Impfungen fuer Zentralasien

von: naturalbornbiker

Impfungen fuer Zentralasien - 03.01.15 10:37

Hallo Zusammen

Ich werde Ende diesen Sommer durch Zentralasien (STAN-Staaten) und mache mir Gedanken ueber Notwendige Impfungen. Auf einigen Webseiten werden Hepatitis-Impfungen, Tollwut usw. empfohlen. Noch sehe ich dem Ganzen recht gelassen entgegen und bin der Meinung, vollends auf Impfungen verzichten zu koennen und lieber mit Achtung und Bedacht, Nahrung zu waehlen und Hygiene einzuhalten. Ich kack eh lieber in die freie Natur, als in ein verdrecktes Plumpsklo eines Hostels und bin mir auch nicht zu schade, dafuer ein paar Meter aus dem Dorf zu radeln.
Mir ist bewusst, dass es (sicher auch hier im Forum) Impffanatiker und Laisez faire-Anhaenger gibt und hoere mir gerne beide Seiten an.....um mich dann fuer einen Zwischenweg zu entscheiden.

Bin also fuer jegliche Informationen, Erfahrungswerte und Hinweise dankbar.

Beste Gruesse & vielen dank im Voraus

Tobias
von: Toxxi

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 03.01.15 11:11

Tetanus ist Pflicht, eigentlich überall auf der Welt, wenn mit Wunden zu rechnen ist. Und gestürzt ist man schnell mal. Wenn dein Impfschutz noch ausreichend ist, ist alles in Ordnung. Ansonsten auffrischen lassen.

Vorhanden sein sollten sowieso die Impfungen gegen Diphterie, Polio, Keuchhusten, Masern, Mumps und Röteln. Diese Impfungen sind nicht speziell für die Reise nötig, sondern die sollte man ohnehin immer wieder auffrischen lassen.

Spezialfall Masern: Gegen Masern wird man in aller Regel im sehr frühen Kleinkindalter geimpft, und das hält ein Leben lang. So lange alle anderen um dich herum gegen Masern geimpft sind (wie das hierzulande der Fall ist), stört eine fehlende Masernimpfung nicht übermäßig. Dort wo du hin willst, ist der Impfschutz der Bevölkerung gegen Masern aber nicht flächendeckend. Deshalb kann sich ein nicht-geimpfter schnell anstecken. Es ist auch in den letzten Jahren wiederholt zu Masernempidemien wergen fehlendem Impfschutz gekommen. Und Masern sind wirklich eine gefährliche Krankheit.

Tollwut würde ich dir auf jeden Fall dringend anraten, und zwar aus folgendem Grund:

Eine Infektion mit Tollwut verläuft IMMER tödlich, sofern sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Ohne Impfung ist die Zeit zur rechtzeitigen Behandlung sehr kurz (wenige Stunden). Wenn du in der Pampa bzw. Wildnis von einem tollwütigen Tier gebissen wirst, schaffst du es vielleicht nicht zum nächsten Arzt. Mit der Impfung beträgt die Karenzzeit bis zur Behandlung 2-3 Tage.

Gerade Osteuropa, Zentralasien und Südostasien (Indien, Thailand, China) sind Riskiogebiete für Tollwut. Individualreisende wie wir sind die Hauptrisikogruppe. Dazu kommt noch, dass die Tollwutimpfung in aller Regel gut vertragen wird und ohne Nebenwirkungen verläuft.

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Mein Tipp: Gehe zum Tropeninstitut, nimm alle bisherigen Impfunterlagen mit, und lass dich erst mal beraten. So eine Beratung kostet ca. 25 €, das habe ich auch machen lassen. Danach kannst du immer noch entscheiden, ob und wogegen du dich zusätzlich impfen lässt.

Gruß
Thoralf
von: naturalbornbiker

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 03.01.15 11:33

Hallo Toralf

Vielen Dank fuer die schnelle und kompetente Antwort. Ich bin froh, dass du in deiner Mail eine Hepatitis-Impfung nicht fuer notwendig haelst, denn auf diese wuerde ich gerne verzichten.
Eine Tollwutimpfung klingt sehr plausiebel und ich werde sie wohl machen lassen.
Ein Tropeninstitut aufsuchen ist eher nicht moeglich, den ich bin zur Zeit auf Kreta und ich glaube nicht, das es hier eines gibt. Aber ich werde mich erkundigen.

Mit besten Gruessen

Tobias
von: Anonym

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 03.01.15 15:56

Sehe jetzt nicht, das Thoralf von einer Hep.-Impfung abgeraten hat.
Die Verbreitung ist aber durchaus weltweit verbreitet. http://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis_A Ein Tropeninstitut würde auf jeden Fall zu einer Impfung raten.

Ähnlich Hep. B
http://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis_B

Eine Kombi-Impfung ist auf jeden Fall anzuraten. Eine Erkrankung ist mind. eine überaus unangenehme Erfahrung
von: Toxxi

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 03.01.15 16:03

Nun ja, abgeraten habe ich nicht. Ich habe die schlicht vergessen. Wie notwendig sie ist, dazu kann ich wenig sagen....

Ich war mal auf Dienstreise in Südkorea zur Zeit der Schweinegrippe. Da hat der Arbeitgeber die Impfung bezahlt, und der Betriebsarzt hat sie vorgenommen. Da ich mich um nichts kümmern und nichts bezahlen musste, habe ich die einfach mitgenommen.

Bei allen weiteren Radreisen war der Impfschutz immer noch ausreichend.

Gruß
Thoralf
von: derSammy

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 03.01.15 16:06

Also in Sachen Tropeninstitut habe ich auch schon schlechtere Erfahrungen gemacht. In der Regel greifen die auch nur ins Regal und ziehen ein großes Buch heraus, wo dann wenig differenziert je nach Land an- oder abgeraten wird. Mittlerweile kann man das eigentlich genauso gut online recherchieren.

Grundsätzlich sehe ich die Sache ähnlich wie Toxxi. Allerdings würde ich nicht uneingeschränkt zu einer Tollwutimpfung raten. Fakt ist, dass die Impfung etwa 300€ kostet (zumindest ist das mein alter Kenntnisstand) und man recht gut die eigenen Reisegewohnheiten hinterfragen sollte, ob man wirklich zur Risikogruppe gehört. Sicher gibt es in Indien z.B. einige 10.000 Todesfälle pro Jahr. Aber das betrifft dann Leute, die täglich in Hütten leben, wo potentiell tollwütige Mäuse und Hunde stetes drumrum sind. Während man radelt, ist man fern streunernder Hunde recht sicher. Wie sicher man in der Nichtbewegungszeit ist, hängt vor allem davon ab, wie man nächtigt und campiert. So ist das Risiko in besseren Hotels z.B. deutlich geringer als wenn man regelmäßig in privaten Bauernhütten einkehrt.
Objektiv gesehen ist das Risiko für (deutsche) Touristen infiziert zu werden ziemlich gering, es geht da um wenige Einzelfälle alle paar Jahre mal. Da würde ich mir über andere, deutlich häufigere, Infektionskrankheiten viel größere Sorgen machen. Z.B. sollte die Investition in sterile Injektionsnadeln (oder auch Reflektionselemente an den Packtaschen) statistisch gesehen deutlich lebensverlängernder sein als die Tollwutimpfung. Aber wer das Geld entbehren kann und besser schlafen kann, wenn er dieses kleinen Risiko ausschließrn kann, soll sich halt impfen lassen. Ach ja: Wenn man nicht geimpft ist, sollte man wissen, dass im Falle eines Bisses durch ein Wildtier wirklich höchste Eisenbahn angesagt ist und es gegebenenfalls auf jede Minute ankommen kann, die man bis zum nächsten Krankenhaus (mit hoffentlich vorrätiger Impfdosis) unterwegs ist.

Ach ja, Hepatitis würde ICH definitiv eher impfen lassen als Tollwut (und zwar A und B, so man diese noch nicht hat. C kann man nicht impfen, gegen D schützt auch die B-Impfung und für E befindet sich in China ein Impfstoff in Erprobung). Auch wenn eine Heptitis nicht immer immer tödlich verläuft, ist damit dennoch nicht zu spaßen und die Fernreise in der Regel beendet. Und die Fallzahlen sind deutlich höher als bei Tollwut!

Ach ja, zu prüfen ist noch, ob nicht eine Typhusimpfung sinnvoll ist.
von: Toxxi

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 03.01.15 16:24

In Antwort auf: derSammy
Also in Sachen Tropeninstitut habe ich auch schon schlechtere Erfahrungen gemacht. In der Regel greifen die auch nur ins Regal und ziehen ein großes Buch heraus, wo dann wenig differenziert je nach Land an- oder abgeraten wird. Mittlerweile kann man das eigentlich genauso gut online recherchieren.

Ich meinte bei der Beratung eigentlich was anderes: die haben meine sämtlichen Impfunterlagen durchgesehen und wussten dann ziemlich genau, was aufgefrischt werden muss und was nicht. Klar kann man das möglicherweise auch selbst rausfinden, aber der Gang zur Beratung war letztlich unkomplizierter.

Wegen der Impfkosten:

Viele Krankenkassen übernehmen die. Auch die teure Tollwutimpfung.

Gruß
Thoralf
von: Martina

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 03.01.15 17:59

In Antwort auf: Toxxi

Spezialfall Masern: Gegen Masern wird man in aller Regel im sehr frühen Kleinkindalter geimpft, und das hält ein Leben lang.


Mir ist auch bei Mumps und Röteln neu, dass diese Impfungen aufgefrischt werden sollten.


Martina
von: rolf7977

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 03.01.15 19:07

schaue doch mal auf der HP des Auswärtigen Amtes. Dort findest Du bei den Reise-und Sicherheitshinweisen auch Impfempfehlungen. Und das für jedes Land separat. Diese werden auch bei gegebenem Anlass aktualisiert.

Rolf
von: elpi

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 03.01.15 20:58

Ich war diesen Sommer in Zentralasien unterwegs. Ich wuerde Tollwut definitiv empfehlen, es laufen doch viele streunende Hunde rum die Radlfahrer gerne jagen. Stehenbleiben und mit Steinen werfen (oder Steinwurf androhen) hilft fast immer, aber einmal habe ich doch einen uebersehen - der war leider ziemlich gross und wie ich ihn bemerkt habe war er schon voll im Angriff, ich habe nocheinmal Gas gegeben und er hat nur die hintere Packtasche erwischt, die aber komplett durchgebissen. grins Wenn sowas schiefgeht und Du musst dich dann (in russischer Sprache) noch um eine Tollwutbehandlung kuemmern viel Spass - zumindest meine Einschaetzung ist dass es ziemlich lange dauert bis Du in einem Ort bist wo es vernuenftige medizinische Versorgung gibt (ohnehin nur in den Hauptstaedten in den privaten medical centers empfehlenswert).

