Nackenprobleme

von: Tilmania

Nackenprobleme - 25.05.03 15:47

Hallo,
auf meiner tour nach indien habe ich im iran plötzlich kopfschmerzen bekommen, die mich längere zeit begleiten sollten, ich dachte ein paar tage pause würden mich schon wieder fit machen, aber die kopfschmerzen blieben. weil ich nicht wußte, woher ich diese kopfschmerzen habe und mir auch kein arzt weiterhelfen konnte (antibiotika und kopfschmerzmittel haben nicht geholfen) bin ich dann größtenteils mit der bahn und dem bus bis nach delhi weitergefahren und nach über einem monat kopfschmerzen von dort verfrüht wieder nach hause geflogen.
hier wurde dann festgestellt, dass das ganze nur von dem dauernden radfahren kam und sich der nacken eben so sehr verspannt hatte, dass sich das auf den kopf ausgewirkt hat. einerseits bin ich ja froh, dass es nichts ernstes war, andererseits plagen mich nach längeren radeln schon wieder diese schmerzen.
wer hat ähnliche probleme und kann mir tipps dazu geben.
(die aufrechtere sitzposition habe ich schon getestet)
vielen dank
Til
von: roll_b

Re: Nackenprobleme -> Art des Rades? - 25.05.03 16:16

Hallo Til,

habe das gleiche Problem gehabt, als ich mal über ¼ Jahr aufrecht unterwegs war. Dazu kamen die übelsten Rückenprobleme. Hatte damals ein Rad, mit dem ich schon viele weite Touren problemlos unternommen habe. Keine Ahnung, weshalb das nun gerade auf dieser Tour passierte erstaunt

An Alle Aufrechten im Forum. Ohne zu missionieren listig :
Seit ich aufrichtig liegend über Stock und Stein und Berge unterwegs bin - KEINE Probleme lach

Aufrichtige liegende Grüße
RolandK

wein
von: bikebiene

Re: Nackenprobleme - 25.05.03 16:20

Die Liegeradfraktion ist sicher noch unterwegs, sonst hätte dich sicher schon einer zu überzeugen versucht grins
Aber im Ernst, wenn du aufs Radfahren nicht verzichten willst, ist so ein Liegerad eine Überlegung wert.
Ich hab auch manchmal einen verspannten Nacken, wenn ich länger fahre, versuche das ganze mit Lockerungsübungen und Entspannungsübungen zu bekämpfen. Zum Glück sind bei mir die auswirkungen nicht so extrem, wie bei dir. Das ist schon ärgerlich. Hoffentlich findest du eine gute Lösung.
von: Sasa

Re: Nackenprobleme - 25.05.03 16:33

Hi!

Ich habe zu diesem Thema mal folgende Tipps bekommen:

Zitat:
1. Lenker sollte etwa so breit wie die Schultern des Fahrers sein -
bei breiteren Lenkern verspannt man schnell. (überflüssiges absägen)
2. statt geradem lieber nen Lenker, der leicht nach innen gebogen ist,
weil das der natürlichen Handhaltung entgegen kommt
3. wenn schon gerader Lenker, dann wenigstens die BioGrip-Griffe drauf
(für kleinere Hände BioGrip-Race), damit die Hände+Handgelenke im
richtigen Winkel stehen. die Dinger sind gut, hab sie selbst am Rad -
nach kurzer Gewöhnung möchte man nciht mehr ohne fahren. Außerdem
haben sie einen Stoßdämpfungseffekt, der gar nciht so schlecht ist
4. je nach Lenker auf jeden Fall Hörnchen dran oder gleich nen
um-die-ecke-gebogenen Lenker nehmen, damit man mehrere Griffpositionen
hat
------------ok, bis hierher wahrscheinlich nix neues für dich, aber
jetzt--------------
5. den Vorbau nicht gerade, sondern einige Millimeter "aus dem Lot"
nach links oder rechts gedreht:
bei einem Rechtshänder "greift" der linke Arm normalerweise etwas
"kürzer" - beim Linkshänder andersrum. Dementsprechend den Vorbau
drehen.


Die Biogrips habe ich mir inzwischen montiert. Wenn ich am Edersee angekommen bin, kann ich die Anwesenden ja mal wissen lassen, ob sie gewirkt haben...

Grüsse
Sasa
von: HeinzH.

Re: Nackenprobleme - 25.05.03 17:01

Neeeeiiiin! Nicht schon wieder so ne Vorlage....
Jedenfalls bleibt mein Rückentrainings-Expander zuhause, seit ich nicht mehr mit einem mit traditioneller Rahmengeometrie versehendem Fahrrad reiseradele!

Liegende Grüße aus HH
HeinzH.
von: José María

Re: Nackenprobleme - 25.05.03 17:07

Zitat:
Die Biogrips habe ich mir inzwischen montiert. Wenn ich am Edersee angekommen bin, kann ich die Anwesenden ja mal wissen lassen, ob sie gewirkt haben...


Hallo Sasa,
hoffe das die Biogrips bei dir helfen, bei mir hat es nichts gebracht, werde sie verkaufen. Habe die über 500 km getestet und ich fand heraus das ich ein anderen Lenker brauchte (Brezel) anstatt die Bio Griffe. Seid dem Hab ich keine Probleme mehr.
von: Antje

Re: Nackenprobleme - 26.05.03 07:40

Zitat:
Jedenfalls bleibt mein Rückentrainings-Expander zuhause, seit ich nicht mehr mit einem mit traditioneller Rahmengeometrie versehendem Fahrrad reiseradele!


