Re: weiter gehts auf dem EV6: Basel-Budapest

von: Seghal

Re: weiter gehts auf dem EV6: Basel-Budapest - 17.03.16 11:01

An der ober- und der niederösterreichischen Donau

Tag 12 – 22.08.2015
Kohlbachmühle – Linz
92,0 km – 186 hm

Morgens ging es zunächst am Nixenfelsen vorbei und dann über die Grenze nach Österreich.



Nur wenig nach der Grenze war die Wegequalität auch gleich spürbar besser. Überhaupt war die Wegequalität auf dem österreichischen Teilstück die beste, die ich je auf einem touristischen Radweg erlebt habe. Nach der mäßigen bis schlechten eine Bayern eine wirkliche Erholung. Außerdem war die Landschaft auf den folgenden Kilometern wunderschön. Es ging durch die Schlögener Schlinge. Unterwegs musste ich dabei einmal per Fähre das Ufer wechseln.



Kurz nach der Schlinge musste ich dann leider auf einem Abstecher zu einem Supermarkt feststellen, dass die Autofahrer in Oberösterreich sich leider sehr aggressiv gegenüber Radfahrern verhalten. Sowas hatte ich auf meinen Reisen und Ausflügen bisher auch noch nicht erlebt. Der anschließende Abstecher nach Eferding war nicht so lohnend. Ganz nett war es dann wieder in Wilhering, wo ich einen kleinen Besuch beim Stift machte. Danach ging es dann per Fähre rüber nach Ottensheim.



Von dort aus ging es dann weiter bis nach Linz. Dort gab es in der Altstadt gerade so eine Art Stadtfest mit diversen Bühnen. Außerdem war es ein Samstag. Ich schlenderte also durch die sehr volle Altstadt und hielt auch bei der einen oder anderen Bühne mal an, um mir die dort gespielte Musik anzuhören. Den alten Dom und den Mariendom guckte ich mir auch von innen an.




Danach ging es dann auf dem Deich bis zum Linzer Zeltplatz. Dabei überholte ich eine slowakische Gruppe von jungen Radsportlern, die ich dann später auf dem Zeltplatz wiedersah. Überhaupt war es auf dem Platz sehr international und es waren fast nur Radfahrer da. Mit einem Franzosen kam ich dann auch noch etwas länger ins Gespräch.

Tag 13 – 23.08.2015
Linz – Au an der Donau
54,7 km – 266 hm

An diesem Tag sollte es Luftlinie gar nicht weit vorangehen. Ich hatte so einiges an Zickzack eingeplant und dazu noch zwei größere Besichtigungen. Zunächst ging es aber erstmal direkt an der Donau entlang und etwas später überquerte ich an einem Kraftwerk diese. Von da aus ging es dann 8 km landeinwärts da ich das Stift St. Florian besuchen wollte. Am Ende ging es für wenige Meter auch noch mal kräftig bergauf. Die Besichtigung geht dort nur mit einer Führung und die erste startet erst um 11.00 Uhr. Ich bin den Tag ja wie immer recht früh gestartet und die Strecke bis St. Florian war nicht sehr weit. Daher musste ich dort dann noch ein wenig warten. Das hatte sich aber gelohnt. St. Florian ist meiner Meinung nach das schönste der barocken Klöster an der Donau.




Nach der ausführlichen Führung ging es dann für mich weiter, aber noch nicht wieder an die Donau. Erstmal fuhr ich nach Enns. Dort gibt es einen netten Dorfplatz. Dort machte ich dann da Sonntag war, meine Mittagspause ausnahmsweise Mal in einem Restaurant.



Danach ging es dann aber tatsächlich wieder an die Donau und diese überquerte ich mal wieder mit einer Fähre. Dann ging es ein wenig stromaufwärts und anschließend landeinwärts und bergauf zur Gedenkstätte Konzentrationslager Mauthausen. Dort nahm ich mir viel Zeit, um diesen Ort des Schreckens auf mich wirken zu lassen.




Durch die beiden langen Besichtigungen war es schon relativ spät geworden. Daher fuhr ich danach zum nächsten Campingplatz und dieser Tag sollte der mit den wenigsten Kilometern der Tour sein.