Viel Spass - wird bestimmt ein toller Trip! LG leo
von: Locky Luke

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 00:59

Wenn du dir über mögliche Impfungen Gedanken machst, dann solltest du dir zwingend!! Auch Gedanke darüber machen, wann du anfängst dich impfen zu lassen ...

Einige Impfungen benötigen bis zu drei über mehrere Wochen bis Monate verteilte Impfungen,
Eine Woche vor Reisebeginn anzufangen, kannst du es also knicken ... Du liegst also zur Zeit gut im Zeitrahmen

Das Vorgehen ist folgendes


1. ab zum Hausarzt und mit ihm die Reise und die möglichen Gesundheitsrisiken besprechen,
(Der Arzt hat unter Garantie eine Auflistung, was für welches Land an Impfung empfohlen wird)

2. Impftermine festmachen, (nur sehr wenige Krankheiten können gleichzeitig geimpft werden, ein zwei Wochen Pause zwischendurch können schonmal sein, unter anderem auch deswegen, da der Körper ja die Arbeit erstmal bewältigen muss, bevor er neue bekommt)

3. evtle Impfstoffe aus der Apotheke besorgen, selber abholen, oder zum Arzt schicken lassen zur Lagerung bis zur Impfung (falls der Arzt sie nicht vorrätig hat)

4. Eventuelle Rechnungen bei der Krankenkasse einreichen

5. hoffen, dass du alles prima einsteckst und die Termine einhalten kannst

6. Gute Reise ! schmunzel




Gruß


von: Toxxi

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 07:53

Genau lesen bitte.... träller
In Antwort auf: naturalbornbiker
ich bin zur Zeit auf Kreta


Aber mit den Zeiten hast du völlig recht. Deshalb war ja meine Frage, ob er ein Impfbuch hat und das auch dabei. Vielleicht braucht er ja nicht alles, weil einige Impfungen noch aktuell sind. Und wenn doch, dann müssen die ohnehin in das Buch eingetragen werden, um die richige Reihenfolge einzuhalten.

Gruß
Thoralf
von: goerdy

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 11:28

Hallo Tobias,

gehöre zwar nicht zur Fraktion derer die an die Allmacht der Pharmaindustrie glauben und sehe vieles als recht kritisch an, finde aber der Impfstatus sollte generell (Tetanus, Diphterie, Masern, Mumps, Röteln, FSME, Polio) und bei Reisen in gefädete Länder (Hep A/B) enthalten.
Ob Tollwut, Typhus, Gelbfieber und Meningokokken Notwendig sind kann ich nicht beurteilen.
Ich habe mich geärgert vor Indien nicht gegen Tollwut geimpft worden zu sein (ich komme mit Hunden nicht sonderlich gut klar, das riechen die Biester und werden eher noch agresiver). Glücklicherweise bin ich nicht gebissen worden.

Das THW schreibt für Auslandsexperten übrigens alle oben genannten Impfungen vor, Tetanus, Diphterie und HepA und B für jeden Helfer auch im Innland.

Wir verdanken es wohl hauptsächlich der Herdenimunisierung, das wir hier keine schlimmeren Ausbrüche von Masern und Co. haben. Was passiert wen nman sich gegen solche Impfungen entscheidet und damit nicht alleine ist sieht man an Walldorfschulen und -Kindergärten recht gut.

beste Grüße

Philipp
von: pushbikegirl

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 14:42

www.fit-for-travel.de
aus meiner Sicht heraus die Beste Seite !

Meine Info ist - mit Tollwut Impfung bis 48 Stunden Zeit - ohne Tollwutimpfung bis 24 Stunden....wenn Du das verpasst, hast Du noch 6 Wochen um jedem Lebe wohl zu sagen...vorausgesetzt das Vieh hatte Tollwut...
Ratten und Co sind nicht das Problem - aber Hunde !

Aber ja vom LKW ueberfahren zu werden kommt wahrscheinlicher vor, aber ich hatte einige Koeter bereits die brutal nahe kamen und ich weiss auch von einem Neuseelaender der in Usbekistan gebissen wurde, aber Glueck hatte dass er den Impfstoff auftreiben konnte.

Masern und Mumps versteh ich nicht ganz....
Hep A gehoert zu jeder Fernreise genauso Typhus und ueber Tetanus und Diptherie, sowie Polio sollte man eigentlich gar nicht reden muessen.

LG Heike
von: Martina

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 16:29

In Antwort auf: goerdy
H Was passiert wen nman sich gegen solche Impfungen entscheidet und damit nicht alleine ist sieht man an Walldorfschulen und -Kindergärten recht gut.


Bitte nicht falsch verstehen: ich finde es mehr als sinnvoll, Kinder gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken zu impfen. Aber dieser Satz klingt mir doch ein bisschen zu dramatisch. In meiner Kindheit war es noch 'normal', diese Krankheiteiten zu bekommen. Angst und Schrecken hat diese Vorstellung nicht verbreitet, ganz im Gegensatz zur Vorstellung einer Pocken- oder Polioepidemie. Vielleicht waren wir damals aber auch nur naiv oder es war Selbstschutz.

Nichtsdestotrotz weiß ich nicht ob ich mich in dem unwahrscheinlichen Fall, dass ich besagte Krankheiten weder gehabt habe noch dagegen geimpft bin als Erwachsene noch einen Imfschutz aufbauen würde. Ausnahme sind natürlich Röteln bei Frauen im gebärfähigen Alter.

Der Rest (Polio, Tetanus und co.) ist m.E. ein ganz anderes Kaliber, da würde ich nicht schludern.

Martina
von: Toxxi

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 17:19

In Antwort auf: Martina
Masern, Mumps, Röteln und Windpocken
...
In meiner Kindheit war es noch 'normal', diese Krankheiteiten zu bekommen. Angst und Schrecken hat diese Vorstellung nicht verbreitet, ganz im Gegensatz zur Vorstellung einer Pocken- oder Polioepidemie. Vielleicht waren wir damals aber auch nur naiv oder es war Selbstschutz.

Die letzten drei - gut. Die hatte ich auch. Gegen Windpocken gab es damals gar keine Impfung.

Aber Masern waren schon immer eine überaus gefährliche(!) und ansteckende Infektionskrankheit, die Folgen hinterlassen. Auch im Kindesalter. Deshalb wird man dagen in der Regel bereits im kleinsten Kleinkindalter geimpft, und das aus gutem Grund.
von: Toxxi

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 17:25

In Antwort auf: pushbikegirl
Masern und Mumps versteh ich nicht ganz....

Was verstehst du da nicht? verwirrt

Wie ich vorherigen Beitrag schrieb, wird man ja in aller Regel gegen Masern bereits im frühen Kleinkindalter geimpft. Wenn das aus irgendwelchen Gründen nicht gemacht wurde (kann die verschiedensten Gründe haben), ist das meistens auch nicht schlimm. So lange alle anderen runherum geimpft sind, kann man sich nirgenwo anstecken.

In Osteuropa und Zentralasien ist der Impfstatus eher schlecht. Deshalb gibt es dort immer wieder Ausbrüche von Masern. Falls man als Kind nicht geimpft wurde und auch keine Masern hatte, sollte man schon versuchen, das irgenwie nachzuholen.

Gruß
Thoralf
von: Martina

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 17:51


Zitat:
Deshalb wird man dagen in der Regel bereits im kleinsten Kleinkindalter geimpft, und das aus gutem Grund.


Darüber diskutieren wir doch gar nicht. Wir diskutieren über einen erwachsenen Menschen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass er entweder geimpft wurde (wenn er jünger ist) oder dass er Masern hatte (wenn er älter ist). Die Frage ist, ob es sich nun lohnt, nachzuforschen, ob weder das eine noch das andere zutrifft oder ob man wenn man nicht nachforschen will bzw. die Nachforschung kein vernünftiges Ergebnis liefert (erstaunlich viele Leute haben kein Impfbuch...) auf Verdacht nochmal impfen sollte. Und das würde ich persönlich eher nicht machen. Ich bin auch bei der Kontrolle meines Impfstatus, den ich ab und zu machen lasse noch nie danach gefragt worden. Dass ich weiß, dass ich Masern hatte, sieht man dem Impfbuch im Gegensatz zu der Tatsache, dass ich nicht dagegen geimpft bin ja nicht an...


Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass ich es richtig und sinnvoll finde, Kinder zu impfen.


Martina
von: zaher ahmad

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 17:59

In Antwort auf: derSammy
Allerdings würde ich nicht uneingeschränkt zu einer Tollwutimpfung raten. Sicher gibt es in Indien z.B. einige 10.000 Todesfälle pro Jahr. Aber das betrifft dann Leute, die täglich in Hütten leben, wo potentiell tollwütige Mäuse und Hunde stetes drumrum sind. Während man radelt, ist man fern streunernder Hunde recht sicher.
Wäre schön, wenn die Hunde sich auch daran halten würden. Meine Erfahrungen sind anders: gerade während des Radelns sind Attacken von streunenden Hunden sehr wahrscheinlich. zu Fuss oder beim Busfahren hatte ich noch nie Probleme, beim Radeln hingegen regelmäßig in allen Ländern, wo Hunde Radfahrer nicht kennen. Zentralasien gehört da auch dazu.

Zitat:
Objektiv gesehen ist das Risiko für (deutsche) Touristen infiziert zu werden ziemlich gering, es geht da um wenige Einzelfälle alle paar Jahre mal.
Nicht nur die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion, sondern auch die Folgen im Krankheitsfall sind für mich ein Kriterium bei der Entscheidung. Eine Tollwuterkrankung ist dramatisch und endet in der Regel tödlich.