Aber ich darf doch hoffen für Deinen zur relativen Untätigkeit verdammten Rücken, der ja nicht nur zum Radfahren nützlich ist, dass Du ihn trotzdem noch expandierst (muss ja nicht gerade im Urlaub sein zwinker)?

Rückenschulende Grüße von

Antje
von: Spreehertie

Re: Nackenprobleme - 26.05.03 15:17

Hallo Antje,
Zitat:
Aber ich darf doch hoffen für Deinen zur relativen Untätigkeit verdammten Rücken, der ja nicht nur zum Radfahren nützlich ist, dass Du ihn trotzdem noch expandierst


Bist Du schon Liegerad gefahren?

Diesen Gerücht mit dem untätigen Rücken wird sehr häufig verbreitet, aber das kann ich nicht verstehen.

Beim langsam dahingleiten hat der Rücken nicht viel zu tun.
Beim Sprint (kommt bei mir in der Stadt häufiger vor), beim schnellen Fahren und am Berg ist der Rücken bis zu den Schulterblättern mit gefordert. Irgendwie muß der Druck ja in die Pedale kommen. zwinker

Unabhängig davon ist die punktuelle Belastung der Wirbelsäule beim Aufrechten Fahren bedeuten höher. wirr

Gruß
Felix
von: Antje

Re: Nackenprobleme - 26.05.03 16:01

Hallo Felix,

Zitat:
Bist Du schon Liegerad gefahren?


Keine längeren Strecken.
Die Vermutung der relativen Untätigkeit habe ich aus HeinzHs Argumentation bezogen, dass er liegend kein Rückentraining mehr machen müsste... Außerdem wurde mir auf der Spezi von den Liegeradherstellern, mit denen ich gesprochen habe, jeweils ungefragt die Rückenschonung (ich erlaube mir Schonung mit relativer Untätigkeit in enge Verbindung zu setzen) als einer der größten Vorteile des liegenden Fahrens genannt.
Ich will doch keinem das Liegeradfahren madig machen, ich wehre mich nur gegen den hier immer wieder aufgestellten - fast zwingend erscheinden - Zusammenhang Upright und Rücken-/Nacken-/eingeschlafenehände etc.-Probleme und die - logische - Abhilfe Liegerad, statt die - ebenso logische - Kräftigung der Muskulatur und Optimierung des Fahrstils als alternative Abhilfe zumindest in Betracht zu ziehen.
Ich hab hier schon manchmal den Eindruck, dass es als überflüssig bis lächerlich gewertet wird, wenn man versucht darzustellen, dass lange "upright"-Fahrradtouren nur dann einigermaßen sicher ohne größere physische Probleme durchzustehen sind, wenn man an seinen Fahrstil höhere Ansprüche stellt als "Radfahren kann ich seit ich 3 bin, und sogar ohne Stützräder". Wie irgendwo hier im Forum bereits diskutiert, tragen z.B. Auswüchse wie Biogrips und meiner bescheidenen Ansicht nach auch Federungen für Räder, die fast ausschließlich auf geteerten Straßen bewegt werden, noch dazu bei, dass eine schummelig schlechte Haltung auf dem Upright dem Radler auch noch schmackhaft und (kurzfristig) erträglich gemacht wird.

Zitat:
Unabhängig davon ist die punktuelle Belastung der Wirbelsäule beim Aufrechten Fahren bedeuten höher.


Ich empfinde - vielleicht im Gegensatz zu einigen anderen? - eine hohe Belastung grundsätzlich erstmal nicht als negativ bzw. als etwas grundsätzlich zu Vermeidendes. Vielmehr finde ich, dass das - natürlich noch im Rahmen des Erträglichen - Gefordertwerden das einzige Mittel ist, Fortschritte zu erzielen und/oder Degenerationsprozessen entgegenzuwirken. Im Fall der Wirbelsäule: Wenn ich weiß, dass meine langen Touren meine Wirbelsäule besonderen Belastungen aussetzen, versuche ich sie auf diese Belastung optimal vorzubereiten (ich wiederhole mich, sorry: z.B. durch ergänzendes Training, das durch kräftigere Muskeln die Wirbelsäule entlastet, und Stiloptimierung). Diese Vorbereitung führt im Idealfall (in meinem Fall war`s z.B. so) dazu, dass ich nicht nur beschwerdefrei längere Etappen auf dem Rad bewältigen kann, sondern auch Schreibtischmarathons im Gegensatz zu früher locker bewältige. Umso besser also für die Liegerfraktion, wenn auch deren Rückenmuskulatur vernünftig gefordert werden kann. Und natürlich auch umso besser, dass es für diejenigen "Problemfälle", die keinen Bock auf Stiloptimierungsgelaber und Krafttraining haben, die Liegeräder gibt. zwinker omm

Öhm, sorry für den Roman... schmunzel

Gruß

Antje
von: schorsch-adel

Re: Nackenprobleme - 26.05.03 16:19

hallo Antje,

Zitat:
Kräftigung der Muskulatur


da gehen ja die meinungen sehr auseinander, ohne daß jemand richtig 100 % recht haben kann.

ich sehe es ähnlich wie Du und bevorzuge deshalb die altmodische, lümmelnd gestreckte sitzposition (rennlenker). damit vermeide ich starke stöße auf die wirbelsäule, gleichzeitig federn die nicht ganz gestreckten arme und der katzenbuckel die unebenheiten aus, sodaß sich federelemente weitgehend erübrigen.

nebenbei wird dadurch die rückenmuskulatur gestärkt, die voraussetzung für den katzenbuckel ist. daß die rückenmuskulatur tatsächlich belastet wird, erkenne ich unschwer am schwitzen längs der wirbelsäule.

