Re: GPS Gerät für Fahrradtour?

von: Keine Ahnung

Re: GPS Gerät für Fahrradtour? - 09.04.14 07:32

In Antwort auf: extraherb
Ich bin jahrzehntelang mit Karten gefahren. Oft mit schlechten (eine Karte füt Rumänien und Bulgarien zusammen, noch zu DDR Zeiten), später mit besseren.
Wenn man aber eine 3000 km Tour mit 1:250000er Blättern abdecken will, schleppt man kiloweise Papier mit sich rum. Allein der Sverigeleden hat 5 A4 Hefte und die kosten 125 Euro. Und oft waren die Karte dann auch nicht auf den neuesten Stand. Gerade in Skandinavien wurden zum Ende des letzten Jahrtausends viele Straßen genaut und man kann sich ja nicht jedes Jahr den neuesten Satz kaufen. 2012 hab ich mir eine Karte vom östlichen Banat gekauft, 18 Euro oder so, für eine ein Tages Strecke und die war auch noch völlig falsch.

Ich bin alt genug, um nicht jeden neumodischen Quatsch hinterher zu hecheln und natürlich kenn ich auch das anheimelnde Gefühl, nach dem Abendessen die Karte über dem Tisch auszubreiten (alternativ dem Zeltboden) und den nächsten Tag schon praktisch im Voraus zu geniesen, wenn man die Tourplanung noch mal durchgeht - alles usus.

Trotzdem möchte ich den Komfort einer elektronischen Navigation nicht mehr missen, seit ich diese 2012 das erste mal für eine große Tour eingesetzt habe. Allein schon der "Sie befinden sich hier"-Zeiger ist sowas von genial.

Früher hat mich immer der winzige Bildschirm abgeschreckt, bei dem die Wegweisung kaum besser als wie paar graue Fliegendrecker auf dusterem Hintergrund. Deshalb hab ich meinen Augen ein 7 Zoll Tablet gegönnt und dem Tablet einen Forumslader und ich muss sagen: so kann man fahren. Ich hab nicht mal mehr eine Papierkarte als fallback dabei, da tuts dann eben das Handy.

Ansonsten halte ich es wie Michael: Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden.

Gruß, Uwe



Hallo Uwe,

auch wenn ich nicht mit einem Tablet durch die Lande fahren möchte, stimme ich Dir in jedem Punkt zu. Obwohl ich Physiker bin, bin ich dennoch nicht versessen auf neue Technik. Ich gehöre zu den Wenigen, die ihr Handy im Wesentlichen nur als Notfalltelefon brauchen. Aber dort wo es Vorteile bringt, sollte man sich doch keinesfalls neuen Entwicklungen verschließen. Und hier ist das Navi ein wirklicher Fortschritt. Und ja, auch ich finde es schön, auf der großen Papierkarte den Überblick zu haben und mir meine Tour dort zu betrachten. Aber deshalb stapelweise möglichst aktuelle Karten kleinen Maßstabs mitzuschleppen und dann noch unterwegs an jeder Ecke zu halten, um mich neu zu orientieren, das habe ich gerne hinter mir gelassen. Inzwischen mache ich es so, dass ich mir z. B. bei outdooractive ein Tourenbuch drucke. Hierzu mache ich z. B. aus meinem 2000-km-Track 10-15 gleich lange Teile und drucke dann in kleinem Maßstab die Kartenabschnitte aus. Zusätzlich mache ich aus 3-5 Teilen Übersichtskarten. Das ergibt ein kleines DIN A5 Ringbuch, welches kein erhebliches Zusatzgewicht darstellt und mir den Luxus erlaubt, mir meine Tour eben auch auf Papierkarte zu betrachten und vielleicht kleine Variationen unterwegs zu planen.

Übrigens lassen sich Leute, die bislang nur Papierkarten verwendet haben, meist sehr schnell von den Vorzügen der "digitalen Revolution" überzeugen, wenn ihnen das Ganze erklärt und gezeigt wird. Die Aversion gegen die Navis kommt bei vielen Radfahrern durch dem "Respekt" vor der Technik zustande, mit der sie zum Teil tatsächlich nie umzugehen gelernt haben. So habe ich ganz aktuell bei uns bei der Planung eines "Pilgerradwegs" mitgeholfen. Es hat sich sehr schnell gezeigt, dass die Planung mit Hilfe digitaler Karten erhebliche Vorteile bietet, so dass ich inzwischen schon gefragt wurde, ob ich nicht einmal eine Einführung in die GPS-Navigation geben könnte.