Zitat:
Da würde ich mir über andere, deutlich häufigere, Infektionskrankheiten viel größere Sorgen machen. Z.B. sollte die Investition in sterile Injektionsnadeln (oder auch Reflektionselemente an den Packtaschen) statistisch gesehen deutlich lebensverlängernder sein als die Tollwutimpfung.
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Auch wenn ich in der Regel Nadeln dabei habe, hatte ich bisher selbst im hintersten afrikanischen Busch keine Probleme in Apotheken oder beim Arzt sterile Einwegnadeln zu bekommen. Den eigenen Vorrat habe ich nie wirklich gebraucht.

Zitat:
Aber wer das Geld entbehren kann und besser schlafen kann, wenn er dieses kleinen Risiko ausschließrn kann, soll sich halt impfen lassen.
Die meisten Kassen zahlen das mittlerweile anstandslos.

Zitat:
Ach ja: Wenn man nicht geimpft ist, sollte man wissen, dass im Falle eines Bisses durch ein Wildtier wirklich höchste Eisenbahn angesagt ist und es gegebenenfalls auf jede Minute ankommen kann, die man bis zum nächsten Krankenhaus (mit hoffentlich vorrätiger Impfdosis) unterwegs ist.
Eben. In Zentralasien rechnest Du die Zeit bis zum nächsten Krankenhaus mit verfügbarem Impfstoff aber in Tagen.

Grüße

zaher
von: derSammy

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 19:14

In Antwort auf: zaher ahmad

Zitat:
Objektiv gesehen ist das Risiko für (deutsche) Touristen infiziert zu werden ziemlich gering, es geht da um wenige Einzelfälle alle paar Jahre mal.
Nicht nur die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion, sondern auch die Folgen im Krankheitsfall sind für mich ein Kriterium bei der Entscheidung. Eine Tollwuterkrankung ist dramatisch und endet in der Regel tödlich.

Das ist schon richtig. Aber trotz der extremen Letalität von Tollwut, sterben weltweit deutlich mehr Menschen an den anderen "banaleren" Infektionskrankheiten. Würdest du dich auch gegen eine 100%-tödliche Krankheit impfen lassen, die jährlich nur 10 Menschen befällt? Eine, die 100 befällt? Eine, die 1000 befällt? Wo ist eine sinnvolle Grenze?

In Antwort auf: zaher ahmad

Zitat:
Da würde ich mir über andere, deutlich häufigere, Infektionskrankheiten viel größere Sorgen machen. Z.B. sollte die Investition in sterile Injektionsnadeln (oder auch Reflektionselemente an den Packtaschen) statistisch gesehen deutlich lebensverlängernder sein als die Tollwutimpfung.
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Auch wenn ich in der Regel Nadeln dabei habe, hatte ich bisher selbst im hintersten afrikanischen Busch keine Probleme in Apotheken oder beim Arzt sterile Einwegnadeln zu bekommen. Den eigenen Vorrat habe ich nie wirklich gebraucht.

Deine Antwort zeigt, wie stark hier gefühlte und reale Gefährdungspotentiale auseinanderklaffen. Mag ja sein, dass man in 99% der Fälle eine sterile Nadel bekommt. Aber die Notwendigkeit einer Injektion auf einer Reise ist sicher deutlich mehr als 100mal wahrscheinlich, als sich an Tollwut zu infizieren.

In Antwort auf: zaher ahmad

Zitat:
Ach ja: Wenn man nicht geimpft ist, sollte man wissen, dass im Falle eines Bisses durch ein Wildtier wirklich höchste Eisenbahn angesagt ist und es gegebenenfalls auf jede Minute ankommen kann, die man bis zum nächsten Krankenhaus (mit hoffentlich vorrätiger Impfdosis) unterwegs ist.
Eben. In Zentralasien rechnest Du die Zeit bis zum nächsten Krankenhaus mit verfügbarem Impfstoff aber in Tagen.

Auch das stimmt nicht ausnahmslos bzw. nur, wenn man auf das Rad als alleiniges Fortbewegungsmittel setzt (was aufgrund der Kreislaufbetätigung sogar doppelt negativ wäre). Mit Hilfe eines (angehaltenen) PkW sollte auch fast überall im fernen Mittelasien ein Krankenhaus innerhalb von 24h erreichbar sein. Aber dazu muss man eben den PkW anhalten, daher die Bemerkung.
von: HyS

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 19:27

In Antwort auf: derSammy
In Antwort auf: zaher ahmad

Zitat:
Objektiv gesehen ist das Risiko für (deutsche) Touristen infiziert zu werden ziemlich gering, es geht da um wenige Einzelfälle alle paar Jahre mal.
Nicht nur die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion, sondern auch die Folgen im Krankheitsfall sind für mich ein Kriterium bei der Entscheidung. Eine Tollwuterkrankung ist dramatisch und endet in der Regel tödlich.

Das ist schon richtig. Aber trotz der extremen Letalität von Tollwut, sterben weltweit deutlich mehr Menschen an den anderen "banaleren" Infektionskrankheiten.

Der Vergleich ist für einen Europäer einfach völlig abwegig, da er sich gegen die meisten dieser Krankheiten einfach schützen kann oder im Zweifel Hilfe erhält, zumal selbst bei den dort genannten Toten hauptsächlich die Kinder in Entwicklungsländern betroffen sind.
Wenn man Tollwut bekommt, kann das sehr schnell sehr böse ausgehen, auch für reiche, gesunde, erwachsene Europäer.

In Antwort auf: derSammy

In Antwort auf: zaher ahmad

Zitat:
Ach ja: Wenn man nicht geimpft ist, sollte man wissen, dass im Falle eines Bisses durch ein Wildtier wirklich höchste Eisenbahn angesagt ist und es gegebenenfalls auf jede Minute ankommen kann, die man bis zum nächsten Krankenhaus (mit hoffentlich vorrätiger Impfdosis) unterwegs ist.
Eben. In Zentralasien rechnest Du die Zeit bis zum nächsten Krankenhaus mit verfügbarem Impfstoff aber in Tagen.

Auch das stimmt nicht ausnahmslos bzw. nur, wenn man auf das Rad als alleiniges Fortbewegungsmittel setzt (was aufgrund der Kreislaufbetätigung sogar doppelt negativ wäre). Mit Hilfe eines (angehaltenen) PkW sollte auch fast überall im fernen Mittelasien ein Krankenhaus innerhalb von 24h erreichbar sein. Aber dazu muss man eben den PkW anhalten, daher die Bemerkung.

Wenn ich mich da nur an meine Reise in Indien denke, Abschnitt Leh-Manali und dann kam der Schnee...
Nix mehr mit 24 Stunden, dann ist es aus, egal welches Verkehrsmittel!

Aber ich bin Tollwut geimpft.
von: naturalbornbiker

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 19:36

Liebe Forumsaktivisten

Ich bedanke mich zunaechst fuer die vielen Antworten. Unglaublich, wie das Thema Impfungen polarisiert und kontrovers diskutiert wird.
Leider bin ich immer noch unentschlossen, gegen was und ob ueberhaupt ich mich nun impfen lassen soll.
Mein Impfbuch liegt tief vergraben irgendwo im Mobiliar in einem Keller in Sueddeutschland. Ich bin auf Kreta und warte den Winter ab. Krankenversichert bin ich nur ueber eine Langzeitreisekrankenversicherung und ich denke, dass diese die Impfungen nicht uebernehmen wird. Aber es kommt natuerlich auf einen Versuch an.
Prinzipiell bin ich ein Gegner des Impfwahns. Auch, weil ich mich nicht gegen jedes Risiko absichern kann und will, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,001% eintreten wird. Ansonsten kann ich wohl im Raumanzug durch Zentralasien fahren und mir Drehlichter ans Rad schrauben.
Und ist es nicht gerade die Bedachtheit, der Verantwortungsvolle Umgang mit dem Leben, weshalb ich diese Radreise mache. Dem bewussten Aussetzen von Gefahren (Gewitter, Sturm, Baeren, Krisengebiete etc.) und dem guten Gefuehl hinterher, diese gemeistert zu haben.
Hepatitis kann ich vermeiden, wenn ich nicht in der Gegend rumhure und mir mein Stilles Oertchen genauer anschaue, bevor ich mich auf die dreckige Schuessel setze. Dann doch lieber im Wald Geschaefte verrichten und im Fluss/Bach baden. Und eine Woche ohne waschen habe ich auch schon geschafft.
Tollwut ist so ein Thema, aber ein ans Fahrrad griffbereit gebundener Stock koennte doch auch schon helfen. Aggresive Hunde scheinen ja das Hauptrisiko zu sein.
Na ja, bin ich, sollte ich mich gegen Impfungen entscheiden, naiv? Oder weiche ich einfach nur nicht dem nackten Leben aus?
Ich habe ja noch eine Woche Zeit.....

Beste Gruesse

Tobias
von: HyS

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 19:51

Hi,

bei manchen Sachen ist eine Impfung auch eine tägliche Beruhigungspille. Du wirst genug gestresst sein, wenn dich ein aggressiver Hund bedrängt und musst trotzdem die Ruhe bewahren. Wenn du die Sicherheit hast, das er dich nicht mit einem Biß tödlich mit Tollwut infizieren kann, dann ist das schon viel wert.

Zitat:
Hepatitis kann ich vermeiden, wenn ich nicht in der Gegend rumhure und mir mein Stilles Oertchen genauer anschaue, bevor ich mich auf die dreckige Schuessel setze.

Unterschätze nicht die Hepatitis! Die kannst du so nicht sicher vermeiden. Hepatitis A wird durch Kontakt- Schmierinfektionen fäkal-oral übertragen, aber nicht nur auf dem Stillen Örtchen, sondern überall dort wo Menschen sind, die auf dem Stillen Örtchen nicht die nötige Hygiene eingehalten haben oder einhalten konnten. Da in ärmeren Teilen Asiens überall hingekackt wird, sind die Viren auch überall verbreitet, auch auf vielen Nahrungsmitteln.
von: derSammy

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 20:19

Richtig, Hepatitis ist von der Häufigkeit ein völlig anderes Kaliber als Tollwut und wird von Mensch zu Mensch übertragen. Da reicht der Metzger, der sich geschnitten hat (und von dem du die Wurst kaufst[b][/b]), das Gemüse, bei dessen Ernte sich der Bauer verletzt hat (und bei dem du nicht zum Waschen kommst), die mangelnde Hygiene, wenn medizinische Versorgung mal nötig sein sollte, nicht frische Bettwäsche in einer billigen "Abstiege", ...

