Re: Ostern in die Lausitz - zum zweiten Mal

von: Toxxi

Re: Ostern in die Lausitz - zum zweiten Mal - 26.12.16 16:10

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So, 27.03.2016

Unsere Räder haben die Nacht im Pferdestall offenbar hervorragend überlebt. schmunzel Und der Tag beginnt gleich von Anfang an mit strahlendem Sonnenschein - was will man mehr? lach



Es geht entlang kleiner Landstraßen durch die nördlichen Ausläufer des Isergebirges...



...wobei sich immer wieder schöne Blicke auf die Berge ergeben.



Wir stellen mal wieder fest, dass man in Tschechien ganz wunderbar radfahren kann. Zum einen gibt es ein dichtes Netz kleiner Straßen, und zum anderen gibt es auch immer wieder kleine Asphaltbänder druch den Wald.



Serpentinenstraßen sind immer ein Zeichen dafür, dass jemand beim Bauen mitgedacht hat. schmunzel



Es gab leider auch oft genug Rampen, die stur nach oben geführt werden... omm Und heute durchqueren wir wieder einen ganz kleinen Zipfel von Polen...



...um bis an die Neiße zu gelangen. Am Flussradweg entlang geht es mit Rückenwind zwar schnell, aber die Ausblicke waren abeseits der Flüsse in Hügelland definitiv besser!!! listig

Immerhin komme ich in den Genuss, nun endlich mal in Görlitz unter dem Neißeviadukt hindurchzufahren. cool



Ich war hier schon öfter, aber hatte mir die Eisenbahnbrücke immer nur von oben angeguckt. In Görlitz und im benachbarten polnischen Zgorzelec ist Traumwetter.



In der Altstadt gibt es zwar eine Menge geöffneter Cafés, aber die sind zum Ostersonntag natürlich alle voll. Eigentlich hätten wir schon Lust auf ein Tässchen Kaffee in der Sonne, aber sich in überfüllten Räumlichkeiten rumzurücken muss nicht sein. Und mitten auf dem Marktplatz den Kocher auszupacken hätte den Charm von Bahnhofshalle...

Ein einhemischer Radler, den wir treffen, gibt uns den Tipp, bis in die Königshainer Berge (für Süddeutsche: Königshainer Spuckhügel) weiterzufahren, dort gäbe es einen Bäcker mit Café, der garantiert offen hat. Klar, das machen wir gern. In die Berge hinein zum ehemaligen Steinbruch geht es auf einer alten Bahnstrasse - asphaltiert und sehr moderate Steigung.

Und siehe da, besagten Bäcker gibt es tatsächlich, und trotz Ausflugswetters bekommen wir einen Platz. Dieser Bäcker entpuppte sich als ausgesprochen gut. Es gab eine schier unendliche Anzahl an frischen Blechkuchen (mindestens 20)...



...und wieder einmal ordentlichen Kaffee (wenn auch nicht so gut wie in Albanien).

Anmerkung: An dieser Stelle stellte ein dicklicher älterer Mitforist die Rätselfrage, welche Portion wohl seine sei und welche die eines verfressenen Moderators... grins

Die Crux an der Sache gibt die Tourleitung erst nach dem Gelage bekannt: Es stand nicht einfach nur zur Auswahl "Bäcker" oder "Nicht-Bäcker", sondern "Bäcker + 15%ige Buckelpiste" gegen "Nicht-Bäcker und Asphaltstraße mit sanfter Steigung". wirr grins



Danach gehts in rasender Abfahrt hinunter...



...bis an den Stausee Quitzdorf...



...wo wir nun endlich einmal zelten können. schmunzel



Was wäre das sonst für eine Campingtour geworden! weinend Eigentlich hat der Zeltplatz noch zu, aber wir dürfen hier übernachten. Und die Duschen funktionieren auch. bravo


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Mo, 28.03.2016

Endlich können wir gemeinsam in der Morgensonne draußen frühstücken. Darauf hatte ich mich schon die ganze Zeit gefreut.



Der ganze Zeltplatz wirkt recht rustikal. Scheint noch im Originalzustanf von DDR-Zeiten zu sein. Aber es ist auf jeden Fall sauber, und das Restaurant war auch gut. Mittlerweile sind wir wieder komplett im Flachland. Höhenmeter gibts leider nicht mehr...



...aber dafür wieder unbefestigte Wege. schmunzel Wir kommen auch wieder ins zweisprachige Gebiet.



Am Horizont taucht hinter einem riesigen aktiven Tagebauloch ein ebenso riesiges Kraftwerk (Boxberg) auf.



Das hat schon etwas Bizzarres und Schauriges...

