Re: USA im Frühling: Arizona 1

von: veloeler

Re: USA im Frühling: Arizona 1 - 28.06.16 10:09

Arizona, Teil 1

Gut 20mi sind es bis Kayenta. Grösstenteils bergab*. In weiterhin atemberaubender Landschaft.
In einer gefühlten Stunde bin ich also dort. Viel zu früh, da meine Gastgeberin erst in ca. 3h zu Hause sein wird.
Im Gourmettempel Zum goldenen Doppelbogen gibts u.a. einen Soda Fountain...
*Das Höhendiagramm sagt etwas Anderes, aber irgendwie haben die Angaben in den letzten Tagen sowieso nicht zum Erlebten gepasst.

Abend/Nacht darf ich privat verbringen. Sehr spannend/interessant. Und lecker!
Am Morgen gibts Spiegelei mit frischem Ei vom Hinterhof und ein Säckchen mit selbstgetrocknetem Obst/Früchte für unterwegs.
Zitat:
Dear Nellie and family
Thank you very much!



100mi sollen es heute werden und ich will so früh wie möglich in Page ankommen, um endlich das Hinterradproblem gelöst zu bekommen.
Start um 0710, Ankunft um 1155, Fahrzeit 5.5h (sic!**) - das waren also vier kurze Pausen unterwegs. Die Erklärung für die rekordverdächtig schnelle Fahrt ist nicht, dass das Velo je defekter desto besser läuft sondern einfach: Page liegt deutlich tiefer als Kayenta...
Impressionen unterwegs:




**Zeitzonen sind hier kompliziert. Entgegen meiner Annahme erst in Nevada ändert sich wieder etwas gibt es die Ausnahme, dass Arizona keine Sommerzeit hat und die Ausnahme der Ausnahme, dass im gesamten Navajo-Reservat die gleiche Zeit herrscht (also doch mit Sommerzeit in Arizona). Das führt dazu, dass es anscheinend eine/n Stadt/Ort gibt (Navajo-Hopi-Grenze), wo ab Strassen- und Stadtmitte eine andere Zeit gilt. Und ich dachte, es ist nur mit Distanz, Temperatur und Hohlmass verkompliziert in diesem Land... Wäre ja alles ziemlich egal, wenn ich nicht morgen einen Termin*** hätte...

Dann das absolut Unerwartete: Der Bikeshop existiert seit ein paar Tagen/Wochen nicht mehr - out of business. SH*T!

Einkauf. Zmittag gibts ein Poulet mit Beilage BudLight.
Der volle Bauch und noch viel mehr das ziemlich spontane Videotelefon tun der Seele gut schmunzel . Danke und gute Nacht.

Routenplanung: Eigentlich würde ich gerne via Kanab und Grand Canyon South Rim nach Williams fahren. Nur gibt es auf dieser Route wahrscheinlich erst in der Agglo von Las Vegas den nächsten Veloladen. Unbrauchbar.
Alternative 1: Von Kanab Schlenker zum Zion NP und südlich wieder zurück. Dort war ich zwar schon einmal (wie auch Monument Valley und etliche noch kommende Orte - mit dem Velo ist das schon etwas anders...), ist aber natürlich einen zweiten Besuch wert Auf der Strecke befindet sich ein für Velofahrer gesperrter Tunnel. Unbrauchbar.
Alternative 2: Wie 1 aber gleicher Weg doppelt.
Alternative 3: Via Flagstaff fahren. Dann aber wahrscheinlich ohne grosse/spannende Umwege.
Resultat: Ich entscheide morgen. Vielleicht ergibt sich ja noch etwas...


***Am Morgen steht der für Touris obligate Besuch des Antelope Canyon an, welchen ich gestern bereits auf vom daher rührenden vielen Verkehr übelst zugerichteter Brücke (und Strasse) überquert habe. Es soll im Voraus gebucht werden und da ich nicht, wusste, ob ich ein Velo haben würde (Bikeshop), habe ich die Tour in den weniger spektakulären Upper Canyon gebucht - ist dafür mit Hin- und Rücktransport.


Ruhetag.
Das Zmorgebuffet ist noch überrannter als der Upper Antelope Canyon. Letzterer natürlich viel besser zwinker

Morgendlichem Besuch im Antelope Canyon bei bewölktem Himmel.
Zeit für ein paar Fotos (wie immer unbearbeitet und unzugeschnitten, da liesse sich noch einiges machen...). Ausser dem letzten Bild ist der Blickwinkel stets nach oben.












Skype. schmunzel lach schmunzel

Waschen (Motel-WLAN reicht bis über die Strasse zwinker ), baden, Routenplanung****, nichtstun. Und essen. Und heute regnet es auch wieder einmal - mir egal!
****ja, es geht nach aktueller Planung noch zweimal nach Utah. Die geplante "Doppel-Acht" sieht dann auf der Karte komisch aus, hat aber gleich mehrere Vorteile...

Den Pneu hinten wechsle ich plattenlos und noch nicht heruntergefahren - die Flanke hat eine "durchsichtige Stelle" (sprich Schnitt durch fast die gesamte Karkasse - da fehlte nicht viel für einen Schlauchplatzer). Die habe ich mir entweder im unbefestigten Abschnitt nach dem Heron Lake oder beim (sehr seltenen) Ablegen durch eine dumm gelegene Scherbe eingehandelt. Zu meinem Erstaunen ist es im Gegensatz zu vorne ein Drahtreifen, welcher jetzt noch einen Tag zusammengefaltet (gelernt ist gelernt zwinker ) mitfährt. Zwei Pneus weniger im Gepäck: Anstelle des soeben montierten für hinten passen auch die beiden für vorne zwischen Sitz und Rahmen (wem ist der auf allen seitlichen Velofotos abgebildete dritte Pneu bisher aufgefallen?)...

Ruhetag. 20 Stoffstücke trocknen.



Zmorge heute ist ruhig und ausgiebig. Mit dem neuen Pneu fährt es sich gleich mit 40 zum Staudamm hinab:

Glen Canyon


Die heutige Etappe ist mit 75mi und ohne grosse Steigungen eher kurz geplant - je später desto wahrscheinlicher ist Regen und der Westwind wird auch zunehmen. Mit ordentlich Druck auf den Pedalen geht es also wieder Richtung Utah.

Wenn der Plan aufgeht, sind in den nächsten Tagen einige Überquerungen zwischen Utah und Arizona geplant und darum wird der nächste Eintrag mit Inhalt auch nicht den Titel eines Staates tragen...