Re: donautour

von: rad-hotte

Re: donautour - 04.03.13 22:29

Ja, wie nun weiter?
Varna ist eine lebhaft pulsierende Stadt, die schon lange durch ihren "Sonnenstrand",das Florida des (ehem.)Ostens zwinker ;),berühmt ist. Die Stadt, die Region und wahrscheinlich auch zu einem großen Teil das Land lebt vom und durch den Tourismus hier. Sie schafft Arbeitsplätze und ernährt viele Familien. Die Menschen hier sind aufgeschlossen und höflich den, manchmal unangenehmen, Besuchern gegenüber.
Was ich aber feststellen mußte: der Strand verkommt mehr und mehr zum "Ballermann" des Ostens, da hier die Preise für Essen und Getränke (vor allem die) noch recht niedrig sind, genau wie die Löhne der Saisonangestellten. So verdient z.B.eine Servierhilfe in einer der Bars in den Hotelanlagen 8-10 Euro am T a g ! Davon spart sie auch noch für die Familie in irgendeinem kleinen Dorf des Landes.
Der Strand wird allmählich von den Hotelanlagen zugemauert und ich habe nur 2 kleine Abschnitte entdeckt, die auch für Einheimische zugänglich sind.Die Märkte in diesen Anlagen bieten nur 0-8-15-Ramsch an, den ich auch in jedem "wohlsortierten"Markt in Deutschland kaufen kann.
Wer unverfälschte Landeskost geniesen will oder frisches Obst und Gemüse kaufen möchte, sollte mehr in Zentrumsnähe (Zenralmarkt/Post) oder noch besser am Stadtrand einen Markt aufsuchen. Die Leute, die dort Ihre Ware zu einem für unsere Verhältnisse geringen Preis anbieten, brauchen das Geld dringender. So werden z.B. nur einfach Weiblätter (für Wickel mit Füllung, ähnlich unseren Krautrouladen gedacht)für ca. 20 Cent (3 Stück)angeboten, nur um etwas Geld zu erhalten und damit wieder für ein paar Tage über die Runden zu kommen.Oder eine alte Frau bot stolz an, das die Touristen sich auf ihrer Personenwaage, die bei uns im Müll gelandet wäre, für nur 10 Cent wiegen können...So groß hier auch manchmal die Armut erscheint, aber Bettler hab ich hier kaum gesehen. Entweder sind die Menschen zu stolz oder die Aufsichtskräfte so rigeros..-
Ich hoffe, das gerade hier noch ein ursprüngliches Stück Bulgarien erhalten bleibt und das nicht nur als Folkloretanzgruppen in den Hotels! Na ja, die Hoffnung stirbt zuletzt traurig.
carpe diem . Horst