Re: Italientour von Nord nach Süd

von: fabianovic

Re: Italientour von Nord nach Süd - 27.09.16 18:42

Teil 6

21.04.2016 Lucera – Trani

Von Lucera ging es erst mal wieder den Berg hinunter in die Ebene. Die Ebene rund um Foggia fand ich nach den ganzen Bergen nicht so spannend und so fuhr ich nur bis Foggia und setzte mich dort in den Zug nach Trani.









In Trani checkte ich erst mal in mein von unterwegs gebuchtes Zimmer ein und ging dann, nach einem Teller Nudeln im vegetarischen Bio-Imbiss, durch die Altstadt hinunter zum Hafen. Endlich, nach drei Wochen, war ich nun am Meer angekommen!







Draußen auf der Hafenmole legte ich mich müde in die Mittagssonne und genoss das fast schon sommerliche Wetter.





Das historische Zentrum von Trani ist fast komplett aus hellem Sandstein gebaut. Zusammen mit dem südlichen Licht gibt das eine tolle Atmosphäre. Herausragend ist sicherlich die fast ins Meer hineingebaute Kathedrale. Ein Prunkstück der normannischen Romanik.















Am Abend war ich in einem winzigen Lokal im Hafen essen.
Hier kochte ein alter Mann auf einem zweiflammigen Gaskocher.
Ich sagte, dass ich etwas zu Essen wollte und bekam kurz darauf einen Teller mit gebratenem Fisch und etwas Salat hingestellt und dazu ein Glas Rotwein. Dazu liefen, richtig laut, Opernarien zu denen der Maestro mitträllerte. Was will man mehr?







22.04.2016 Trani – Bari

Die Küste zwischen Trani und Bari ist ziemlich zugebaut. Hässliche Gewerbegebiete wechseln sich mit nicht viel hübscheren Feriensiedlungen ab. Nur kurze Abschnitte kann man direkt am Meer fahren und gelangt immer wieder auf die viel befahrene Hauptstraße. So fuhr ich dann nur bis Molfetta und nahm dort den Zug nach Bari. Hier hatte ich schon vor Wochen ein Hotel direkt an der Basilica San Nicola gebucht. Morgen würde meine Freundin mit dem Flugzeug nach Bari kommen und wir würden weitere drei Wochen in Apulien verbringen.
Erst einmal schaute ich mir die nicht minder beeindruckende Basilika und die sehr quirlige Altstadt an. Trani und Bari waren zur Zeit der Romanik konkurrierende Städte und so versuchte man sich im Kirchenbau gegenseitig zu übertrumpfen. Die Baresi schmückten ihre Basilika des heiligen Nikolaus im Barock, dann noch mit einer ziemlich pompösen Decke aus, die eigentlich gar nicht zum kargen Stil der Romanik passt. Den Leichnam des hl. Nikolaus hatten die Baresi im 11. Jh. in Myra geklaut um auch endlich einen Stadtheiligen zu haben. Eine wirklich christliche Tat.










Hier endet der Bericht meiner Solotour durch Italien.
Meine Freundin reiste leider mit einer Analtrombose an, so dass aus der geplanten gemeinsamen Fahrradtour durch Apulien nicht so richtig was wurde. Es war dann eher eine kombinierte Rad-, Zug- und Mietwagenreise, von der ich aber auch noch ein wenig berichten werde.