist auch, aber man verpasst auch schöne Möglichkeiten. Gerade unterwegs will ich die Landschaft genießen und nicht an der nächsten Kreuzung die Karte wieder umfalten und suche, wo ich gerade bin und wo ich mich gerade wieder verfahren habe.

Wenn dann der vorher geplante Track doch einmal nicht die Erwartungen erfüllt oder aufgrund eines Kartenfehlers plötzlich an einer Autobahn endet (ist mir schon passiert), so ist es überhaupt kein Problem, entweder durch Blick auf die Karte oder durch Routen zu einem Zielpunkt eine alternative Strecke zu finden.

Und wie jeder Nutzer eines solchen elektronischen Hilfsmittels (PC und Navi) sicherlich bestätigen kann (ich kann das und Du, Thoralf, sicher auch). Etwas Zeit muss man investieren, bis man die Möglichkeiten nutzen kann (man muss ja nicht alle Feinheiten kennen). Man sollte einfach mit ein wenig Freude und Interesse an die Sache herangehen. Meiner Meinung nach lohnt sich das.