Zitat:
Gerstenkaltschale


... und wieder was gelernt. klingt weitaus abartiger als es schmeckt...

gruß markus
von: Antje

Re: Nackenprobleme - 26.05.03 16:29

Zitat:
da gehen ja die meinungen sehr auseinander, ohne daß jemand richtig 100 % recht haben kann.


Damit hast Du allerdings 100% recht.

Zitat:
ich sehe es ähnlich wie Du und bevorzuge die altmodische, lümmelnd gestreckte sitzposition (rennlenker). damit vermeide ich starke stöße auf die wirbelsäule, gleichzeitig federn die nicht ganz gestreckten arme und der katzenbuckel die unebenheiten aus, sodaß sich federelemente weitgehend erübrigen.


Wenn wir jetzt ein paar Monate lang mit hinreichend missionarischem Eifer und diesen schlagenden Argumenten für diese genial einfache Position werben, wäre es doch gelacht, wenn wir nicht bald mit Detlef Schubert und den anderen Reiseradfossilienherstellern über Provisionen verhandeln könnten...

Lümmelnd gestreckt gekatzbuckelte Grüße sendet

Antje
von: schorsch-adel

Re: Nackenprobleme - 26.05.03 17:11

Zitat:
Detlef Schubert


... aber erst, wenn der mir meine letztes jahr bestellte lichtanlage zugeschickt hat. solang muß ich noch vor ihm auf den knien rumrutschen.

scheinheilige grüße
markus
von: Antje

Re: Nackenprobleme - 26.05.03 17:15

Zitat:
solang muß ich noch vor ihm auf den knien rumrutschen.


Das Schöne ist ja, dass die lang trainierte katzbuckelnde Körperhaltung auch dabei nützlich ist....
Das schlamperte Verhalten werden sich die Guylaines in diesem Leben entgegen anderslautender Versprechen wohl nicht abgewöhnen. Vielleicht solltest Du mal bei Gelegenheit eine Tour nach Ober-Ramstadt unternehmen. Ich wette, wenn Du auf dem Hof stehst, kriegst Du die Lichtanlage problemlos in die Hand gedrückt...
(Und sei froh, dass es Dich nicht nach einem ganzen Rad gelüstet zur Zeit. zwinker)

Gruß

Antje
von: Martina

Re: Nackenprobleme - 27.05.03 07:12

Hi Antje,

Zitat:
Wenn wir jetzt ein paar Monate lang mit hinreichend missionarischem Eifer und diesen schlagenden Argumenten für diese genial einfache Position werben


Genial vielleicht, einfach offensichtlich nicht. zwinker

Übrigens sagt 'mein' Liegeradhändler selber, dass die Rennradposition mindestens genauso effektiv ist wie die auf dem Liegerad, wenn man sie entsprechend lange durchhält, was aber ganz offensichtlich bei vielen nicht der Fall ist.

Liegerad- und federungslose, aber Biogripsbenutzende und gestern wieder Crunches gemacht habende Grüße cool

Martina
von: schorsch-adel

Re: Nackenprobleme - 27.05.03 18:31

hallo Martina,

Zitat:
einfach offensichtlich nicht


da ich keine andere position kenne, bin ich nicht verwöhnt. vorsorglich sollte ich daher nie was anderes ausprobieren. nee, im ernst: hätte wirklich
die befürchtung, meine geliebten reiseräder machen mir dann keinen spaß mehr. deshalb freut es mich immer, auch mal was negatives über die lieger zu hören.

ebenfalls liegerad- und federungslose, vorsichtig beim bewährten bleibende, körpergefederte, crunches nicht - dafür aber inzwischen gerstenkaltschale kennende, jetzt jedoch gerade aldistieleis schleckende (und somit auch hier beim bewähten bleibende), randonneur's rache fürchtende grüße

markus

von: jfkoehle

Re: Nackenprobleme - 27.05.03 18:37

Zitat:

Übrigens sagt 'mein' Liegeradhändler selber, dass die Rennradposition mindestens genauso effektiv ist wie die auf dem Liegerad, wenn man sie entsprechend lange durchhält, was aber ganz offensichtlich bei vielen nicht der Fall ist.


Das gilt aber nur für nen normalen Kurzlieger grins .
von: Antje

Re: Nackenprobleme - 28.05.03 08:34

Hallo Martina,

Zitat:
Genial vielleicht, einfach offensichtlich nicht.


