Re: Dauphiné Provençale: Diois & Baronnies

von: veloträumer

Re: Dauphiné Provençale: Diois & Baronnies - 19.03.24 20:37

Fortsetzung ALP-2023-AOC-07 (Teil 3)

Gigondas ist hier einer der Aussichtsbalkone über der Ebene, zu denen sich noch weitere an dem Gebrigsrand gesellen. Ich bleibe aber auf der unten liegenden, eher verkehrsreichen Zufahrtstraße nach Vaison-la-Romaine, wo Symbole und steinerne Zeugen auf die römischen Vergangenheit des Ortes verweisen. Ohne diese näher zu studieren, begebe ich mich gleich ins Zentrum des sehenswerten Ortes, der allerdings an einem enormen Besucherstrom leidet. Die Shoppingmeile ist dann auch von viel Kitsch und verzichtbarem Souvenirgut übersät.

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Fährt man über die pittoreske Postkartenbrücke zur Altstadt hinauf, wird es erstaunlich ruhig. Offenbar sind manchen Touristen diese Wege schon zu steil. Gleich hinter dem Stadttorbogen stoße ich auf die besondere Malkunst von Léon Zanella, die hier in seiner eigenen Galerie auf Besucher wartet. Sein provenzalisch farbenreicher Pinselstrich entfacht ein wahres Leuchtfeuer des Lichts. Fast vermutet man Lumineszenztricks, doch entspringt die dreidimensionale Lichtgebung seinem persönlichen Farbaufstrich – dick, kräftig und doch von emotionaler Sensibilität. So wandelt man noch weiter an Kunstgalerien vorbei, in Nischen verbergen sich ein Theater und besinnliche Plätze zum Träumen. Ein hochpreisiges Eis kann man sich hier mal gönnen, nur um die Atmosphäre einzuatmen.

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Die Nebenroute über Propiac wandelt durch einige unterschiedliche Landschaften mit Burgruine, bewanderbaren Pinienhainen, Weinbergen, Mergelhügeln und schließlich Olivenplantagen in Richtung Buis-les-Baronnies. In Buis laufe ich wiederum zur Blauen Stunde ein. Anfangs scheinbar verlassen, kristallisiert sich das gut besuchte Ausgehviertel mit Arkaden und Platanenplatz in der Nähe des Ouvèze-Ufers heraus. Zum Picknickproviant genehmige ich mir noch ein Ausschankbier.

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(So 23.7.) Buis-les Baronnies – D546/D108 (Gorges d'Ubrieux) – Col d'Ey (718 m) – Sainte-Jalle – Curnier – Les Pilles – Nyons – via D538 – Novezan – Rousset-les-Vignes – Roche-St-Secret – Parking dev. de la Ruche/D538
62 km | 720 Hm

Soweit schon außerhalb des Ortes, wache ich zwischen Olivenhainen auf. Olive ist auch das Thema für den größten Teil des Tages. Vor den ausgeweiteten Olivenbaumhängen zum Col d’Ey hinauf, taucht die Straße am Fuß nochmal in eine Schlucht ein. Die Gorges d’Ubrieux soll einst auch Hannibal auf dem Weg nach Rom gequert haben.

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Elefanten der antiquarischen Auspuffklasse habe sich hingegen auf dem Col d’Ey versammelt. Ein Oldtimerrallye formiert sich gerade für eine sonntägliche Paradefahrt. Auf der Auffahrt durch Oliven überrascht ein etwas seltsames Holzhäuschen mit Schornstein an der Straße. Es stellt sich als nachhaltige Trockentoilette heraus, ein derzeit in Frankreich verbreiteter Trend vor allem für Toiletten in ländlichen Gebieten. Nur wenig weiter finde ich den Eingang zum Camping wieder, wo ich einst mal zelten wollte. Aus dem FKK-Camping mit rustikalem Flair ist mittlerweile ein Textilcamp mit Luxuspreisen geworden.

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Die offene Landschaft führt zur Eygues runter. Man kann sich zunächst alternativ zur Hauptstraße am linken Ufer entlang hangeln. In Les Pilles muss man dann zur Hauptstraße wechseln, die aber auch nicht so viel befahren ist. Les Pilles ist ein Kleinod vor mächtigen Felsen, dass typisch für viele kleine Dörfer an der Eygues steht – eine wahre Kette von kleinen Ortsperlen, pittoresk und poetisch, aber auch auch gezeichnet von Landflucht.

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Eine Wiederkehr nach Nyons endet fast zwangsläufig im Ölshop. Die alte Ölmühle bei der Spitzbogenbrücke enthält auch ein Museum, dass man auf Nachfrage bedingt besuchen kann. Das Speiseöl gibt es in lichtgeschützten Aluflaschen zu gewiss hohen Preisen, nach den jüngsten Inflationsschüben kommt es einem fast schon wieder billig vor. Neben Oliven und ihrem goldenen Extrakt findet man auch besondere Hautpflegeprodukte aus einer lokalen Manufaktur. Für die Saisonzeit hätte ich noch mehr Betrieb erwartet, die meisten Besucher zieht es wohl immer noch ans Wasser bei der Brücke.

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Die letzten Kilometer des Tages führen mich zurück ins Diois. Die Strecke mischt historisches Gemäuer samt Burgen mit rötlichen Sandsteinsockeln oder Felsrippen, dazu weitläufige Wiesen und Weiden. Bei der letzten Flaschenfüllung aus dem Brunnen von Roche-St-Secret befrage ich noch einen einheimischen Radler zu Rastmöglichkeiten, der aber seine Gegend nicht so gut kennt. Dem Zufall wieder ergeben, finde ich einen guten Picknickplatz am Straßenrand nebst Parkplatz.

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