doppelt reisekrankenversichert - ein Problem?

Hallo allerseits,

ich plane im August eine ca. 8-wöchige Radtour von Norddeutschland nach Südspanien/Marokko. Dabei werde ich Deutschland vermutlich bereits in der ersten Woche verlassen und somit ca. 7 1/2 Wochen am Stück im Ausland unterwegs sein.

Ich hab gerade mal in den Versicherungsbedingungen meiner Reisekrankenversicherung nachgeguckt und dabei festgestellt, dass diese nur Auslandsaufenthalte bis 6 Wochen abdeckt. Somit hätte ich einen kurzen Zeitraum von ca. 1 1/2 Wochen, wo ich keinen vernünftigen Versicherungsschutz hätte.

Ich hab gerade mal im Internet recherchiert, was es an "Überbrückungsmöglichkeiten" für diesen Zeitraum gäbe, und dabei festgestellt, dass viele Reisekrankenversicherer Reisen bis zu 8 Wochen abdecken. Ich schätze die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet in den letzten Tagen der Reise etwas passiert zwar für sehr gering ein, dennoch würde ich darüber nachdenken, sonst einfach nochmal 10 EUR an einen der Versicherer zu überweisen, der 8 Wochen abdeckt.

Meine Frage deshalb: Seht Ihr es als ein Problem an, dann zwei Reisekrankenversicherungen zu haben? Ist dies überhaupt erlaubt? Ich sehe da so als mögliches Problem, dass es in dem Zeitraum der von beiden abgedeckt ist im Falle des Falles dann zu kompetenzgerangel kommen könnte.

Vielen Dank für Eure Tipps und Meinungen,
Ralf

Wenn die vorhandene Versicherung nur Reisen bis 6 Wochen deckt, ist bei einer 8-wöchigen Reise keine einzige Woche gedeckt.
Bei einer Reisekrankenversicherung bis 8 Wochen Auslandsaufenthalt aber alle Wochen. Die Deckung erlischt für alle Wochen ab der 9. Reisewoche.

Versicherungen leben davon, nichts zu zahlen.
Also die 8-Wochen-Versicherung kaufen und dafür etwas an Ausrüstung oder Mode sparen.

Reisekrankenversicherungen funktionieren ohnehin nur auf Vorkasse des Patienten. Vorgängig wird in der EU die heimische Krankenkarte zur Abrechnung verwendet (falls pflichtversichert). Zusatzversicherung also hauptsächlich für Nordafrika (sinnvoll - Unfälle).

Hallo Barfußschlumpf,

danke für die Klarstellung, das ist dann natürlich ein Grund mehr, eine Versicherung für den vollen Zeitraum zu buchen. Es ging mir allerdings auch weniger um die 10 EUR (die würden mir nicht wahnsinnig weh tun), sondern eher um die Frage, ob es zu irgendwelchen Problemen im Schadensfall kommen könnte, wenn zwei Versicherungen vorliegen. Ich denke da an eine Situation, in der die Versicherungen dann gegenseitig versuchen könntne, sich den Schaden zuzuschieben und am Ende keiner zahlen will oder ähnliches. Auch im Hinblick auf zukünftige Reisen kürzer als 6 Wochen, wo prinzipiell beide zuständig sein könnten. Meist haben die Versicherungen ja eine Mindestlaufziet von einem Jahr.

Gruß,
Ralf

Hallo,

hast du dich mal bei deiner Versicherung erkundigt, ob man den Zeitraum verlängern kann und wenn ja zu welchem Preis? Das mache ich bei längeren Touren üblicherweise.

Gruß sola

Hab gerade mal mit meiner Versicherung telefoniert. Leider war es nicht möglich, die bestehende Versciherung auszuweiten. Man versicherte mir allerdings, dass es kein Problem sei, noch eine zusätzliche Versicherung bei einem anderen Anbieter zu besitzen. Insofern habe ich eine solche jetzt abgeschlossen.

Versicherungen darfst Du so viele haben wie Du willst - auch für denselben Schadensfall (Krankheit). Du darfst lediglich nicht für ein und denselben Schaden mehrere Versicherungen gleichermaßen in Anspruch nehmen - das wäre dann Betrug.

Matthias

Das hängt dann wohl davon ab, was in den Bedingungen drin steht. Bei meiner Versicherung sind die ersten 70 Tage der Reise versichert. Da kommt es dann auf die Formulierung an.

Na ja, meine fragt bei Einreichung einer Rechnung jedenfalls nach, ob kein anderweitiger Versicherungsschutz besteht.
Im ungünstigsten Fall werde beide Versicherungen nicht zahlen und auf die jeweilige a dere Versicherung verweisen.

wie prüfen die Versicherungen eigentlich nach, wie lange man schon im Ausland ist?
Bei Flug/ Bahn hat man ja Tickets. Aber zu Fuss und mit dem Rad?

Der Versicherte hat im Schadenfall auf Anfrage die Pflicht nachzuweisen, wie lang er unterwegs war. Wenn das nicht durch Belege möglich ist, dann sollte zumindest der Reiseverlauf nachvollziehbar sein. In Indien erkranken und zu behaupten, dass man vor ein paar Tagen in Norddeutschland mit dem Rad gestartet ist, dürfte zur Ablehnung der Schadenübernahme führen.
Gruß
Uli

Wenn nicht gar versuchter Versicherungsbetrug draus wird. Dann wird es richtig unangenehm.

Als Als Ergänzung für die von uns, die eine Krankenversicherung nicht für überflüssig halten und vor dem gleichen Problem stehen, dass die geplante Reise länger ist, als die üblichen Versicherungen wirken, also meist sechs Wochen.
Hier bietet sich ein Anbieter an, bei dem man taggenau abschließen kann.
Ich bin jetzt nicht ganz auf dem Laufenden, habe aber in Erinnerung, dass die Sparkassen so was zu akzeptablen Preisen anbieten. Ansonsten ist halt zu googeln