Naja, verhältnismäßig einfach irgendwie schon.
Auf meiner 2. längeren Reise 1997 stand ich nach ca. 4 Wochen Tour wirklich mit Tränen in den Augen am Straßenrand, weil ich die superheftigen Kopf- und Nackenschmerzen, gegen die auch Aspirin machtlos war, nicht mehr aushielt... (Blöderweise habe ich mir für diese Aktion zu allem Überfluss auch noch einen der in Süditalien ab und an zu findenden Straßenstriche ausgesucht, die sich auf einsamen Landstraßen über Kilometer erstrecken. wirr) So heftig musste es bei mir kommen, bis ich bereit war, nennenswerte Änderungen anzustreben.
Ich habe damals meinem Partner gegenüber immer behauptet, dass es mir einfach unmöglich sei, eine gebeugte Haltung einzunehmen - ich schwor einfach auf meine durchgedrückten Arme in Kombination mit extrem dick gepolsterten Griffen. Für den Anfang habe ich mich in Italien damit begnügt, mit regelmäßigen Erinnerungen durch meinen Partner wenigstens die Arme nicht mehr ganz durchzudrücken, sondern ein wenig anzuwinkeln: Die Kopf- (wenn auch nicht die Nackenschmerzen) ließen nach und verschwanden bald ganz. Der Muskelkater in den Armen machte mir nur allzu deutlich klar, dass auf dieser Baustelle einiges defizitär war usw.
Die Änderungen, die ich vornehmen musste (Sitzposition ändern, Haltung ändern), waren größtenteils nicht von einem Tag auf den anderen durchführbar, weil z.B. die Muskulatur sich erst an die neue Herausforderung anpassen musste, aber sie waren durch die Bank mit einfachsten Mitteln (v.a. die Änderung des Fahrstils, die ja eigentlich reine Gewöhnungssache ist) machbar.

Gruß

Antje

von: Martina

Re: Nackenprobleme - 28.05.03 09:21

Hallo Antje,

aber du sagst ja selber klipp und klar, dass längere Radtouren nicht ohne regelmäßiges Krafttraining durchführbar sind. Das verstehe ich genau nicht unter 'einfach'.

Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich zwar schon ab und zu leichtes Unwohlsein verspürt habe, heftigste Nackenschmerzen aber nur von den Situationen kenne, wo ich den Lenker zu weit vorne/unten hatte (diese Schmerzen treten im übrigen auch nicht on the road, sondern immer erst nachts im Bett auf verwirrt ). Andererseits kenne ich das Phänomen, dass sich Sitzbeschwerden mit zunehmendem Training und weiter vorgebeugter Haltung zwinker fast von selber erledigen aus eigener Erfahrung und stelle genau wie du fest, dass mir das keiner derjenigen, die verzweifelt nach dem idealen Sattel suchen glauben will.

Also was ich sagen will: du hast mit der Aussage, dass Training nie falsch ist unbestreitbar recht. Aber worauf ich als übergewichtige und unsportliche Person relativ allergisch reagiere ist, wenn egal bei welchem Sport die Hürden unnötig hoch gelegt werden. Wenn jemand Biogrips als die Lösung seiner Probleme empfindet, ist es doch prima. Ich benutze sie ja auch und finde sie wirklich angenehm, würde aber ohne sie wohl kaum kürzere Touren fahren (und falls wir tatsächlich ein Rennrad kaufen sollten, kriegt das selbstverständlich keine, versprochen zwinker ). Schade fände ich nur, wenn hier jemand liest, dass man um Rad fahren zu können unbedingt zusätzliches Krafttraining braucht und dann denkt 'o je dann ist das nix für mich' und gar keinen Sport treibt.

Übrigens ist meiner Erfahrung nach der Tipp doch ein Liegerad zu nehmen durchaus eine ähnlich hohe Hürde. Erstens gibt es sie nicht überall, zweitens sind sie teuer und drittens muss Liegerad fahren auch erst gelernt werden (ich kann immer noch nicht z.B. Streetmachine fahren traurig )
Und ausserdem zweifle ich schon aus Prinzip daran, dass es das ideale Rad bzw. die ideale Haltung für jeden gibt.


Martina




von: Antje

Re: Nackenprobleme - 28.05.03 13:56

Hi Martina,

Zitat:
Schade fände ich nur, wenn hier jemand liest, dass man um Rad fahren zu können unbedingt zusätzliches Krafttraining braucht und dann denkt 'o je dann ist das nix für mich' und gar keinen Sport treibt.


Da hast Du natürlich recht, und so möchte ich mein Geschreibsel auch eigentlich nicht verstanden wissen.
Ich meine nur, dass man allerspätestens dann zu o.g. oder anderen Maßnahmen greifen sollte, wenn einem die o.g. Tränen in die Augen schießen. Und dahin kommt man ja IMHO nicht, indem man lockerflockig anfängt mal ein bißchen zu radeln, sondern erst dann, wenn man seinem Körper dauerhaft mehr abverlangt als der momentan zu leisten in der Lage ist.

Zitat:
Aber worauf ich als übergewichtige und unsportliche Person relativ allergisch reagiere ist, wenn egal bei welchem Sport die Hürden unnötig hoch gelegt werden.


Da könnte ich jetzt natürlich noch entgegnen, dass in meinem Fall die sportilichen Hürden viel zu lange unnötig hoch gelegt wurden, indem ich nämlich meinen Nacken bis zum Exzess strapaziert habe, aber dann drehen wir uns diskussionsmäßig doch zu arg im Kreis. zwinker
Deshalb lass ich das und entgegne lieber, dass es nicht meine Absicht war, anderen Leuten die Hürden zu hoch zu legen. Da man ja Sport i.A. freiwillig macht, kann man die Hürdenhöhe eigentlich nur selbst bestimmen. zwinker zwinker zwinker
Außerdem sind wir hier ja in einem Forum für Leute, die zumindest erwägen, eine Radreise zu machen (also sich durchaus extremeren Prozeduren zu unterziehen als mal eine 20km-Tour, um zu schauen, ob vielleicht Radfahren langfristig als sportliche Betätigung in Frage kommen könnte...). Wenn mich jemand fragt, ob ich Radfahren grundsätzlich empfehlen kann, werde ich gewiss nicht antworten: Ja, klar, aber nur, wenn Du 2 mal die Woche in den Kraftraum gehst. Wenn die Ambition und die Probleme groß genug sind, wird er den Weg in den Kraftraum (oder auf`s Liegerad) schon von alleine finden.

