Re: weiter gehts auf dem EV6: Basel-Budapest

von: Seghal

Re: weiter gehts auf dem EV6: Basel-Budapest - 11.03.16 19:36

Es gibt übrigens auch wieder ein Album bei Flickr, welches auch wieder nach und nach befüllt wird von mir. Zu finden ist es hier.

Am Hochrhein, am Bodensee und im Hegau

Tag 2 – 13.08.2015
Basel – Lienheim
92,0 km – 472 hm

Die Ankunft mit dem Nachtzug war sehr früh, also entschied ich mich, das Frühstück mitzunehmen und erst in Basel zu essen. Außerdem stieg ich noch nicht am Badischen Bahnhof aus, sondern fuhr weiter bis zum SBB. So hatte ich noch ein paar Minuten mehr, um mit meinem Gepäck zu meinem Fahrrad zu gelangen. Von SBB war der Weg in die Innenstadt auch nicht weit. Ich fuhr erstmal hoch zum Münster und genoss dort das Frühstück aus dem Zug und die Aussicht auf den Rhein.



Danach ging es dann noch kurz durch die Fußgängerzone und danach auf die andere Seite des Rheines. Das Stück in Basel bot noch einen schönen Blick auf die Stadt, hinter der Stadt- und damit auch Landesgrenze wurde es dann aber vorübergehend sehr (Chemie-)industriell.



Das blieb zum Glück nicht lange so und es ging wieder nett weiter, meist aber nicht direkt am Fluss. Etwas später erreichte ich dann Rheinfelden und ich überquerte zum dritten Mal an diesem Tag die Grenze um mir den schönen schweizer Teil dieser Stadt anzugucken.



Danach ging es wieder auf der deutschen Seite weiter bis nach Bad Säckingen. Dem Trompeter schenkte ich nur kurz Beachtung und machte mich auf zur gedeckten Holzbrücke über den Rhein. Diese überquerte ich und kehrte dann wieder zurück, um mir noch Bad Säckingen etwas anzugucken. Macht also zwei weitere Grenzübertritte (= Nr. 4 und 5).



Seit Rheinfelden war ich übrigens fast die ganze Zeit direkt am Fluss unterwegs und das sollte sich für den Rest des Tages auch nicht großartig ändern. Etwas weiter kam ich dann nach Laufenburg. Dort war die Anfahrt auf den Ort sehr schön. Es ging einige Meter oberhalb des Flusses entlang der Bahnlinie auf den Ort zu, dadurch gab es eine schöne Aussicht. Hier habe ich dann beide Seiten besichtigt. Die deutsche Seite war aber wie bei fast allen Orten entlang des Hochrheins nicht schön wie die schweizer.



Am Ende des Tages landete ich dann auch einem kleinen Campingplatz direkt am Rhein. Eine richtige Zeltwiese gab es da nicht, aber ich wurde irgendwo dazwischen gequetscht auf einer der Terrassen. Ein Schwimmbad gehörte auch zum Campingplatz, aber das nutzte ich trotz der Temperaturen von 35°C nicht, dafür fühlte ich mich zu erschöpft.

Tag 3 – 14.08.2015
Lienheim – Horn
68,3 km – 580 hm

Heute ging es zunächst ein Stück vom Rhein weg, erst durch Deutschland, dann durch die Schweiz, dann wieder durch Deutschland. Schließlich landete ich kurz vor Schaffhausen wieder in der Schweiz (macht jetzt 10 Grenzübertritte). Dort gucke ich mir dann erstmal ausgiebig den Rheinfall an und anschließend das nahegelegene Schaffhausen.



Anschließend ging es weiterhin auf der rechten Rheinseite durch eine kleine Deutsche Enklave, ein kleines Stück durch die Schweiz bis ich in Gailingen wieder mal die Rheinseite wechselte, um einen schweizer Ort zu besichtigen, nämlich Diessenhofen. (= Grenzübertritt Nr. 11-14)



Ich wechselte wieder zurück auf die deutsche Seite und landete vor Stein am Rhein mal wieder in der Schweiz. Stein war sehr schön, dort habe ich neben der Innenstadt auch noch das Kloster besucht und anschließend meine Füße kurz im Rhein gebadet.



Nach Stein folgte mit Grenzübertritt Nummer 17 der vorerst letzte für über eine Woche. Danach wurde der Rhein zum Bodensee und die ohnehin schon den ganzen Tag recht hügelige Tour wurde durch einige kurze giftige Anstiege noch etwas schwerer. Dazu war es auch wieder mit 35°C extrem heiß. Eigentlich hatte ich geplant, den Bodensee noch wieder an diesem Tag zu verlassen. Aber ich fühlte mich nicht so gut, so dass ich dann auf einem sehr touristischen Campingplatz direkt am Bodensee für die Nacht einkehrte. Das dazugehörige Strandbad nutzte ich aber auch nicht.

Tag 4 – 15.08.2015
Horn – Hausen im Tal
89,8 km – 926 hm

Ich war deutlich ausgeruhter als an den beiden Tagen zuvor. Das war gut, denn es sollte heute über den höchsten Punkt der Tour gehen. Doch zunächst sollte es weiter am Bodensee entlang gehen bis nach Radolfzell.



Dort verließ ich dann dieses Gewässer und es ging durch den Hegau etwas mehr als 450 m nach oben. Der Anstieg verteilte sich aber über sehr viele Kilometer. Bis zum Scheitelpunkt waren es nämlich noch 45 Kilometer. Zunächst ging es nur leicht wellig entlang oder parallel zur Landstraße bis es dann direkt auf der Fahrbahn über kaum befahrene Straßen ging bis zum mit 859 Metern höchsten Punkt ging. Der Hauptanstieg war dann mit etwas über 400 Höhenmetern auf rund 13 Kilometern (= ca. 3% im Schnitt) aber auch noch sehr moderat. Mit kleinen Pausen war der gut zu schaffen.



Das Gefälle nach Tuttlingen runter war dann mit 7% schon deutlich steiler. Da es auch einige schnurgerade Streckenteile gab, kam ich dann in der Abfahrt auch mit 60,9 km/h auf einen neuen persönlichen Rekord. Die Abfahrt endete erst Mitten in Tuttlingen. Den Ort fand ich eher uninteressant und blieb nicht lange. Ursprünglich hatte ich angedacht, hier auf den Campingplatz zu gehen. Aber ich fühlte mich noch richtig gut. Also fuhr ich noch weiter durch das wunderschöne obere Donautal bis zu einem sehr idyllisch direkt an der noch jungen Donau gelegenen Campingplatz. Dort traf ich dann zum ersten Mal auch abends auf andere Reiseradler, zwei nette Damen mittleren Alters mit völlig überdimensionierten Zelten.