"Impfwahn" ist halt so eine Sache. Viele Kranktheiten sind in Mitteleuropa so selten geworden, weil der allgemeine Impfschutz (noch) so hoch ist. Daher ist das Risiko für den Einzelnen, der sich nicht impft, gering. Wenn das aber Schule macht, dann nimmt die Verbeitung vermeintlich nahezu ausgerotteter Infektionskrankheiten schnell wieder zu. Sich Impfungen zu enthalten ist daher auch ein Verhalten, was die Solidargemeinschaft ausnutzt.
Bei einer Fernreise sieht die Sache aber noch etwas anders aus, da der Impfschutz in den besuchten Ländern deutlich geringer ist. Und die Nebenwirkungen von Impfungen sind im Allgemeinen doch eher moderat. Sich hier den angezeigten Impfungen zu enthalten halte ich für fahrlässig und mit Blick auf mögliche Infektionen anderer auch asozial.

Was Tollwut betrifft: Diese wird zu 99% von Hunden übertragen, das restliche Prozent entfällt wohl fast ausschließlich auf Fledermäuse. Tollwütige Tiere verhalten sich merklich anormal, aber längst nicht jeder aggressive Hund hat Tollwut.

Was deine Einstellung zur Fernreise betrifft: Natürlich möchte man Abenteuer erleben, irgendwo der rauhen Natur nahe sein. Aber das sollte man auf keinen Fall mit Leichtsinnigkeit verwechseln. Da, wo du Möglichkeiten hast, dich vor Gefahren sinnvoll zu schützen, würde ich diese wahrnehmen! Risiken, die nicht unvermeidbar (für das Ziel deiner Reise) sind, solltest du nicht eingehen. Die schösten Reiseerlebnisse werden sowieso nicht die überstandenen brenzligen Momente sein, sondern völlig andere Dinge.
von: Martina

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 21:16

In Antwort auf: naturalbornbiker
und mir mein Stilles Oertchen genauer anschaue, bevor ich mich auf die dreckige Schuessel setze.


Man sieht Viren?

Martina
von: natash

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 04.01.15 21:21

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: naturalbornbiker
und mir mein Stilles Oertchen genauer anschaue, bevor ich mich auf die dreckige Schuessel setze.


Man sieht Viren?



ja, die schauen einen immer böse grinsend schräg von unten an und wackeln dabei mit den Hörnern, daran erkennt man sie.

mangelnde hygiene birgt in der Tat einige Ansteckungsgefahren, die vor allem dann eine Rolle spielen, wenn Du gerade ohnehin leicht angeschlagen bist ( weil Du z.B. überanstrengt und müde bist).
Ich würde, wie viele hier auch, Impfungen zu besonders riskanten Krankheitserregern vornehmen lassen.

Gruß

Nat
von: dhomas

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 05.01.15 15:02

In Antwort auf: naturalbornbiker
Liebe Forumsaktivisten

Mein Impfbuch liegt tief vergraben ...
Prinzipiell bin ich ein Gegner des Impfwahns ...
Ansonsten kann ich wohl im Raumanzug durch Zentralasien fahren ...

Die Entscheidung steht eh schon fest, warum dann die Leute fragen?

Zitat:
Und ist es nicht gerade die Bedachtheit, der Verantwortungsvolle Umgang mit dem Leben...

Die eindeutige Gefahr in einen Vorteil umgemünzt, damit kann man ruhiger schlafen.

Zitat:
Tollwut ist so ein Thema, aber ein ans Fahrrad griffbereit gebundener Stock koennte doch auch schon helfen.

Blinder Optimismus.
von: Oldmarty

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 05.01.15 17:43

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: naturalbornbiker
und mir mein Stilles Oertchen genauer anschaue, bevor ich mich auf die dreckige Schuessel setze.


Man sieht Viren?

Martina



Naturradlerhelden sehen die, was denkst du denn zwinker
von: naturalbornbiker

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 05.01.15 18:42

Text entfernt. Es gibt keinen Grund so rumzupoltern. Bitte achte auf deine Ausdrucksweise.

Trotzdem, meine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Meinungen sind da um sie zu aendern - bei sinnvoller Argumentation.
Die Wahrnehmung der Welt samt ihren Gefahren und Chancen sind leider bei jedem Individuum anders und sollten auch akzeptiert werden. Und vielleicht ist meine Wahrnehmung etwas "leichtsinnig". Aber lieber leichtsinnig als schwermuetig.

Beste Gruesse & Dank an alle sinnvollen Antwortengeber

Tobias
von: aighes

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 06.01.15 09:07

Wenn ich deine Beiträge mal zusammenfassen darf: Du willst es nicht und das Forum soll sich jetzt die Mühe machen und dich vom Gegenteil zu überzeugen? Warum?

Wenn du es nicht für nötig hältst dann ist es so.
von: Faltradl

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 06.01.15 09:13

Die Impfmuffel sorgen dafür, dass Krankheiten, die man eigentlich im Griff hatte, wieder im Vormarsch sind. Ganz böses Beispiel aktuell in Pakistan die Kinderlähmung. Und warum? Weil dort Pappnasen meinen Impfung aus "religösen" Gründen zum Teufelswerk erklären, und gezielt Impfhelfer umbringen.

Und Leute wie der TO sind such nicht besser. Es reicht ein relativ kleiner Prozentsatz an Impfverweigerern um den Schutz der Gesamtbevölkerung wieder zunichte zu machen.
von: StephanBehrendt

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 06.01.15 09:23

In Antwort auf: Faltradl
Die Impfmuffel sorgen dafür, dass Krankheiten, die man eigentlich im Griff hatte, wieder im Vormarsch sind. Ganz böses Beispiel aktuell in Pakistan die Kinderlähmung. Und warum? Weil dort Pappnasen meinen Impfung aus "religösen" Gründen zum Teufelswerk erklären, und gezielt Impfhelfer umbringen.
Ein weiterer Grund in Pakistan dürfte sein, dass sich einst USA-Späher, die Bin Laden suchten, als Polio-Impfer ausgaben.
von: Martina

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 06.01.15 10:12

In Antwort auf: Faltradl
Es reicht ein relativ kleiner Prozentsatz an Impfverweigerern um den Schutz der Gesamtbevölkerung wieder zunichte zu machen.


Der Schutz der 'Gesamtbevölkerung' wird dadurch nicht zunichte gemacht, die kann für sich ja die Entscheidung treffen, sich impfen zu lassen und ist damit alle Sorgen los. Kritisch ist es für die wenigen Personen, die aufgrund anderer Krankheiten nicht geimpft werden können.

Martina
von: Karl der Bergische

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 06.01.15 10:40

Bei Polio, das nur noch in wenigen Weltregionen auftritt, gäbe es wohl die Chance, durch konsequentes Impfen die Krankheit auszurotten, wie bei Pocken (außer in Labors) bereits geschehen.
Karl
von: zaher ahmad

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 07.01.15 12:45

In Antwort auf: derSammy
Deine Antwort zeigt, wie stark hier gefühlte und reale Gefährdungspotentiale auseinanderklaffen. Mag ja sein, dass man in 99% der Fälle eine sterile Nadel bekommt. Aber die Notwendigkeit einer Injektion auf einer Reise ist sicher deutlich mehr als 100mal wahrscheinlich, als sich an Tollwut zu infizieren.

Ich kann nur für mich sprechen und würde das anders einschätzen.

Zitat:

In Antwort auf: zaher ahmad

In Zentralasien rechnest Du die Zeit bis zum nächsten Krankenhaus mit verfügbarem Impfstoff aber in Tagen.

Auch das stimmt nicht ausnahmslos bzw. nur, wenn man auf das Rad als alleiniges Fortbewegungsmittel setzt (was aufgrund der Kreislaufbetätigung sogar doppelt negativ wäre). Mit Hilfe eines (angehaltenen) PkW sollte auch fast überall im fernen Mittelasien ein Krankenhaus innerhalb von 24h erreichbar sein. Aber dazu muss man eben den PkW anhalten, daher die Bemerkung.

Ich habe mal hervorgehoben, worauf es ankommt. Aus entlegenen Tälern Kirgisiens oder dem hintersten Pamir komme ich evtl. mit Glück (dort muss man abseits der Hauptstrecken erstmal einen PKW auftreiben, der dann auch genügend Sprit hat) in einem Tag zum nächsten Krankenhaus (z.B. Khorog oder Naryn), aber ob die Tollwutimpfstoff vorrätig haben ist wohl mehr als zweifelhaft.

Grüße

zaher
von: Radreisender

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 09.01.15 14:15

Ich habe ungefähr ein halbes Jahr vor meiner Abreise begonnen mich impfen zu lassen. Durch die vorgesehenen Abstände zwischen den Impfungen und durch Krankheit verursachte Impfpause, habe ich nicht alles geschafft (Langzeitschutz Hepatitis). Den selben Impfstoff habe ich unterwegs nicht mehr bekommen. Meine Krankenkasse hat einen Teil der Kosten übernommen (200 Euro).

Wer sich also impfen lassen möchte, sollte beizeiten damit anfangen.

Ob sich der Beitragersteller impfen lassen möchte, bleibt ihm vorbehalten.

Ich hatte mich für die empfohlenen Impfungen entschieden, diese aber nicht gut vertragen. Zumindest ging es mir in dieser Zeit nicht so gut. Würde es aber wieder machen, mit etwas größeren Abstand zur Abreise.

Gruß aus Bandar Abbas

Thomas
von: Fricka

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 11.01.15 09:39

Wir sind seit mehr als 30 Jahren in ähnlichen Gegenden unterwegs. Letztes Jahr haben wir uns gegen Hepatitis impfen lassen. Die meisten Leute, die wir "von unterwegs" kennen, hat es irgendwann erwischt. Mit üblen Folgen. Das war also sozusagen schon überfällig und fühlt sich jetzt auch recht gut an.

Eine Tollwutimpfung wurde uns zeitgleich auch zunächst an- und dann wieder abgeraten. Es gab keinen Impfstoff. Daraufhin meinte das Tropeninstitut, so gefährlich sei das nun auch wieder nicht. Es gibt also offensichtlich Spielraum.

