Portugal: Porto - Lissabon

Hallo Leute,
liebe Gemeinde,

in der vergangenen Woche war ich im Norden von Portugal unterwegs.
Zu dieser Jahreszeit war ich zuvor noch nie im Süden von Europa. Nun möchte ich in Kurzform einige Erfahrungen weitergeben:

Porto - Coimbra - Gois - Tomar - Nazare - Peniche - Lissabon

- ich erfuhr einen sehr freundlichen Eindruck der Leute, ich wurde oft begrüßt

- auch in der direkten Kommunikation waren die Menschen freundlich, ich kam mir willkommen vor!!!

- Temperaturen tagsüber zwischen 20 Grad und 27 Grad, teilweise leicht bewölkt, nachts zwischen 10 und 16 Grad,
ab dem 04. November tagsüber um 18 Grad, Regenschauer und nachts 11 Grad

- relativ Windstill, nur in der Küstennähe teilweise starke Böhen aus unterschiedlichen Richtungen und ab ca. 100 Kilometer nördlich vor Lissabon starker Wind aus SO.

- es geht bergauf und bergab bis in die Innenstadt von Lissabon

- ich bin zu 80% über Landstraßen gefahren, der Zustand war gut, zur Hälfte der Strecke stand ein Seitenstreifen zwischen 1 Meter und 3 Meter Breite zur Verfügung,

- in den Bergen der "Serra da Boa Viagem" und "Serra do Buçaco" gibt es keine Ausweichtaschen in den Kurven!

- die Steigungen schwanken teilweise stark zwischen 4 % und 13 %

- es gibt viele PKW-Raser & -Träumer, LKW-Fahrer halten oft nur einen geringen Abstand (1 Meter)

- Radfahrer sind auf Überland kaum unterwegs

- dennoch gibt es bis ca. 100 Kilometer vor Lissabon Teilstrecken mit sehr wenig motorisierten Verkehr

- die von mir angesteuerten Campingplätze waren geöffnet (4x)

- viel Wald, sehr üppige immergrüne Vegetation, es zwitschern die Vögel (die aus unserer Gegend im Herbst verschinden)

- leider wurde an vielen Stellen Gartenabfall verbrannt (es lag Qualm in der Luft), Waldbrände konnte ich aus der Ferne beobachten

- Die Mahlzeiten in den Pastelaria's sind für unsere Verhältnisse sehr preiswert

Im Vergleich mit meiner Tour im Süden von Andalusien, war diese wesentlich härter in puncto Bergfahrten.

Alles in allem eine sehr anspruchsvolle, körperlich voll fordernde Tour, die mir sehr viel Freude bereitet hat! Auf alle Fälle fahre ich in diese Gegend noch einmal!!!

der Steckenverlauf (grob):

Porto - Lissabob

Hallo und vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht.

Klingt so, als wäre Portugal ein wunderbares Land, das sich zudem auch noch perfekt für eine Radreise eignet. Allerdings sagst du auch, dass die Tour insgesamt doch schon sehr herausfordernd war. Ich bin erst seit einem knappen halben Jahr regelmäßig mit meinem Rad unterwegs und hab dementsprechend noch nicht ganz so viel Erfahrung.

Ab wann würdest du einem diese Tour empfehlen? Könnte ich mich da schon rantrauen? Wollte nämlich schon seit Ewigkeiten mal nach Lissabon und da würde es sich natürlich anbieten, das Ganze mit einer Radreise zu verbinden.

Danke und herzliche Grüße!
Philipp

Hallo Philipp,

da musst Du dich selber einschätzen können.

Ich habe schon einige körperlich sehr herausfordernde Touren hinter mir.

Am besten ist es, wenn Du mit einer kleineren Bergtour in Deutschland beginnst und vor allem einen Neigungsmesser im Navi oder im Tacho anzeigen lassen kannst. Dann bekommst Du ein Gefühl für Anstiege unterschiedlicher Qualität.

Hinzu kommt der Wind und das Gepäckgewicht

Fakt ist, das die von mir absolvierte Strecke durch den Norden von Portugal viel sportliche Leistung abfordert.
Ich würde nicht sagen, dass sich Portugal perfekt für eine Radtour eignet. Es gibt keine Radwege-Infrastruktur. Ich bin ausschließlich über National- und Landstraßen gefahren.

Wenn Du 70 bis 90 Kilometer am Tag schaffst, dann ist das viel!

Grüße, Alex.

Mit dem Wetter ging ja anscheinend alles gut, der nächste Abschnitt Lissboa-Alentejo ?

Die einen sagen so, die anderen so.

Südlich von Lisboa hast Du wunderbares Radgelände: Nicht zu steil, lange einsame Kleinstraßen und nette Menschen.

In Nordportugal abseits der Küste nach Norden zu fahren kann bedeuten regelmäßig von unter 100HM auf über 1000 zu kreuzen. Ist schön und auch machbar (Auch Juergen kam da durch!).