Weiter geht's. Mittlerweile ist auch unser Materialwagen wieder da, Veit hat sich uns heute wieder angeschlossen.



Und dann nehmen wir noch diese kleine Abkürzung... grins



...und finden diesen kleinen Radweg.



Und mittlerweile sind wir auch schon kurz vor Cottbus. Da ich noch ein paar Tage Urlaub habe, trennen sich hier unsere Wege.



Fünf Radler machen sich auf den Weg nach Cottbus zur Regionalbahn, und ich fahre allein weiter in Richtung Berlin.


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immer noch Mo, 28.03.2016

Ich fahre allein weiter wieder in Richtung Neißetal. Am Abend des Ostermontag ist hier wenig los, der Radweg ist einsam. Ich treffe lediglich ein Pärchen Reiseradler auf dem Weg nach Süden.



Eigentlich wollte ich an diesem Tag in der Grenzstadt Guben bzw. Doppelstadt Guben-Gubin bleiben. Die Städte wirken allerdings sehr trotzlos auf mich. Das mag auch daran liegen, dass es sich zugezogen hat und die Sonne weg ist.

Ich fahre ein wenig durchs polnische Gubin, in dem sich das historische Zentrum befindet. Hier gibt es immer wieder...



...kleine architektonische Kleinodien...



...die Krieg, Zerstörung und Teilung überstanden haben. Ich beschließe trotzdem, noch zu einem 10 km entfernten Gasthof an einem See im Nichts zu fahren. Dort bekomme ich ein Zimmer, lege die Beine hoch und lasse es mir gutgehen.



Abends darf ich noch diesen Sonnenuntergang bewundern. lach


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Di, 29.03.2016

Bei Frühstück scheint noch die Sonne. schmunzel Ich mache mich auf den Weg durchs Land über die alte Poststraße zum Kloster Neuzelle.



Erstaunlicherweise gibt es hier sowohl eine evangelische (oben) als auch eine katholische (unten) Kirche.



Es gibt auch einen schönen Klostergarten, der im Moment aber noch recht kahl ist. Hierhin müssen wir mal eine Tour machen. schmunzel Entweder recht bald im Frühling wenn alles blüht, oder im Herbst wenn die Blätter bunt sind.

Glücklicherweise ist heute wieder ein normaler Arbeitstag. Der Klosterladen ist offen, und ich finde hier genau das, wofür Neuzelle bekannt ist (zumindest hier im Umland). lach bier



Es sind nur noch gute 120 km bis nach Hause durch eher flaches Land, da kann ich das transportieren. Aber nun kommt das schlechte Wetter von Westen herangezogen... entsetzt böse

Ich überlege schon lange, was der größere Feind beim Radfahren ist: Regen oder Wind. Nach dem heutigen Tag weiß ich es: eindeutig Wind! Gegen Regen kann man sich mit Regensachen recht einfach schützen, gegen Wind hilft so gut wie nichts. traurig



Ich versuche, möglichst viel durch den Wald zu fahren. An Lichtungen und größeren freien Stellen, an denen mich der Wind voll trifft, erreiche ich nur mit großer Mühe 15 km/h. Es ist so viel Wind, dass Mülltonnen locker verschoben werden. Trotzdem habe ich alles in allem noch Glück, es gibt trotz (oder wegen?) des Aprilwetters viel Sonne. So langsam komme ich wieder in bekannte Gefilde am Spreeradweg.



In Fürstenwalde zieht der nächste Guss heran, der dieses Mal sogar ganz ordentlichen Hagel mit sich bringt. Schlagartig fällt die Temperatur von 15°C auf 5°... traurig



...um nach dem Hagel ebenso schlagartig wieder anzusteigen. schmunzel Bisher hatte ich ja einigermaßen Glück, aber kurz vor Strausberg erwischt es mich auf einem andytypischen Weg...



...(der Track stammt einer seiner Touren) dann doch noch. Aber das Aprilwetter sorgt wieder auch für schöne Momente.



Eigentlich hatte ich ja den Ehrgeiz, bis direkt nach Hause zu fahren. Aber bei dem heftigen Wind habe ich dann doch keine Lust mehr und steige in Strausberg nach ca. 100 km in den Regionalzug.



Ich habe es nicht bereut, unterwegs hat es wieder ordentlich gehagelt. Zu Hause habe ich dann erstmal das Neuzeller Bockbier, dass die Taschen so schwer gemacht hat, vernichtet. bier cool


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Damit ist eine schöne sechstätige Ostertour zu Ende gegangen. Danke nochmal an all die angenehmen Mitfahren und ganz speziell an die Eltern von Veit und Dani, die uns aufgenommen haben. schmunzel bravo lach

Gruß
Thoralf