Tetanusschutz gehört sich sowieso. Schon wegen der Gartenarbeit. Und Polio finde ich relativ wichtig.
von: rolf7977

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 11.01.15 21:23

Die Versorgungsengpässe bei der Tollwutimpfung vom letzten Jahr sind vergessen. Rabipur und HDC inak sind derzeit normal erhältlich.
Rolf
von: Fricka

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 13.01.15 17:35

Und deswegen hat die Medizin ihre Meinung jetzt wieder geändert? Na dann.
von: rolf7977

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 14.01.15 18:57

Frage fünf Mediziner und du bekommst sechs Antworten. Ich habe beruflich mit diesem Thema zu tun (Kostenerstattung Reiseimpfungen bei einer gesetzlichen Krankenkasse). Es ist...zum Heulen. Viele Fernreisende sind schrecklich uninformiert, ängstlich und leichtgläubig.

Rolf
von: Fricka

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 14.01.15 21:59

Bißchen schwierig, den Fernreisenden da den Schwarzen Peter zuzuschieben.

Kleine Anekdote noch: Uns wurde für die Donau-Reise unbedingt noch eine FSME-Impfung empfohlen. So saßen wir da nun zu dritt bei unserem Hausarzt.

Mein Mann, privat versichert, brauchte zu seiner Immunisierung drei Impfungen, meine Tochter, familienversichert - zwei, und ich, als Kassenpatientin - eine.

Faszinierend.

Besonders der Moment, wo wir, wie gesagt, dort alle drei saßen und der Arzt vor sich, auf seinem Schreibtisch, die drei Impfpässe liegen hatte, um die Impfungen einzutragen. Eine, zwei und drei. Wir sahen interessiert zu. Würde ihm etwas auffallen? Nein.
von: Toxxi

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 15.01.15 05:31

Die Geschichte finde ich reichlich seltsam... wirr Ich als Kassenpatient habe ganz normal die drei nötigen Impfungen für FSME bekommen.

Gruß
Thoralf
von: Martina

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 15.01.15 07:11

In Antwort auf: Toxxi
Die Geschichte finde ich reichlich seltsam... wirr Ich als Kassenpatient habe ganz normal die drei nötigen Impfungen für FSME bekommen.


Ich bin zwar noch nicht geimpft, aber auch mir wurde unabhängig voneinander von mehreren Ärzten gesagt,dass drei Impfungen erforderlich sind. Überhaupt scheine ich bisher Glück gehabt zu haben: zumindest bei niedergelassenen Ärzten habe ich persönlich noch keine Schlechterbehandlung als Kassenpatientin erlebt. Im Krankenhaus allerdings schon.

Martina
von: Toxxi

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 15.01.15 09:56

In Antwort auf: Fricka
Besonders der Moment, wo wir, wie gesagt, dort alle drei saßen und der Arzt vor sich, auf seinem Schreibtisch, die drei Impfpässe liegen hatte, um die Impfungen einzutragen. Eine, zwei und drei. Wir sahen interessiert zu. Würde ihm etwas auffallen? Nein.

Warum hast du nicht einfach nachgefragt? Die Sache hätte sich bestimmt klären lassen.

Gruß
Thoralf
von: Locky Luke

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 15.01.15 17:33

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Fricka
Besonders der Moment, wo wir, wie gesagt, dort alle drei saßen und der Arzt vor sich, auf seinem Schreibtisch, die drei Impfpässe liegen hatte, um die Impfungen einzutragen. Eine, zwei und drei. Wir sahen interessiert zu. Würde ihm etwas auffallen? Nein.

Warum hast du nicht einfach nachgefragt? Die Sache hätte sich bestimmt klären lassen.

Gruß
Thoralf



Weil dann kein Platz mehr für eine ordentliche Verschwöhringstheorie wäre ... träller




Gruß
von: rolf7977

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 15.01.15 18:36

Gesetzlich Versicherte erhalten Impfungen gemäß den Empfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission), privat Versicherte nach den Empfehlungen des Anlageberaters vom Arzt. teuflisch teuflisch

Rolf
von: naturalbornbiker

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 16.01.15 20:26

Hallo Zusammen

Ich habe mich jetzt ein bisschen online informiert und sehe den Impfungen mittlerweile kritisch ins Auge.
Die Wahrscheinlichkeit, dass einen eine unangenehme Nebenwirkung trifft ist wohl groesser als das die zu impfende Krankheit. Inhaltsstoffe muessen auf den Impfverpackungen nicht angegeben werden und anscheinend wissen nicht mal die meisten Aerzte, was drin ist (u.a. Formaldehyd). Noch habe ich 6 Wochen Zeit mich impfen zu lassen, aber ich ruecke momentan etwas davon ab.
Mich wuerde interessieren, ob es Radreisende gibt, die wirklich schon mal davon profitiert haben, dass sie sich gegen Tollwut haben impfen lassen. Oder Hepatitis. Es scheint ja jeder geimpft zu sein. Aber ist schonmal jemand von einem tollwuetigen Hund angegriffen worden?

Beste Grusse

Tobias
von: Toxxi

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 16.01.15 20:32

In Antwort auf: naturalbornbiker
Die Wahrscheinlichkeit, dass einen eine unangenehme Nebenwirkung trifft ist wohl groesser als das die zu impfende Krankheit.

Das Risiko von Nebenwirkungen hängt sehr von der konkreten Impfung ab, bei Tollwut ist es gering, bei FSME z.B. etwas höher. Und das Risiko der Infektion hängt sehr davon, wo du bist. Obendrein sollte man noch die Heilungschancen der Krankheit mit einrechen, die bei Tollwut so gut wie Null sind.

Von Hunden sind schon etliche Reiseradler gebissen worden, auch Foristen.

Gruß
Thoralf
von: panta-rhei

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 16.01.15 20:49

Lieber Naturalbornbiker

In Antwort auf: naturalbornbiker


Ich habe mich jetzt ein bisschen online informiert und sehe den Impfungen mittlerweile kritisch ins Auge.

Du hättest lieber mal mit Deinem Hausarzt gesprochen - falls Du denn einen hast!

In Antwort auf: naturalbornbiker

Die Wahrscheinlichkeit, dass einen eine unangenehme Nebenwirkung trifft ist wohl groesser als das die zu impfende Krankheit.


... sicher, jede Impfung hat eine Indikation, eine Nonne, die D nie verlässt, muss sich nicht gg. Hep B Impfen grins ... auch eine Typhim-Impfung braucht sie nicht ... aber ...

In Antwort auf: naturalbornbiker

Inhaltsstoffe muessen auf den Impfverpackungen nicht angegeben werden und anscheinend wissen nicht mal die meisten Aerzte, was drin ist


SO WHAT?!
Das wissen die meisten Ärzte auch bei einem x-beliebigen Blutdruckmedikament, dass sie 100 000 fach verschreiben, nicht. Und das Zeug nehmen die Leute TÄGLICH, über Jahre! Oder genausowenig bei Aspirin, dass Du nach einer durchgezechten Nacht o.ä. sicher schon öfters mal eingeworfen hast!

Und DU machst Dich verrückt wg. 3x Piks - sorry, finde ich völlig lächerlich!

In Antwort auf: naturalbornbiker

Mich wuerde interessieren, ob es Radreisende gibt, die wirklich schon mal davon profitiert haben, dass sie sich gegen Tollwut haben impfen lassen. Oder Hepatitis. Es scheint ja jeder geimpft zu sein. Aber ist schonmal jemand von einem tollwuetigen Hund angegriffen worden?


Woher soll ich das wissen?
Aber ja, ich bin schon SEHR oft von Hunden angegriffen worden - und unser Sohn wurde im zarten Alter von 2,5 Jahren mitten in der argentinischen Pampa auf einer Radreise von einem Gaucho-Hund gebissen. Was soll ich Dir da sagen? Ich war sehr froh, dass er mit uns seine 3 Dosen Rabies-Impfstoff vor Abreise gekriegt hat.

Eine Radreise durch abgelegene Gegenden/"3. Welt"-Länder ist DEFINITV eine Indikation!
von: Martina

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 16.01.15 22:17

In Antwort auf: naturalbornbiker


Mich wuerde interessieren, ob es Radreisende gibt, die wirklich schon mal davon profitiert haben, dass sie sich gegen Tollwut haben impfen lassen. Oder Hepatitis. Es scheint ja jeder geimpft zu sein. Aber ist schonmal jemand von einem tollwuetigen Hund angegriffen worden?



Bei Tollwut kann ich die Frage noch nachvollziehen, da eine Ansteckung mit Tollwut einen Biss voraussetzt, der im Normalfall nicht unbemerkt passiert.

Aber woher um Himmels Willen soll man wissen, ob man von einer Hepatitis-Impfung profitiert hat? Oder von einer Tetanus-Impfung?

Und nein, die Nebenwirkungen sind mit großer Sicherheit *nicht* gefährlicher als die Krankheiten. Überleg mal, wie viele Millionen Menschen jedes Jahr geimpft werden (ok, nicht gegen Tollwut, aber z.B. gegen Tetanus). Wenn die Nebenwirkungen so häufig wären, würdest du von den Nebenwirkungen nicht über irgendwelche Verschwörungsseiten aus dem Netz erfahren, sondern du würdest sehr wahrscheinlich jemanden kennen, dem das tatsächlich passiert ist. Nichtmal hier im Forum hat sich bisher jemand gemeldet, der selbst oder in seinem Umfeld wirklich Impfnebenwirkungen erlebt hat. Alle haben nur davon gelesen oder gehört....

Martina
von: Locky Luke

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 16.01.15 22:27

In Antwort auf: naturalbornbiker
Hallo Zusammen

Ich habe mich jetzt ein bisschen online informiert und sehe den Impfungen mittlerweile kritisch ins Auge.
Die Wahrscheinlichkeit, dass einen eine unangenehme Nebenwirkung trifft ist wohl groesser als das die zu impfende Krankheit. Inhaltsstoffe muessen auf den Impfverpackungen nicht angegeben werden und anscheinend wissen nicht mal die meisten Aerzte, was drin ist (u.a. Formaldehyd). Noch habe ich 6 Wochen Zeit mich impfen zu lassen, aber ich ruecke momentan etwas davon ab.
Mich wuerde interessieren, ob es Radreisende gibt, die wirklich schon mal davon profitiert haben, dass sie sich gegen Tollwut haben impfen lassen. Oder Hepatitis. Es scheint ja jeder geimpft zu sein. Aber ist schonmal jemand von einem tollwuetigen Hund angegriffen worden?

Beste Grusse


Tobias




"Gääääääähn .... !


Dann lass es halt bleiben!