Zitat:
Übrigens ist meiner Erfahrung nach der Tipp doch ein Liegerad zu nehmen durchaus eine ähnlich hohe Hürde.


Das finde ich auch. Umso wichtiger ist es deshalb, die Frage des Ursprungsposters nicht nur als Vorlage für Liegeradenthusiasten zu sehen, sondern auch auf die Alternative "Krafttraining + Stil + Sitzposition überdenken" für Leute mit fiesen Nackenproblemen hinzuweisen.

Gruß

Antje
von: Tilmania

Re: Nackenprobleme - 28.05.03 18:33

Hallo nochmal
Genau, ich habe nämlich nicht vor mir ein Liegerad zu kaufen, sondern würde gern mit dem "normalen" Fahrrad zurechtkommen und weiterhin damit meine touren machen.
Aber wie kann ich mir krafttraining für den nacken vorstellen???
an stil und sitzposition sollte ich dann vielleicht noch mehr herumprobieren, auch wenn ich so recht gut sitze.
ich denke mir nur: wenn ich den rücken durch eine tiefe position entlaste, wird doch der nacken entsprechend mehr strapaziert !?.
Aber wahrscheinlich muss jeder seine eigene position finden.
ich werd wohl noch ein paar nächte auf der wärmflasche schlafen, damit sich da etwas wieder entspannen kann.
in diesem sinne
Til
------------
www.Tilmania.de
von: HeinzH.

Re: Nackenprobleme - 28.05.03 19:13

"Aber ich darf doch hoffen für Deinen zur relativen Untätigkeit verdammten Rücken, der ja nicht nur zum Radfahren nützlich ist, dass Du ihn trotzdem noch expandierst (muss ja nicht gerade im Urlaub sein )?"

Ja, sicher Antje zwinker ,auch nehme ich mir zumindestens auch vor, häufiger schwimmen zu gehen. Außerdem möchte ich baldmöglichst mein 2000 erstmalig peinlich erworbenes Sportabzeichen endlich wiederholen.

Ich finde die Diskussion hier in diesem Thread wirklich gut, hab auch das eine oder andere für mich mitgenommen.

Gruß aus HH,
HeinzH.
von: Antje

Re: Nackenprobleme - 29.05.03 15:04

Hi Til,

Zitat:
Aber wahrscheinlich muss jeder seine eigene position finden.


Das ist natürlich grundsätzlich richtig. Aber wenn man sich für eine bestimmte Position (z.B. Rennradhaltung i.w.S.) entschieden hat, gibt es schon Empfehlungen, die für jeden gelten (z.B. nicht mit durchgedrückten Armen fahren).
Wenn Du bestimmte Übungen (z.B. Stärkung der Nackenmuskulatur) suchst, kannst Du am besten erstmal Google befragen. Ich persönlich stehe auf dem Standpunkt, dass es mehr bringt, nicht isoliert eine bestimmte Muskelgruppe zu stärken, sondern durch möglichst komplexe Übungen, die viele Muskeln in "Mitleidenschaft" ziehen, den gesamten Körper zu stärken. (Also z.B. Klimmzüge machen/versuchen, statt an diversen Maschinen in der Muckibude rumzuhampeln).

Gute Besserung!

Antje

P.S.: Solltest Du Dich am wie auch immer gearteten Krafttraining versuchen wollen, erwarte bitte keine Wunder binnen weniger Wochen, sondern denke lieber mind. in Halbjahren...
von: Antje

Re: Nackenprobleme - 29.05.03 15:07

Zitat:
Ich finde die Diskussion hier in diesem Thread wirklich gut, hab auch das eine oder andere für mich mitgenommen.


Ich nehme auch immer viel mit v.a. in den "Liegerad-Threads". schmunzel Gestern abend ist mir mal wieder sehr real ein bestimmt nicht zu unterschätzender Vorteil des Liegerads vor Augen geführt worden: Man fällt nicht so tief. wirr schockiert wirr

Knie- und ellenbogengebremste Grüße sendet

Antje
von: Martina

Re: Nackenprobleme - 29.05.03 20:47

Hallo,

so jetzt haben wir so lang darüber geredet, dass ich Nackenschmerzen habe. traurig Woher sie kommen? Keine Ahnung, jedenfalls nicht vom Rad fahren (weil ich in der fraglichen Zeit nicht Rad gefahren bin) , ich vermute eher eine ungeschickte Bewegung.
Drückt mir die Daumen, dass es wieder wird.

Martina

von: schwalli

Re: Nackenprobleme - 30.05.03 01:38

jetzt habt ihr es geschafft!
habe mir heute in toronto eine streetmachine gt bestellt.......
an wen kann ich die rechnung schicken? grins
ich hoffe das die naechsten 2wochen seeeehhhhrrr schnell um sind und ich zu meinem ersten tiefflug aufbrechen kann.
von: Antje

Na dann gute Besserung! - 30.05.03 09:17

Und noch eine Überlegung: Ich hab mal nicht radfahrbedingte Nackenschmerzen in den Griff gekriegt, indem ich meinen Compi-Bildschirm nach den Tipps des aufgesuchten Physiotherapeuten umgestellt (insbes. die Kiste mithilfe ein paar alter überflüssiger Wälzer auf Augenhöhe gebracht und schnurgerade in Blickrichtung ausgerichtet) habe.

