Re: weiter gehts auf dem EV6: Basel-Budapest

von: Seghal

Re: weiter gehts auf dem EV6: Basel-Budapest - 12.03.16 13:10

An der württembergischen Donau und an der Blau

Tag 5 – 16.08.2015
Hausen im Tal – Rottenacker
85,6 km – 476 hm

Das Wetter war noch deutlich trüber als am Tag zuvor und durch den Temperatursturz von vorgestern 35 auf heute keine 20°C (jeweils Tageshöchsttemperatur) kam es mir trotz der eigentlich angenehmen Radfahrtemperatur schon ein wenig kalt vor. Es war aber trocken. So ging es also weiter im oberen Donautal nach Sigmaringen und neben dem Ort war da natürlich auch eine ausführliche Besichtigung des Hohenzollernschlosses angesagt. Die gibt es dort nur mit einer Führung. Aber die war gut gemacht und preislich nicht anders als an anderen Schlössern ohne Führung. Leider war drinnen das Fotografieren nicht erlaubt. Das kenne ich aus Frankeich ganz anders. Das Schloss selbst ist auch sehr interessant, ein Besuch der sich gelohnt hat.



Die weiteren Orte im Verlauf der Strecke, wie z. B Riedlingen, waren ganz nett und die Landschaft weiterhin schön. Allerdings wurde es links und rechts immer flacher. Doch vorher gab es noch ein paar üppige Steigungen. Am Ende einer besonders steilen gab es eine nette Rastmöglichkeit mit Gästebuch und Einweihungsfotos.



Am Abend landete ich dann auf einem Zeltplatz an einem Freizeitsee. Es war dank des Wetters fast nichts los da, aber am Kiosk konnte ich mich doch noch einchecken. Die sanitären Einrichtungen waren leider wie die auf einem Autobahnparkplatz aus Blech und die Dusche ging natürlich auch wieder nur mit Münzen. Diese hatte ich mir aber nicht rechtzeitig besorgt, der Kiosk hatte nämlich direkt nach meiner Ankunft geschlossen. Ein paar Meter weiter gab es noch eine größere Ansammlung von feiernden jungen Deutschrussen, die dort ebenfalls campierten. Das bereitete ein wenig Sorge, die stellten sich aber als unbegründet heraus. Leider fing direkt bei meiner Ankunft ein tatsächlich fast genau 48 Stunden anhaltender Dauerregen an, der auch meistens recht stark war. So durfte ich dann mein Hubba Hubba mal mit Trick 17 aufbauen (zuerst das Außenzelt und dann das Innenzelt leicht akrobatisch einhängen).

Tag 6 – 17.08.2015
Rottenacker – Günzburg
83,7 km – 261 hm

Da es morgens immer noch stark regnete, hieß es beim Zeltabbau Trick 17 rückwärts anzuwenden und das klitschnasse Ding gut von den empfindlicheren Sachen gut zu trennen. Als das geschafft war machte ich mich auf nach Blaubeuren. Dieses liegt nicht an der Donau, sondern etwas nördlich davon an der Quelle der Blau. Der Weg dorthin ging durch ein schönes Tal und war auch gut ausgeschildert. Angesichts des schlechten Wetters erfreute ich mich so gut es ging an der Landschaft. Nach Anhalten und Fotos machen war mir aber nicht zumute. Es war übrigens nochmal etwas kühler geworden mit 18°C, aber dadurch schwitzte ich wenigstens etwas weniger unter den Regenklamotten. In Blaubeuren machte ich dann nach einer kleinen Runde durch den Ort noch eine kurze Wanderung zum Blautopf, der Quelle der Blau.



Weiter ging es danach bei strömendem Regen dem Verlauf der Blau folgend nach Ulm. Dort stieg ich den höchsten Kirchturm der Welt ganz bis oben hinauf. Einen Fahrstuhl gibt es dort, also hieß es 768 Treppenstufen auf 143 m Höhe hoch zu laufen. Für das Panorama lohnt sich das aber. Danach ging es noch ins Fischerviertel und am Rathaus vorbei durch andere Teile der Altstadt.




Kurze Zeit später war ich dann in Bayern. Angesichts des schlechten Wetters hielt ich in Leipheim und Günzburg nur kurz an zum Fotos machen und fuhr dann weiter bis zum Naturfreundehaus am Rande von Günzburg. Dort schlug ich dann wieder im Regen mein Zelt auf. Neben mir stand noch ein Van-Nicholas-Rad. Es gehörte zu einem Australier, der gerade eine Tour durch Europa machte, wie ich später bei einer Begegnung mit ihm im Gastraum herausfand.