Warum fragst du überhaupt, wenn du es eh besser weisst.
Ehrlich für dich ist hier jedes Wort zuviel! verwirrt

Gruß
von: derSammy

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 16.01.15 22:58

Keine Ahnung, auf welche dubiosen "Anti-Impfpropaganda-Seiten" du dich da "informiert" hast. Wirklich seriös kann man das selbst nur einschätzen, wenn man sich Fallzahlen besorgt - und zwar nicht nur behauptete, sondern belastbare.

Zu Tollwut habe ich ja schon geschrieben, dass ich die auch nicht für immer zwingend nötig erachte. Mit der Ausnahme von Höhlenbefahrern und eventuell mit der Ausnahme von Leuten, die sich in tollwutgefährdeten Gebieten draußen bewegen. Attacken von Hunden kann man in Mittelasien nie ausschließen, aber nicht jeder Hund muss tollwütig sein.

Aber die anderen im Raum stehenden Krankheiten (Typhus, Hepatitis A+B, ...) sind wirklich keine Kinderkrankheiten, und ich würde alles im Vorfeld mögliche tun, um zu verhindern das in einem Entwicklungsland unter unklaren Umständen zu bekommen. Man muss nicht jede Impfung mitnehmen. Aber wenn man besonders gefährdet ist (und das trifft auf dich als Outdoorreisenden definitiv zu), dann halte ich es für grob fahrlässig, das Impfen sein zu lassen.
Wo wir ohne Impfungen wären, kannst du dir ganz einfach verdeutlichen, wenn du mal schaust wie häufig bestimmte Krankheiten vor dem Einsatz der Impfungen waren und wie danach. Über die möglichen Nebenwirkungen der Impfungen (je nach Krankheit und Impfstoff) kannst du dich übrigens auch im Vorfeld informieren. Viele werden problemlos vertragen (mir fällt niemand ein, der mal eine Impfung nicht vertragen hätte). Wenn man das dem gegenüber stellt, wie die Folgen der Krankheit wären, würde ich nicht lange zögern, wenn ich eine ernsthafte Chance auf eine Infizierung bei mir sehen würde.
von: naturalbornbiker

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 17.01.15 08:25

In Antwort auf: Locky Luke


"Gääääääähn .... !


Dann lass es halt bleiben!

Warum fragst du überhaupt, wenn du es eh besser weisst.
Ehrlich für dich ist hier jedes Wort zuviel! verwirrt

Gruß


Ja, und genau deshalb besuchst du staendig diesen Beitrag und gibst deinen unqualifizierten Senf dazu. Halte dich dann doch bitte an deine Aussage und spar dir deine Worte.

Besten Dank & Gruss

Tobias
von: naturalbornbiker

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 17.01.15 08:43

Hallo

Eure Antworten stimmen mich sehr nachdenklich.
Es ist schade, dass eine kritische Betrachtungsweise des Impfwahns als "Verschwoerung" bezeichnet wird und dennoch verstehe ich die Argumentation, spielt doch Angst eine grosse, schuetzende Rolle im Leben.
Ich persoenlich habe viel mehr Angst, auf einer Hocheben im Zelt vom Blitz erschlagen zu werden, nach Starkregen von einem Erdrutsch verschuettet zu werden oder einem ploetzlichen Kaelteeinbruch zum Opfer zu fallen. Wie gesagt, meine ganz persoenlichen Aengste.
Es kann gut sein, dass ich durch meinen Beitrag versuche, irgendwie in mir eine Angst vor Hepatitis, Tollwut usw. zu erzeugen, aber es funktioniert einfach nicht.

Ich suche nach Erfahrungswerten von Reisenden, weil ich Studien (egal in welche Richtung) und Fallzahlen einfach keinen Glauben schenken will. Verschwoerungstheorie hin oder her, aber es faellt mir schwer, einer Studie zu glauben, die mir Impfwirkung verspricht, die von Bayer, Roche oder Novartis etc. finanziert wurde.
Im meinem Bekanntenkreis habe ich zwei Faelle, denen es nach einer Schweinegrippenimpfung die Lebensgeister aus dem Koerper gezogen hat. Der eine siecht nur noch dahin, fuehlt sich permanent krank und immunsystemlos.
Und diese Tatsachenberichte machen mir mehr Angst, als die Moeglichkeit, eine Krankheit zu bekommen, die ich noch nicht habe.
Trotzdem danke ich den vielen Schreibern ueber ihre Erfahrungsberichte, ihren Meinungen zu Impfungen und der daraus entstandenen kontroversen Diskussion. Aber ich glaube tatsaechlich (einige Posts stimmen mich hierbei sehr nachdenklich), dass ich hier nicht die Loesung finde, die ich erhofft hatte.
Wahrscheinlich werde ich mich gegen Hepatits a+b impfen lassen und auf Tollwut verzichten.

Beste Gruesse

Tobias
von: Karl der Bergische

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 17.01.15 08:46

Hallo naturalbornbiker,
unqualifiziert, da kaum nachvollziehbar und ohne Belege sind vor allem Deine Beiträge. Das statistisch relativ geringe Risiko, an Tollwut zu erkranken, an der Du im Falle eines Falles aber mit 99,999 % Wahrscheinlichkeit stirbst, oder z. B. bei einer (zahn)ärztlichen Behandlung Hepatitis B mit Spätfolgen zu bekommen musst Du selbst abwägen. Wahrscheinblich kannst Du nach der Reise berichten, dass bis auf Durchfall alles gut gegangen ist; mit geringerer Wahrscheinlichkeit kannst Du vielleicht aber auch posten, dass Du in einigen Wochen an Tollwut sterben wirst oder Deine Hepatitis Dich noch immer belastet.
Viel Spass!
Karl
von: derSammy

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 17.01.15 11:40

In Antwort auf: naturalbornbiker

Es ist schade, dass eine kritische Betrachtungsweise des Impfwahns als "Verschwoerung" bezeichnet wird

Meinst du nicht, dass die Formulierung "Impfwahn" mindestens genauso polemisierend ist wie "Verschwörung". Es gibt diverse Seiten im Internet, die im Übrigen ganz objektiv alle Merkmale einer "Verschwörungsargmentationsweise" erfüllen. Das fängt schon bei der Formulierung "Impfwahn" an, die völlig undifferenziert alle Impfungen, unabhängig von deren Risiken, Nutzen, Kosten, usw. in einen Topf wirft.

In Antwort auf: naturalbornbiker

und dennoch verstehe ich die Argumentation, spielt doch Angst eine grosse, schuetzende Rolle im Leben.

Willst du damit unterstellen, dass sich Impfbefürworter "aus Angst" impfen lassen würden? Schau dir doch noch mal die Diskussion in diesem Faden an. Die wurde größtenteils doch sehr sachlich und argumentativ geführt. So sinnvoll Angst auch vor Gefahren schützen kann, bei der Entscheidung zur Impfung hilft sie nicht viel weiter. Da heißt es möglichst gut das individuelle Risiko, das Risko der Impfung und den Nutzen abzuschätzen.

In Antwort auf: naturalbornbiker

Es kann gut sein, dass ich durch meinen Beitrag versuche, irgendwie in mir eine Angst vor Hepatitis, Tollwut usw. zu erzeugen, aber es funktioniert einfach nicht.

Wozu das denn? wirr

In Antwort auf: naturalbornbiker

Ich suche nach Erfahrungswerten von Reisenden, weil ich Studien (egal in welche Richtung) und Fallzahlen einfach keinen Glauben schenken will.

Ich weiß echt nicht, was du dir hiervor versprichst. Soll jeder, der sich impfen lassen hat (ich gehe von einer sehr hohen Quote hier aus, weil viele Impfungen bei Fernradlern sehr angezeigt sind) dir schreibt, dass er die Impfung gut und mittelmäßig vertragen hat und noch lebt, weil er die Krankheit nicht bekommen hat? Willst du, dass dir jemand schreibt, er sei in einem Entwicklungsland an Hepatitis erkrankt und das sei nicht toll gewesen? verwirrt
Einzelfälle helfen hier exakt garnicht, Objektivität bekommst du nur hinein, wenn du in Statistiken schaust.

In Antwort auf: naturalbornbiker

Verschwoerungstheorie hin oder her, aber es faellt mir schwer, einer Studie zu glauben, die mir Impfwirkung verspricht, die von Bayer, Roche oder Novartis etc. finanziert wurde.

Die Impfwirkung der Impfungen, um die es hier geht, ist extrem gut belegt. Im Zulassungsverfahren spielen die Studien der Pharamfirmen noch eine Rolle. Aber die Krankheiten, um die es hier geht, sind alle Meldepflichtig. Diese Statistiken von unabhängigen und staatlichen Institutionen wie dem Robert-Koch-Institut kannst du dir hernehmen. Da geht ganz klar draus hervor, wie hoch der Anteil der geimpften Personen unter den erkrankten ist (in der Regel deutlich unter 1%) und wie die grundsätzlichen Erkrankungszahlen nach der Einführung einer Impfung zurückgegangen sind.

In Antwort auf: naturalbornbiker

Im meinem Bekanntenkreis habe ich zwei Faelle, denen es nach einer Schweinegrippenimpfung die Lebensgeister aus dem Koerper gezogen hat. Der eine siecht nur noch dahin, fuehlt sich permanent krank und immunsystemlos.
Und diese Tatsachenberichte machen mir mehr Angst, als die Moeglichkeit, eine Krankheit zu bekommen, die ich noch nicht habe.

Die Schweinegrippe ist ein völlig anderes Thema, zu deren Impfung dir hier keiner geraten hat. Während der Pandemie 2009 wurden einige Impfstoffe im beschleunigten Verfahren entwickelt und auch aufgrund der hohen Nachfrage in mehreren Eu-zugelassenen Impfstoffen Wirkverstärker eingesetzt, die in sehr seltenen Fällen drastische Nebenwirkungen haben können. Kannst du alles bei Wikipedia nachlesen. Wie auch immer, diese Impfung ist mit denen, zu denen dir hier geraten wird, nicht zu vergleichen. Im Zuge der "Pandemie" haben sich 2009 meines Erachtens sehr viele Menschen irrational, auch "aus Angst", gegen Schweinegrippe impfen lassen, ohne sich vorher ein Bild über Risiko der Impfung und die eigene reale Gefährdung zu machen. Grippeimpfungen sind generell nicht unproblematisch. Wegen des Einsatzes der Wirkverstärker, wegen der hohen Variabilität der Viren, wegen des häufig nicht sehr hohen Impfschutzes und außerdem sollte man bedenken, ob man wirklich zu der Gruppe mit erhöhtem Infektionsrisiko gehört.

