Re: donautour

von: rad-hotte

Re: donautour - 06.03.13 21:35

Beim Schreiben dieses Berichtes kommen mir immer mehr Bilder und Gedanken in den Sinn. Ich glaube, es war trotz aller Mühen eine Erfahrung, von der man noch lange zehren kann. Und man kann als Opa seinen Enkeln am Lagerfeuer (im Garten) lach davon erzählen.
Noch ein paar Gedanken zur Tour: wie schon aus den Zusammenfassungen am Ende eines jeden Landes zu lesen ist, gibt es überall allgemeine und auch spezielle Besonderheiten bzw. ganz alltägliche Dinge, die man beachten sollte. So habe ich festgestellt, das es bis Ungarn (und durch Ungarn) genügend Camping- und Zeltmöglichkeiten gibt. Auch die Wege, falls man sich daran hält ( und nicht ,wie ich, Abkürzungen versucht, die unter den Wolken oder im Niemandsland enden ), sind recht gut und auch teilweise ordentlich ausgeschildert. Ab der Grenze Serbien/Kroatien wird es im weiteren Verlauf der Donau zunehmend schwieriger. Aber ich reise ja, um vielleicht noch hier ein bisserl Abenteuer zu erleben und nicht, wie in Dt.,alles geregelt vorzufinden. Der Reiz liegt m.E.nach im Unbekannten und der Lust, zu entdecken, wie man selbst darauf reagiert. Ist man lange genug unterwegs und auf sich gestellt, erkennt man erst, wie wenig der Mensch eigentlich braucht, um zufrieden zu sein und man stellt fest, das es auch zu einem großen Teil ohne Technik und Com.geht!Dabei bin ich auch zu der Erkenntnis gekommen, das der Mensch sich anmaßt, die Natur für seine Zwecke nicht nur zu nutzen (wäre ja o.k.), sondern sie auszunutzen.Dazu fällt mir ein Witz ein:
Die Erde begegnet einen anderen Planeten und wird angesprochen:"Du siehst so krank aus, hast Du Dir einen Virus eingefangen?" Darauf die Erde:"Ja, den Virus "homo sapiens". Darauf der andere Planet:"Hatte ich auch. Beruhige Dich, den wird man ganz schnell wieder los, der vernichtet sich selbst". Bitterschwarzer Humor, aber wahrscheinlich nicht ganz ohne ein Körnchen Wahrheit.
Unterwegs bin ich, bis auf ganz wenige Ausnahmen, nur freundlichen und hilfsbereiten Leuten begegnet.Anfangs waren sie z.T. zurückhaltend, aber erst mal ins"Gespräch" gekommen, sehr aufgeschlossen. Es ist so, wie in den Ländern hier ein Sprichwort sagt: Geh zu einem Reichen und du verlässt ihn hungrig und durstig.Geh zu einem Armen, und du bist willkommen und zumindest dein Durst wird gelöscht. Das habe ich mehrfach erlebt. Selbst wenn sie offensichtlich auf jeden Cent angewiesen sind, aber eine Kleinigkeit zu Essen (z.B. Obst und Gemüse oder Käse) wird Dir immer angeboten und versuche nicht zu bezahlen, sie könnten dann beleidigt sein. Ich habe für solch Gelegenheit (oder nach Übernachtung im Zelt auf einem Privatgrundstück/Garten) immer Werbegeschenke (Feuerzeuge;kleine Lampen als Anhäger,Kulis;Taschenmesser;Parfümproben o.ä.) mit. Der "Renner" allerdings war eine Taschenlampe mit Dynamo. Da kurbelst Du 2 Min. und hast für 30-40 Min.Licht, auch noch umschaltbar auf 1-oder 3 Dioden. Gab es hier bei einer Aktion für2,49 Euro das Stück, hab mir gleich 6 geholt. Es ist für die Leute hier praktisch, da keine Batterien benötigt werden. Ausserdem haben sie etwas,was sie vorzeigen können, wenn sie ihren Leuten von dem "verrückten Deutschen", der mit dem Fahrrad soweit fährt, erzählen zwinker.
carpe diem . Horst