Im mittleren Portugal ist es etwas dazwischen.

Mir hat beides gefallen.


Sigi

Den fahre ich ab dem 13. November und werde hier berichten.

Radreise Lissabon-Faro

Das Höhenprofil scheint auf diesem Stück etwas humaner zu sein, ist aber auch ein stetiges auf und ab.
Meine Tour geht von Lissabon nach Faro mit Tagesetappen zwischen 70 und 80 km in geplanten 6 Tagen mit einem Tag als Puffer.

Die Wetterprognose sieht schon einmal gut aus. Sonnig, 18-20° und leichter Rückenwind

Der Reisebericht klingt für mich vielversprechend. Freue mich schon auf das Vogelgezwitscher und vielleicht sehe ich auch Störche dort.

Ich orientiere mich an dieser Route

Abschnitt Eurovelo 1 in Portugal

Mach unbedingt nen Abstecher nach Monte Clerigo.
Portugiesische Reisen...............die erste (Reiseberichte)

......... und achte auf meine Hinweise zu Salema
Gute Reise
Jürgen

Deine Beschreibungen, vor allem auch nach meinen eigenen Erfahrungen mit Deinen Tipps, machen mich einfach wieder süchtig nach Portugal. Nächstes Jahr will ich wieder hin und die fehlenden Ziele noch sehen!

Danke Jueergen!


Sigi

Hallo,

viel Spaß!

Ich bin nur ein kleines Stück Eurovelo gefahren. Die Streckenqualität dort schwankte von Asphalt über Schotter bis hin zu Schlamm.

Grüße, Alex.

...die nächste Tour setzt in Lissabon an, soll über Faro, die Grenze nach Spanien bis nach Sevilla gehen.
Alles ist gebucht und ich starte am 25. März (eine Woche)

...ich möchte zum von mir veröffentlichten GPX Track etwas ergänzen: nach Tachometer in Abhängigkeit vom Radumfang waren es 630 Kilometer.

Portugal würde mich wirklich sehr reizen, aber vielleicht ist es tatsächlich schlauer, erst einmal eine kleinere Bergtour in Deutschland zu machen. Da werde ich mit Sicherheit genug Anregungen hier im Forum finden (hab mich noch nicht in allen Bereichen umgeschaut). Und 70 Kilometer klingen für mich schon machbar.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sowohl in Spanien wie in Portugal die " alten Bundesstrassen", die nahezu parallel eine IP oder Via rapida haben, sehr gut zu fahren sind. Überwiegen lokaler Verkehr, und mit dem Gepäck habe ich keine Schwierigkeiten, da ohne Zelt, nur mit Lenkertasche, Viscacha und Oberrohrtasche. Das sind dann maximal 10kg.Der Süden ist da schlechter, vor allem von Fargo nach Osten. Entweder über die Berge oder auf der N 125( Fähre in San Antonio)

Da bin ich gespannt auf deinen Bericht. Ich werde eventuell im Februar in Lissabon starten und auch nach Faro und dann weiter nach Malaga radeln.
Ich wünsche dir viel Spaß.

...mein Fotolink

Tolle Bilder, Alex. Insbesondere die von den zum Teil sehr alten Hausfassaden. Finde, dass solche Bilder künstlerisch gesehen immer etwas ganz Besonderes sind. Von den Landschaftsbildern und Sehenswürdigkeiten brauchen wir gar nicht erst reden - großartig!

Einige Bilder meiner Reise zum gleichen Thema.

https://goo.gl/photos/3Dokb5zHStX4kWAx6

Ich bin kein PC Spezialist, deshalb aktzeptgiert meine Vorgehensweise.

Gruß Heinz

Hallo Phillipp,

DANKE!!!

ps: es gibt nun noch einen Diafilm über die Tour:

Portofoto

Hallo Sigi,
Du erwähnst, dass es im Süden von Portugal wunderbares Rdgelände gibt.
Das habe ich bisher noch nicht gefunden und ich würde mich freuen, wenn Du mir diese Route einmal beschreiben würdest, denn ich möchte da irgendwann auch noch einmal nach Süden fahren.
Dank und Gruß
Heinz

Alex, wo verläuft der Eurovelo?
Gruß Heinz

Ich bezog mich auf den Alentejo, z. B. der Weg zwischen Milfontes und Cuba.

Habe ich einfach in der Karte ausgesucht.


Sigi

..... dabei gibts doch in Cuba unglaublich tolle Radwege, oder?

Ich muss da wohl weiter vorne von links (aus Milfontes) gekommen sein!

Grüß Dich!


Sigi

Kann sein. Ich kam von Beja und war auf dem Weg nach Viana do Alentejo ins Restaurante O Rotunda

Wie das schon klingt "Restaurante o Rotunda" - fast wie Musik in meinen Ohren.
Na hoffentlich hat es gut gemundet!?