In Antwort auf: naturalbornbiker

Aber ich glaube tatsaechlich (einige Posts stimmen mich hierbei sehr nachdenklich), dass ich hier nicht die Loesung finde, die ich erhofft hatte.

Erwartest du, dass man dich hier grundsätzlich in deinen, objektiv kaum nachvollziehbaren, Impfvorbehalten bekräftigt? Ich glaube da bist du hier in der Tat falsch. Als Reiseradler ist man eben einem erhöhten Risiko für die meisten Krankheiten ausgesetzt und fast alle länderspezifischen Impfempfehlungen sind wirklich sinnvoll.

In Antwort auf: naturalbornbiker

Wahrscheinlich werde ich mich gegen Hepatits a+b impfen lassen und auf Tollwut verzichten.

Das ist quasi ein Muss, die Ansteckungsmöglichkeiten für Hepatitis sind sehr vielfältig, die Krankheit kann sehr schwer verlaufen, Langzeitschäden zur Folge haben und die Kranktheit ist in deinem Reisegebiet verbreitet. Außerdem gibt es noch eine ganze Reihe weitere Krankheiten, gegen die ein Impfschutz angezeigt ist. Aber ich habe keine Lust, die obigen Posts alle zu wiederholen.
von: Fricka

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 17.01.15 13:39

Ich hatte mich zwischenzeitlich im Internet kundig gemacht und festgestellt, dass die Impfung keinen großartigen Sinn macht. Und war nicht mehr interessiert. Im Internet hatte ich auch zu allen drei Varianten Veröffentlichungen gefunden, die das auch meinten.

Ich vermute da keine Verschwörung. Einfach nur Dappeligkeit des Arztes.
von: Karl der Bergische

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 17.01.15 14:56

????? Verstehe ich nicht, Fricka !
von: Oldmarty

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 17.01.15 14:57

In Antwort auf: Karl der Bergische
????? Verstehe ich nicht, Fricka !



wieso, ist doch eine Antwort auf Toxxi, der nachgefragt hat bei der Geschichte welche Fricka geschrieben hat
von: zaher ahmad

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 17.01.15 17:47

In Antwort auf: naturalbornbiker
Wie gesagt, meine ganz persoenlichen Aengste.

Ängste sind was irrationales, das ist Dir sicherlich bekannt. Daher sind sie in der Regel kein guter Ratgeber bei Entscheidungen, die eigentlich aufgrund von Tatsachenwissen getroffen werden sollten. Aber wenn Du Deinen irrationalen Ängsten mehr vertraust als langjährigen Erfahrungen von vielen Menschen, die in div. Untersuchungen eingegangen sind, dann ist das halt so. Ich verstehe es nicht, respektiere es aber.
Das beddeutet dann aber auch, hinterher (wenn Du Dir Hepatitis eingefangen hast oder vom Hund gebissen wurdest), nicht andere, bis dahin unbeteiligte Menschen, mit Deinen Problemen zu belästigen.

Grüße

zaher
von: zaher ahmad

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 17.01.15 17:56

In Antwort auf: naturalbornbiker
Mich wuerde interessieren, ob es Radreisende gibt, die wirklich schon mal davon profitiert haben, dass sie sich gegen Tollwut haben impfen lassen. Oder Hepatitis. Es scheint ja jeder geimpft zu sein. Aber ist schonmal jemand von einem tollwuetigen Hund angegriffen worden?

Ja. Und selbst wenn er vielleicht keine hatte (woher soll ich das so genau wissen) war ich froh um den vorhandenen Impfschutz. Das Ereignis fand übrigens auch weitab von verfügbarem Impfstoff statt. Dem Arzt der deutschen Botschaft, den ich ein paar Tage später aufgesucht habe, fiel jedenfalls sichtbar ein Stein vom Herzen als er den Impfpass sah.
Er hatte bereits in zwei Fällen tollwutinfizierte Patienten bis zum schrecklichen Ende begleitet und war froh, dies nun nicht nochmal durchmachen zu müssen.

Grüße

zaher
von: StephanBehrendt

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 18.01.15 09:55

In Antwort auf: naturalbornbiker
Ich suche nach Erfahrungswerten von Reisenden, weil ich Studien (egal in welche Richtung) und Fallzahlen einfach keinen Glauben schenken will. Verschwoerungstheorie hin oder her, aber es faellt mir schwer, einer Studie zu glauben, die mir Impfwirkung verspricht, die von Bayer, Roche oder Novartis etc. finanziert wurde.
Das Robert-Koch-Institut und andere staatliche Stellen werden nicht von Bayer finanziert.
Ich hatte mich vor 35 Jahren in Marokko auf einer Radreise mit Hepatitis infiziert, musste die Reise abbrechen und war mehrere Monate krank.
Aber du scheinst ja eher einem Glauben anhängen zu wollen. Die wahre Wirklichkeit kann manchmal schmerzlich sein.
von: naturalbornbiker

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 18.01.15 10:30

Hallo Stephan

Nein, ich haenge ueberhaupt keinen Glauben an - ausser den an mich selbst. Es wird mir hier nur permanent unterstellt. Ich bin einfach offen und neugierig in jegliche Richtung und hoere mir sowohl Argumente Pro und Gegen Impfungen an. Und entscheide mich dann.
Das scheint einigen Personen hier nicht zu passen. Mir egal.
Danke fuer deinen Bericht. Ich hoffe, du bist wieder nachwirkungsfrei gesund.

Beste Gruesse

Tobias
von: zaher ahmad

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 18.01.15 13:55

In Antwort auf: naturalbornbiker
Ich bin einfach offen und neugierig in jegliche Richtung und hoere mir sowohl Argumente Pro und Gegen Impfungen an. Und entscheide mich dann.

Ansich lobenswert, nur vermittelst Du eben manchmal den Eindruck, bei der Bewertung der "Argumente" etwas schräge Maßstäbe anzulegen. Und die Bewertung ist nun mal das Entscheidende um zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen. Mit Anhören allein wird das nichts. Da kannst Du gleich würfeln.

Grüße

zaher
von: dhomas

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 19.01.15 09:28

Man kann's ja sehen wie man will, für und wider.

Aber medizinische Ratschläge im Internet!? Ist euch noch nie aufgefallen was da für wahnsinniger Blödsinn geredet wird?

Tut mir leid, aber solange das keine gesichteten und geprüften Artikel (insb. Statistiken bei denen man Zielgruppe und Auftragsgeber prüft) sind ist das alles Hausfrauengeschwätz auf dem Niveau von Frag-Mutti.de. Wem das noch nicht aufgefallen ist, dem wünsche ich viel Glück beim Überleben.
von: StephanBehrendt

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 19.01.15 09:39

In Antwort auf: naturalbornbiker
Ich bin einfach offen und neugierig in jegliche Richtung und hoere mir sowohl Argumente Pro und Gegen Impfungen an.
Du scheinst aber nicht die Gabe zu haben oder haben zu wollen, den Wert eines Arguments auf seine Glaubwürdigkeit hin zu untersuchen und kritisch zu beurteilen und zu bewerten.
von: Katun

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 19.01.15 10:27

Kannst ja mal hier kucken:
http://www.individuelle-impfentscheidung.de/
Sind halt nicht so mit Reise-Impfungen befasst. Aber inzwischen geht es ja auch immer schnell um Grippe oder FMSE.

Ich hab mal in meinem Impfausweis geblättert - anlässlich einer Zentralasien-Reise hab ich seinerzeit so eine kostenlos-Impfaktion mal genutzt (seinerzeit zahlte da die Kasse noch nicht). Vermutlich ging es um Polio, kann mich dunkel erinnern, dass das nur mit deutlichem Nachdruck dann auch noch rausgerückt wurde.

Meine letzte Impfaktion umfasste das wieder, wie ich gerade gesehen habe. Jetzt zahlt ja die Kasse, das war überhaupt kein Thema ;-) (ist auch bei so Reise-Impf-Forenthemen eigentlich nie Thema) - und Resultat dieser Beratung: naja, letztendlich besser so ziemlich alles, was es so gibt ... eigentlich gehe ich davon aus, für den Rest des Lebens sollte das mit dem Polio nun genügen. ABer wer weiß, was in 10 Jahren wieder einer sagt.
von: Karl der Bergische

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 19.01.15 11:10

Hallo,
mein Eindruck ist, dass man im www, insbes. in Wikipedia, durchaus vernünftige medizinische Informationen findet. Allerdings ist ein naturwissenschaftlich-medizinisches Grundwissen von Vorteil, um bei den Informationen "die Spreu vom Weizen" trennen zu können. Natürlich kursiert auch viel Unsinn, (Aber)Glauben und unbewiesene Theorien. Den Arzt kann das Internet, insbes. bei potenziell ernsthaften Erkrankungen nicht ersrtzen.
Karl
von: Toxxi

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 19.01.15 12:30

In Antwort auf: Karl der Bergische
Natürlich kursiert auch viel Unsinn, (Aber)Glauben und unbewiesene Theorien.

Woran man auch immer denken sollte, auch wenn es zynisch klingt: Man liest natürlich NUR Berichte von Überlebenden. Wer an einer Krankheit stirbt, kann logischerweise später nichts mehr darüber erzählen.

Gruß
Thoralf
von: Martina

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 19.01.15 12:40

In Antwort auf: Toxxi

Woran man auch immer denken sollte, auch wenn es zynisch klingt: Man liest natürlich NUR Berichte von Überlebenden. Wer an einer Krankheit stirbt, kann logischerweise später nichts mehr darüber erzählen.


Andersrum gilt aber in Bezug auf die Nebenwirkungen auch, dass die Tendenz über etwas, das sich nicht so verhält wie erwartet deutlich größer ist als wenn alles normal läuft. Wer routinemäßig geimpft wird und keine Nebenwirkungen bemerkt, wird darüber mit großer Wahrscheinlichkeit keinen ausführlichen Bericht ins Internet stellen. Wer sich nach einer Impfung tagelang besch... fühlt eventuell schon. Selbst dann, wenn es reiner Zufall ist und gar nicht von der Impfung kommt.