Gruß

Antje

von: Anonym

Re: Nackenprobleme -> Art des Rades? - 02.06.03 19:09

Zitat:
Seit ich aufrichtig liegend über Stock und Stein und Berge unterwegs bin - KEINE Probleme

Genau das ist der Witz!!
Die aufrechte Haltung ist widernatuerlich und kann somit nicht die Loesung des Problems sein. Vielmehr ist sie die Ursache. cool cool
Oder hat einer von Euch schon mal eine Katze oder einen Hund mit Rueckenproblemen gesehen?
Die haben das selbe Kreuz wie der Mensch, begehen aber nicht den Fehler, dasselbe in die Vertikale zu bringen.
Der 'Federweg' des Rueckgrates reicht bei weitem nicht aus, um Schlaege und Stoesse bei mehr-als-Schrittgeschwindigkeit zu kompensieren.
Gut, dass das auch mal wer so sieht wie ich lach lach lach grins grins
Und, weil auch ich niemanden missionieren will ... es soll ruhig jeder so fahren wie er / sie meint lach lach
Ob nun auf dem Liegerad nach hinten luemmelnd oder nach vorne gestreckt auf einem sportlichen Upright - die aufrechte HerrenfahrerInnenposition taugt mir in jedem Falle nicht und ist IMHO auch fuer das Kreuz das schlechteste, Gruende siehe oben grins grins
von: Anonym

Re: Nackenprobleme - 03.06.03 10:38

Dann braucht der GELBE ENGEL ja nun selber Hilfe. Hoffentlich war ein Artgenosse in der Nähe und kam sobald heran geschwirrt.
Gute Besserung wünscht
von: roll_b

Re: Nackenprobleme -> Art des Rades? - 03.06.03 11:32

Ja, ja, der Mensch. Erst stellt er sich
Zitat:
aufrecht
zwinker
dann baut er, den Fehler zu beheben, komische Dinger, mit denen man (Frau) liegend und komfortabel von A nach B kommt.
Oder er kauft gar vom verHändler ein „Bike“ (welch tolles Wort) mit der er in aufrechter Position eine „Selbstzerstörung“ veranstaltet zwinker Einfach genial dieses Wesen Mensch wirr

Darauf einen wein oder besser ein bier
von: Anonym

Re: Nackenprobleme -> Art des Rades? - 05.06.03 11:39

"Oder hat einer von Euch schon mal eine Katze oder einen Hund mit Rueckenproblemen gesehen?"

Katzen nicht, aber Schäferhunde und Dackel leiden sehr häufig unter Rückenproblemen. Das hat neben der Überzüchtung dieselben Gründe wie beim Menschen:
Zu fett und zu wenig Bewegung, wobei die armen Viecher nichts dafür können.

Gruß

Theodor
von: Anonym

Re: Nackenprobleme -> Art des Rades? - 05.06.03 11:46

Zitat:
aber Schäferhunde und Dackel leiden sehr häufig unter Rückenproblemen. Das hat neben der Überzüchtung dieselben Gründe wie beim Menschen:
Zu fett und zu wenig Bewegung, (...)

Ja, aber eben aus diesen Gruenden. Beim Mensch gibt es Rueckenprobleme auch bei nicht zu fett und nicht zu wenig Bewegung einfach durch die bauartbedingte Ueberlastung des Rueckgrats in der Senkrechten ....wofuer es IMHO nicht geeignet ist zwinker zwinker
von: Anonym

Re: Nackenprobleme -> Art des Rades? - 05.06.03 13:33

Moin wolfi,

***durch die bauartbedingte Ueberlastung des Rueckgrats in der Senkrechten ....wofuer es IMHO nicht geeignet ist ***

Würde ich so aber nicht stehen lassen.
Schließlich ist der aufrechte Gang das Resultat menschlicher Evolution, d.h. der aufrechte Gang des Menschen ist vordergründig nicht nur nicht schädigend, sondern im Gegenteil dem Menschen sehr dienlich.
Nein, Rückenschmerzen sind kein "bauartbedingtes Übel", sondern die Folge wesensfremder Tätigkeiten und nicht artgerechter Kleidung (Schuhwerk).
So sind z.B. stundenlange Zwangshaltungen wie Arbeiten am Schreibtisch, Autofahren und auch Radfahren -ob aufrecht oder sonstwie-, die wahren Ursachen einer Wirbelsäulenfehlbelastung.
Nicht umsonst spricht man bei Rückenleiden deshalb auch von Zivilisationskrankheit.
Vermeiden lassen sich Rückenleiden in der Regel nur durch (sportliche) Tätigkeiten, welche den Körper in seiner Gesamtheit fördern und fordern.

von: Anonym

Re: Nackenprobleme -> Art des Rades? - 05.06.03 16:58

Hi,

Meinen Rücken, der letzte Wirbel unten, habe ich mit zu schwer tragen kaputt gemacht. Aber mit gutem Turnen, Physiotherapeutin und auch Vermeiden von gewissen schädlichen Haltungen - stehen mit vorgebeugtem Oberkörper, falsches Bücken - kann man Besserung erreichen. Was meinem Rücken am meisten zusetzt ist langsames Schlendern im Kaufhaus. Ein guter Rat an alle jungen Leute unter euch: tragt nicht schwere Sachen, wie Koffer, Einkäufe sondern transportiert es auf Rädern.