Tag 14 – 24.08.2015
Au an der Donau – Melk
76,7 km – 279 hm

Morgens erreichte ich nach nur kurzer Zeit den tausendsten Kilometer der Tour. Also musste mal wieder ein Beweisfoto geschossen werden.



Danach ging es dann landeinwärts durchs Machland. Dieses ist durch einige Hochwasserschutzbauwerke teilweise etwas entstellt. Etwas später ging es dann aber in eine 2 km lange 6-8%ige Steigung. Das war dann landschaftlich wieder schön. Es gab in dem Anstieg allerdings auch eine etwas schwierige Begegnung mit zwei freilaufenden Hütehunden, die mich dann zum Anhalten zwang. Passiert ist dann aber nichts weiter. Schließlich kam ich dann am Ziel dieses Abstechers an, der Burg Clam. Da kam ich dann in den Genuss einer sehr exklusiven Führung, ich war nämlich der einzige Gast an dem Morgen dort. Die Burg selber fand ich interessant und mit der Privatführung war das auch mal was Besonderes.



Nach dem Burgbesuch ging es zunächst bergab, um anschließend in einer 1,5 km langen Gegensteigung sämtliche verlorenen Höhenmeter wieder wett zu machen. Die war aber mit 4-6% recht moderat. Wieder an der Donau angekommen, habe ich mir dann in Grein ein wenig die Stadt angeguckt und anschließend, mal wieder per Fähre, die Donau überquert.



Danach ging es dann wieder auf perfekten Wegen direkt an der Donau entlang nach Ybbs. Dort besuchte ich das sehr schöne kleine Fahrradmuseum.




Anschließend ging es dann weiter direkt an der Donau lang bis zum Campingplatz in Melk. Dieser war leider relativ schlecht. Die auf der anderen Straßenseite gelegenen Sanitäranlagen waren schlecht gepflegt und eine Spülküche gab es gar nicht. Durch den Schiffsanleger direkt nebenan war es zeitweise auch etwas viel Verkehr.



Tag 15 – 25.08.2015
Melk – Zwentendorf
94,5 km – 507 hm

Nach einer kurzen Runde durch den Ort, hieß es dann für mich mal ein barockes Kloster zu besichtigen. Das Stift Melk ist ja das bekannteste in der Region. An sich ist es auch schön. Ich war aber vorgestern schon in einem sehr schönen. Zudem verströmt die Aufmachung der Ausstellung doch ein wenig den Charme von Disneyland. Die Massen von Touristen kommen dann auch noch dazu. Aber interessant war es doch irgendwie.




Anschließend ging es dann auf der landschaftlich sehr schönen Strecke durch die Wachau. Dort gibt es auch ein paar nette Dörfer. Die Strecke durch die Weinberge des Burgunds vom Vorjahr (Voie des Vignes) war allerdings noch schöner.



Am Ende wechselte ich dann noch kurz auf die andere Donauseite nach Mautern. Das hatte sich aber nicht so wirklich gelohnt. Wieder zurück auf der linken Flussseite ging es dann durch Stein an der Donau und Krems. Beides ganz nette Städte.



Danach ging es dann wieder über den Fluss und nach einem kurzen Flachstück in eine 5 Kilometer lange Steigung hoch zum Stift Göttweig. Die erste Hälfte war dabei sehr moderat, die letzten 2 km hatten es mit durchschnittlich 10% aber ganz gut in sich. Die Aussicht hat dann aber für die Mühen entschädigt und das Kloster war auch interessant. Führungen habe ich übrigens weder in Melk noch in Göttweig mitgemacht.




Anschließend ging es rasant den Berg hinab und mit 68,9 km/h gab es einen neuen Rekord zu vermelden. Die Bremsen hatten ihren Test vor einer Haarnadelkurve übrigens auch mit Bravour bestanden. Danach war es wieder flach. Abgesehen von einem Abstecher nach Traismauer ging es auch wieder entlang der Donau. Der Ausflug nach Traismauer hatte sich auch eigentlich nicht so richtig gelohnt, aber immerhin war die Strecke entlang der Trais ganz nett. Am Ende des Tages landete ich dann auf einem sehr einfachen Zeltplatz, wo sich schon eine sehr große Gruppe von mehreren Familien breitmachte.