Rheinfall bei Schaffhausen

von: Margit

Rheinfall bei Schaffhausen - 11.04.14 18:38

Wollte ja schon immer mal den Rheinfall von Schaffhausen sehen, da ich es echt als Schande empfand, als Deutsche vor den Niagarafällen gestanden zu haben, aber vor der Haustüre nichts kenne peinlich Das Wetter war super, ein Radlerfreund hatte eine Woche Urlaub, Lust auf eine kleine Radtour und mein Zielvorschlag war ihm recht.

Mit Google-Maps hatte ich sehr schnell die Strecke München-Schaffhausen geplant, auf GPSies hochgeladen und für die ungefähren Übernachtungsorte die Kilometer angezeigt. Der Bodensee ist ja trotz absoluter Vorsaison ganz schön teuer, somit wurde die Karte von booking.com noch zusätzlich ein wichtiges Hilfsmittel. Jedenfalls hatte ich dann am Donnerstag, 27.3.2014 die Zimmer gebucht. Am Südufer des Bodensees, was ja außer Konstanz alles Schweiz ist, hatte ich keine Lust soviel Geld auszugeben und meinFernbus.de hatte noch freie Fahrradplätze.

Die einzelnen Tagesetappen hat sich mein Bekannter auf sein Outdoornavi geladen und für brenzlige Situationen - die es aber nicht gab – konnte er auf seinem Mäusekino den Weg finden. Auf meinem 4,3" Autonavi hatte ich immer einen groben Überblick, ob wir ungefähr in der Nähe der „Route“ sind.

Sonntag, 30.03.2014: München-Steingaden, 87km
Pünktlich um 10 Uhr wurde ich vor meiner Haustüre abgeholt. Das war für mich schon verdammmt früh und es war noch ganz schön frisch, weil irgend welche Verrückten in der Nacht die Uhren eine Stunde vor gedreht hatten. Bald wurde ich belehrt, dass ich nicht die „Route“ radle, aber das Thema war gleich abgehakt, da wir doch Richtung Ammersee auch ohne Navi finden werden. Bereits in Erling/Andechs waren wir hungrig. Es ging aber nicht auf den „hl. Berg“ sondern auf die Bank beim Brunnen, Schwarzwälder Schinken, Knäckebrot, Eier, Erdbeeren und Äpfel wurden vernichtet. Richtung Weilheim verlief teilweise der „Ammer-Amper-Radweg“. Dieser war recht nett und man sah einige Sonntagsradler. Bei Peißenberg liesen wir uns aber nicht mehr auf den Radweg lotsen, das Erlebnis hat mir schon einmal (vor ein paar Jahren) gereicht. Die Autostraße ging zwar auch ganz schön steil hoch, war aber wenigstens geteert und hatte Serpentinen. Die Abfahrt war wesentlich angenehmer, die Geschwindigkeit von 58,9km/h habe ich auf dieser Tour noch gedopt. Vor Kloster Rottenbuch ging es dann nochmal ordentlich bergauf aber dann war es recht einfach bis Steingaden. Es kamen uns viele PKW's und Busse entgegen, die haben wohl alle die Wieskirche besichtigt. Rasch war das heutige Ziel erreicht. Die Zimmer waren sehr einfach, dafür konnte man über das Abendessen echt nicht meckern.


Montag, 31.03.2014: Steingaden-Immenstadt, 70km
Bis Immenstadt ging es überwiegend auf kleinen Landstraßen bis auf knapp 1200m hoch. An diesem Tag hatte ich bergab meine Höchstgeschwindigkeit erreicht: 64,4km/h. Das Panorama wurde immer besser


Schloß Hohenschwangau kann man ja noch sehen, aber Schloß Neuschwanstein war heute fotoscheu und versteckte sich hinter dem Baum


Der Lech bei Füssen war wirklich so smaragdgrün und es stand sogar eine Bank da, somit gab es Kaffee und ein Foto


Wann ich kaum einen Berg mit Namen kenne, aber dieser hier kam mir sehr bekannt vor