Martina
von: iassu

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 20.01.15 00:21

In Antwort auf: Karl der Bergische
Hallo,
mein Eindruck ist, dass man im www, insbes. in Wikipedia, durchaus vernünftige medizinische Informationen findet. Allerdings ist ein naturwissenschaftlich-medizinisches Grundwissen von Vorteil, um bei den Informationen "die Spreu vom Weizen" trennen zu können. Natürlich kursiert auch viel Unsinn, (Aber)Glauben und unbewiesene Theorien.

Und worin unterscheidet sich nun der Glaube an das für plausibel Eingeschätzte von dem Glauben an etwas, was man für unzutreffend hält? Beides wird geglaubt. Wissen im Sinne von selber erforscht und selber bewiesen gibt es doch so gut wie nirgends. Wir alle bauen unser Weltbild zum größten Teil auf Glauben. Das wir etwas wirklich authentisch wissen, ist die absolute Ausnahme. Wessen eigene Lebenserfahrungen, wenn man mal Alltäglichkeiten und Banalitäten außer Acht läßt, reichen schon so weit, wie sein aufgeklärtes und "wissenschaftlich" fundiertes Weltbild sich ausdehnt? Wissen wird oft verwechselt mit der Abwesenheit von Zweifel. Glauben als solches kann nicht das Problem sein.
von: dhomas

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 20.01.15 09:19

Anhand von eigenen Erfahrungen kann man wohl kaum Krankheitsrisiken beurteilen. Auch nicht anhand von Erfahrungen der 10-20 Leute, deren Einträge man auf gutefrage.de findet.

Nur, wenn man den impfwahnsinnigen messerfreundlichen Ärzten auch nichts glaubt dann wird's natürlich schwierig. Glauben würde ich denjenigen schenken, die sich vermutlich noch am ehesten in der Nähe der Tatsachen bewegen; das sind für mich meistens Ärzte.
von: RADAMPLAN

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 24.01.15 06:47

Wurde hier schon die Japanische Enzephalitis erwähnt, diese Impfung wäre für Indien, China und alles südlicher empfehlenswert.

Gruß Stephan
von: naturalbornbiker

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 30.01.15 08:27

Nach langem Hin und Her habe ich mich entschieden.
Ich werde mich gegen Hepatitis A und Tollwut impfen. Die Entscheidung fuer Tollwut ist recht leicht gefallen, da eine Infektion doch ein hohes Todesrisiko darstellt.
Bei Hepatitis A war ich mir lange unsicher......ist schliesslich nur zu 1% mit toedlichem Verlauf zu rechnen und da ich sonst topfit bin, halte ich dieses Risiko fuer sehr gering. Nur der Gedanke an eine etwas entspanntere Reise ohne auf jedes hygienische Detail achten zu muessen, hat mich ueberredet.
Uebrigens: Eine Heptatitis A Impfung kostet in Griechenland 25 Euro. Das injizieren durch einen Arzt ist kostenlos.
Eine Tollwutimpfung ist fuer Auslaender (Touristen) kostenlos. Den Impfstoff gibt es hier auf Kreta nur im Gesundheitsministerium (ich war in Aghios Nicolaos) und dann gehts ins Krankenhaus zum spritzen (auch kostenlos).
Der buerokratische Aufwand, ich sass fast 2 Stunden im Ministerium mit Dolmetscher und habe Formulare ausgefuellt, ist zwar emenz, aber in Anbetracht, dass ich fuer 35 Euro einen Tag in den Oliven schuften muss sind 2 Stunden Stress und 120 gesparte Euros (35 Euro pro Dosis ist der eigentliche Verkaufspreis)ein Segen.
Fuer alle anderen "notwendigen" Impfungen habe ich eine Erklaerung unterschrieben, dass ich diese verweigere und die volle Verantwortung dafuer uebernehme.

Beste Grusse

Tobias
von: RADAMPLAN

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 31.01.15 07:29

Wünsche Dir viel Spaß und Glück bei Deinem Abenteuer !

Und komm Gesund wieder zwinker !

Beste Grüße Stephan.
von: macrusher

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 08.02.15 12:31

In Antwort auf: elpi
Ich war diesen Sommer in Zentralasien unterwegs. Ich wuerde Tollwut definitiv empfehlen, es laufen doch viele streunende Hunde rum die Radlfahrer gerne jagen. Stehenbleiben und mit Steinen werfen (oder Steinwurf androhen) hilft fast immer, aber einmal habe ich doch einen uebersehen - der war leider ziemlich gross und wie ich ihn bemerkt habe war er schon voll im Angriff, ich habe nocheinmal Gas gegeben und er hat nur die hintere Packtasche erwischt, die aber komplett durchgebissen. grins Wenn sowas schiefgeht und Du musst dich dann (in russischer Sprache) noch um eine Tollwutbehandlung kuemmern viel Spass - zumindest meine Einschaetzung ist dass es ziemlich lange dauert bis Du in einem Ort bist wo es vernuenftige medizinische Versorgung gibt (ohnehin nur in den Hauptstaedten in den privaten medical centers empfehlenswert).

Viel Spass - wird bestimmt ein toller Trip! LG leo


Was machen denn die Einheimischen - werden die Reihenweise gebissen und sterben, oder fahren die gar kein Rad? Wenn Letzeres der Fall ist dann wäre vielleicht die Strategie bei Hundkontakt ein paar Gedanken wert.
von: Toxxi

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 08.02.15 14:22

In Antwort auf: simon adventures
Was machen denn die Einheimischen - werden die Reihenweise gebissen und sterben

Leider ja. traurig

In Antwort auf: simon adventures
oder fahren die gar kein Rad?

Das auch.
von: macrusher

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 08.02.15 16:20

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: simon adventures
Was machen denn die Einheimischen - werden die Reihenweise gebissen und sterben

Leider ja. traurig


Echt? Kam mir nicht so vor.
von: Oldmarty

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 08.02.15 16:27

In Antwort auf: simon adventures
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: simon adventures
Was machen denn die Einheimischen - werden die Reihenweise gebissen und sterben

Leider ja. traurig


Echt? Kam mir nicht so vor.


Einheimische kennen erstmal diese Hunderudeln und die Hunde die Menschen da vor Ort. Dann werden da auch nicht wenige gejagt. Jagdwaffen sind ja nicht so selten da. Westliche Hunderettungsorganisationen laufen da auch nicht so rum.

Nur weil dir es nicht so vor kommt, bedeutet es nicht das es nicht vorkommt.
von: Karl der Bergische

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 08.02.15 18:57

Habe nur von der Mongolei heer Erfahrungen. War dort mit einheimischem Führer auf leichter MTB-Tour. Der Führer hatte großen "Respekt" vor Hirtenhunden; wenn welche in Sicht kamen hieß es "Absteigen und 100m zu Fuß". Ob das evtl. übertriebene Vorsicht oder die optimale Strategie war, vermag ich nicht zu beurteilen.
In der Mongolei fahren nur äußerst wenige Erwachsene Rad, Kinder wohl in der Umgebung ihrer Jurte/Haus, wo die Hunde sie vermutlich persönlich kennen (was bei wirklich tollwütigem Hund kein Schutz sein muss).
KArl
von: elpi

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 08.02.15 21:40

Du warst doch (laut deinem profil) auch schon da zwinker. Was hast Du denn gemacht? Unser TA ist ja auch kein Einheimischer schmunzel
von: dhomas

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 11.02.15 09:37

In Antwort auf: elpi
Unser TA ist ja auch kein Einheimischer schmunzel


Das ist gut für ihn, dann muss er nicht reihenweise sterben

Im Ernst, natürlich sterben die Einheimischen wenn sie gebissen werden. Die wissen halt ganz genau was sie nicht machen dürfen, z.B. radfahren.

Hatte in der Türkei auch mal so einen Zusammenstoß; normalerweise steige ich ja immer sofort ab aber der Hund kam aus dem Gebüsch gesprungen. Ging zum Glück noch ohne Biss aus.
von: simonk

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 13.05.15 19:19

Ich finde dass tetanus und tollwut am wichtigsten ist..denn du kannst nie wissen was dort passieren kann. am besten beim arzt beraten lassen
von: hansano

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 15.05.15 20:11

In Antwort auf: naturalbornbiker
Es ist schade, dass eine kritische Betrachtungsweise des Impfwahns als "Verschwoerung" bezeichnet wird und dennoch verstehe ich die Argumentation, spielt doch Angst eine grosse, schuetzende Rolle im Leben.Tobias


Mach es so wie die Betriebssicherheitsverordnung es vorschreibt: eine Gefährdungsbeurteilung.

Gefährdungen erkennen, bewerten, beurteilen und entsprechend handeln. Da gibt es eine ganz große Spanne.
von: hansano

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 15.05.15 20:13

In Antwort auf: Karl der Bergische
Habe nur von der Mongolei heer Erfahrungen. War dort mit einheimischem Führer auf leichter MTB-Tour. Der Führer hatte großen "Respekt" vor Hirtenhunden; wenn welche in Sicht kamen hieß es "Absteigen und 100m zu Fuß". Ob das evtl. übertriebene Vorsicht oder die optimale Strategie war, vermag ich nicht zu beurteilen.
In der Mongolei fahren nur äußerst wenige Erwachsene Rad, Kinder wohl in der Umgebung ihrer Jurte/Haus, wo die Hunde sie vermutlich persönlich kennen (was bei wirklich tollwütigem Hund kein Schutz sein muss).
KArl


Ich frage mich allerdings: sind alle Hunde in Asien oder in Rumänien tollwütig?
von: Oldmarty

Re: Impfungen fuer Zentralasien - 15.05.15 21:04

In Antwort auf: hansano
In Antwort auf: Karl der Bergische
Habe nur von der Mongolei heer Erfahrungen. War dort mit einheimischem Führer auf leichter MTB-Tour. Der Führer hatte großen "Respekt" vor Hirtenhunden; wenn welche in Sicht kamen hieß es "Absteigen und 100m zu Fuß". Ob das evtl. übertriebene Vorsicht oder die optimale Strategie war, vermag ich nicht zu beurteilen.
In der Mongolei fahren nur äußerst wenige Erwachsene Rad, Kinder wohl in der Umgebung ihrer Jurte/Haus, wo die Hunde sie vermutlich persönlich kennen (was bei wirklich tollwütigem Hund kein Schutz sein muss).
KArl


Ich frage mich allerdings: sind alle Hunde in Asien oder in Rumänien tollwütig?



neee ..... die sind natürlich geimpft