Beste Grüsse,

Kanis

von: Spreehertie

Liege - 05.06.03 17:38

Hi Andreas,

herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung und willkommen im Club.
Ich fahre beim Stadtlieger gabelgefedert und ansonsten ungefedert, und bin schon sehr zufrieden.
Die Streetmachine ist demgegenüber ja sehr konfortabel. schmunzel
Zitat:
ich hoffe das die naechsten 2wochen seeeehhhhrrr schnell um sind ...
Das kann ich Dir auch nur wünschen!

Zitat:
...und ich zu meinem ersten tiefflug aufbrechen kann.
Da kann ich nur in Analogie zum " Schuh des Manitou" sagen:
Aber 60 cm sind doch nicht tief... grins

sowohl kurz- als auch tiefliegende Grüße

Felix
von: Antje

Re: Nackenprobleme - 06.06.03 07:55

Hi,

nix war mit Artgenossen. Zeugen der Rutschpartie wurden nur ein paar Skater, die ich vorher nicht ganz saft zur Seite gepingelt hatte... peinlich peinlich peinlich Mir blieb also nichts anderes übrig, als mich aufzurappeln, als sei nix passiert, und erst hinter dem nächsten Busch auf dem für Skater ungeeigneten Schotterweg meine Wunden zu lecken. bäh
Und die Moral von der Geschicht - nimm keine Rollsplitkurven mit 30 Sachen nicht. zwinker

Geflogene Grüße

Antje

P.S.: Wundert mich eigentlich, dass hier noch niemand mir im Rekurs auf meine "und sogar ohne Stützräder"-Bemerkung selbige um die Ohren geklatscht hat ob meiner "Erfahrung". Ach, hier sind immer alle so nett ... schmunzel schmunzel schmunzel
von: Anonym

Ohrenklatsche - 06.06.03 08:35

Du hast dir ja schon den Asphalt um die Ohren geklatscht grins

Das wichtigste ist aber natürlich: IST DEIN RAD NOCH HEIL???

Rollsplit mit viel Schwung in Haut eingearbeitet, das klingt wahrlich nach AUA!!!
Also schnell genesen und weiter Skater vom Weg klingeln. (Nur vor der Kurve abbremsen!!!!)
Tschüss
von: Antje

Re: Ohrenklatsche - 06.06.03 09:08

Zitat:
IST DEIN RAD NOCH HEIL???


Jep. Zum Glück war die Ortlieb-Tasche auf der Sturzseite montiert und hat die Stöße, die mein Korpus nicht vom Rad fernhalten konnte, übernommen. zwinker
Wer so leichtsinnig gutgelaunt sonnen- und skaterüberholmanövermotiviert in die Kurve schliddert wie ich, hat`s durchaus verdient, mal so ein bißchen Rollsplit aus dem Knie zu pulen... wirr

Gruß

Antje
von: Wolfrad

Re: Nackenprobleme - 08.06.03 22:33

Zitat:
Wenn wir jetzt ein paar Monate lang mit hinreichend missionarischem Eifer und diesen schlagenden Argumenten für diese genial einfache Position werben ...

Oh Gelber Engel, du mutierst zum Rufer in der Wüste.

Wolfrad
von: Anonym

Re: Nackenprobleme -> Art des Rades? - 08.06.03 23:49

Zitat:
der aufrechte Gang des Menschen ist vordergründig nicht nur nicht schädigend, sondern im Gegenteil dem Menschen sehr dienlich

Gut, ohne aufrechten Gang keine Haende frei, ohne Haende frei keine Moeglichkeit zu Entwicklung und Evolution.
Aber das Kreuz kann die (beim Radfahren) senkrecht von unten reinbetonierten Schlaege in dieser Richtung nicht abfangen, weil ihm dafuer buchstaeblich der 'Federweg' fehlt. Diese Schlaege kann man am (Upright-) Fahrrad nur durch nach vorne gebeugte Haltung und Ausnuetzung der Extremitaeten als 'Federelemente' abfangen, das Kreuz haelt man zu seiner Schonung in der waagrechten, und wenn es besonders ruppig wird, nimmt man in jedem Falle den Hintern vom Sattel. Dann koennen alle Stoesse vom Untergrund her durch Arme und Beine abgefangen werden. Diese kann man mehr oder weniger anwinkeln (nicht durchstrecken, dann hilft's wieder nix!) und damit vergleichsweise grosse 'Federwege' realisieren.
Fuer's zu-Fuss-gehen reicht der geringe 'Federweg', der aus der Rueckgrat-S-Form resultiert, vielleicht noch. Aber nicht mehr fuer's Fahrrad. Und deswegen ist (wohlgemerkt IMHO, da soll jedeR denken was er / sie will, ich bin halt aufgrund der obenstehenden Gruende dieser Meinung) die aufrechte Haltung dort fehl am Platze.
Zitat:
stundenlange Zwangshaltung (...) am Schreibtisch