Jawohl, es ist der Grünten, an dessen Fuße ich mal gewohnt habe und bei Schlechtwetter immer dachte jetzt kippt er um und erschlägt mich. Hier habe ich 1971 gearbeitet, aber nur drei Monate, weil von dem erwähnten Fremdenverkehr in der Stellenanzeige habe ich im Dorf nichts mit bekommen:


Konnte ja jetzt nicht mehr weit sein, nach Immenstadt. Als EZ gab es ein riesengroßes DZ im Hotel Hirsch und allein das leckere Abendessen ist nochmals eine Reise dorthin wert


Dienstag, 01.04.2014: Immenstadt-Friedrichshafen, 111km
Wir radelten durch wunderschöne Gegend meiner geplanten Route nach (untere blaue Linie) bis Stiefenhofen. Dort stand ein Schild „Bodensee-Königssee-Radweg“ und widerwillig bin ich den dann mit geradelt. Keine Ahnung wo der lang gehen soll, von Immenstadt nach Friedrichshafen könnte man ja auch über Ulm radeln
https://lh4.googleusercontent.com/-NVFdo...06-09-50-35.png

Jedenfalls kamen wir nach Lindau, da war es diesig wie immer wann ich dort war


Entlang des Bodensee erreichten wir halt nach 27km mehr als geplant Friedrichshafen. Im Hotel gab es gutes Abendessen und die Radlgarage war schon ein Foto wert


Mittwoch, 02.04.2014: Friedrichshafen-Gailingen, 93km
Den Bodenseeradweg kann man echt ohne Karte und Navi radeln. Die Pfahlbauten in Unteruhldingen sieht man vom angrenzenden Kinderspielplatz auch ganz gut. Da ist jetzt ein Museum und kostet 9€ Eintritt, früher war es halt kein UNESCO-Weltkulturerbe und frei


Gailingen hatte ich ja noch nie in meinem Leben gehört, aber es war der einzige Ort in der Gegend, wo es zwei EZ zu einem vernünftigen Preis gab. Den Gasthof Hirschen kann man wirklich empfehlen, großes DZ zur Alleinbenutzung und ein super freundlicher Wirt. Er hatte Ruhetag und empfahl gleich ein paar Restaurants wo man gut und nicht zu Schweizer Preisen essen kann.

Donnerstag, 03.04.2014: Gailingen-Konstanz, 73km
Nach knappen 10km war das Ziel erreicht: Der Rheinfall von Schaffhausen


Und dann soll mir mal Niemand sagen, dass Fluss-/Seeradwege nicht bucklig wären, zwar keine anstrengenden Anstiege aber ein ewiges auf und ab


Konstanz war viel zu früh erreicht, ein Gasthaus hatte auch durchgehend warme Küche. Nach ein paar Stadtrundgängen warteten wir dann am „Busbahnhof“ - standen tatsächlich DREI Busse rum - auf meinFernbus.de aus Zürich. Die Räder wurden auf den Heckträger geladen und für 11€ +9€ für das Fahrrad (Konstanz-München) durften wir sogar noch mit der Fähre nach Meersburg fahren. Irgendwo unterwegs war eine Polizeikontrolle und alle Ausweise der Busfahrgäste wurden eingesammelt. Somit kamen wir erst gegen Mitternacht in München an. Es stiegen fast alle Fahrgäste aus, aber der Bus fuhr bestimmt vollbesetzt nach Berlin weiter. Nur gut, dass wir nur unsere Räder abnehmen mussten und die paar km nach Hause schafften wir auch noch.

Fazit: Es war ein wunderschöne Tour bei Traumwetter, welche ich ohne Pedelec nach längerer Krankheit wahrscheinlich noch nicht hätte machen können. Auch beim Pedelec muss man kräftig treten, denn sonst wird der Akku schnell leer und man hat an Anstiegen nicht die gewünschte Unterstützung.

PS: 30.3.-03.04.2014 sind zwar 5 Tage, aber durch die Beitragsänderung rechnet sich das scheinbar nicht mehr um.