Noch verschlimmert durch M$-Software grins grins bäh bäh bäh
von: JoMo

Re: Nackenprobleme - 15.01.05 16:54

Servus Til,
ich würde es ´mal mit Yoga versuchen. Im Ernst. Ich hatte nach etwas intensiverer Rennradphase ebefalls Nackenprobleme. Seit über 10 Jahren versuche ich nach langen oder intensiven Belastungen einen Tag Pause mit einer ausgiebigen "Yoga-Session" einzulegen. Habe seither selten Probleme mit dem Nacken oder Kreuz allgemein. Es sind nicht nur die Haltungen und Stellungen an sich, die hochwirksam sind. Man bekommt ein deutlich ausgeprägteres Körpergefühl und führt auch andere Bewegungen im Alltag bewußter und behutsamer aus.
Die Haltung auf dem Rad muß man natürlich irgendwie schon individuell optimieren. Die Natur hat es sich aber sicher nicht ausgedacht, daß man 6-10 Stunden in Radfahrerhaltung verbringt. Da muß man das Skelett schon etwas streicheln hinterher. Meiner Meinung nach gibts nichts Effektiveres dafür, als Yoga. (Buchempfehlung: Richtig Yoga. BLV). Das ganze hat nicht unbedingt etwas mit Esoterikkram zu tun. Wenn einer dafür allerdings eine Antenne hat, ist es nicht unbedingt hinderlich. Ich kenne viele Läufer und Radler, die ihren Sport nur als Belastung (positiv) kennen. Aber selbst ein Mark Allen hat zugegeben, daß seine Leistung nur möglich war (5 oder 6facher Ironmansieger Hawaii), nachdem er von einem Indianer gelernt hat, sich perfekt zu entspannen. Also überdenke diesen Punkt auch ´mal, wenn du es nicht schon gemacht hast.

Grüße
Josef
von: Tilmania

Re: Nackenprobleme - 12.02.05 06:49

Servus Josef,
du hast mich mit deinem Beitrag dazu gebracht mich nächstes semester wirklich für einen Yoga Kurs anzumelden. Ich bin gespannt.
Dieses Semester habe ich schon Feldenkrais ausprobiert, da dies für die Sportstudenten als Kurs angeboten wurde. Das war recht interressant und hilft Bewegungen bewußter auszuführen und wahrzumehmen. Nur komme ich mir seitdem ziemlich "schief" vor, was auch das Problem meiner Nackenschmerzen sein sollte.
Na, ich freu mioch schon auf den Yoga Kurs, man lernt nie aus.

Gruß
Tilman
von: Wolfrad

Re: Nackenprobleme - 12.02.05 08:44

Ein nachgetragenes Wort in diesem Uralt-Thread:

Josef hatte sich ja schon den goldenen Spaten verdient, indem er die anderthalb Jahre alte Kiste ausgegraben hat.

Darin findet sich aber noch mehr, und zwar folgendes Schmuckstück unseres Adel-Schorschs:

Zitat:
ich sehe es ähnlich wie Du und bevorzuge deshalb die altmodische, lümmelnd gestreckte sitzposition (rennlenker). damit vermeide ich starke stöße auf die wirbelsäule, gleichzeitig federn die nicht ganz gestreckten arme und der katzenbuckel die unebenheiten aus, sodaß sich federelemente weitgehend erübrigen.

Um diese dynamische Sitzhaltung überhaupt zu verwirklichen, muß die Muskulatur, insbesondere die des Rumpfs, des Schultergürtels und der Arme, gekräftigt werden. Da reichen weger Yoga, so sinnvoll es ist, noch gar Feldenkrais aus. Da muß man sich schon knackige Gymnastik und Kraftübungen einfallen lassen. Ohne Schweiß geht da nichts. Wer das nicht will, fährt halt mit Vollfederung auf dem Weserradweg.

WdA (heute schweißtreibendes Schwimmtraining)
von: JoMo

Re: Nackenprobleme - 12.02.05 18:44

Zitat:
den goldenen Spaten verdient


Ou ja, da habe ich überhaupt nicht darauf geachtet. Ist aber ein immer aktuelles Thema mit dem Kreuz.
Momentan könnte ich allerdings ein paar Tips gegen Grippe gebrauchen.
So viel Muskeln sind oft gar nicht nötig. Die intraspezifische Koordination der Muskeln ist wesentlich wichtiger, falls man nicht gerade Gewichtheben macht. Da hilft dann nur Masse.
Es heißt ja bei Tai Chi, daß man davon kräftig wie ein Holzfäller und geschmeidig wie eine Schlange wird.

Gruß
Josef
von: Andreas

Re: Nackenprobleme - 12.02.05 19:19

Hallo,

In Antwort auf: Josef Most
Momentan könnte ich allerdings ein paar Tips gegen Grippe gebrauchen.


Gehe sofort zum Arzt! Mit Grippe ist nicht zu spaßen, die kann tödlich enden!

Gruß, Andreas
von: Anonym

Influenza / war Re: Nackenprobleme - 12.02.05 20:23

Zitat:
Mit Grippe ist nicht zu spaßen, die kann tödlich enden!

Mit Grippe (Influenza) in der Tat nicht, indes der Volksmund, besonders der bayrische, verwendet unausrottbarerweise den Begriff 'Grippe' fuer grippale Infekte selbst harmlosester Art.
Glaub mir, ich rede mir in der Arbeit einen Wolf, wenn die Leute erzaehlen, sie haetten Grippe gehabt, und es war ein besserer Husten. Es ist denen nicht beizubringen, dass das garantiert keine Grippe war. Es ist bald wie mit der Innenlager-'achse'), der 'Schieblehre' oder neuerdings dem 'Sinn machen', alles falsch, aber auch alles unausrottbar lach

Kein Grund zur Panik cool grins

LG ... Wolfi zwinker
von: JoMo

Re: Influenza / war Re: Nackenprobleme - 13.02.05 13:12

Zitat:
ich rede mir in der Arbeit einen Wolf, wenn die Leute erzaehlen, sie haetten Grippe gehabt, und es war ein besserer Husten


...tausche Grippe gegen besseren Husten grins
Seit gestern 2kg abgenommen und mehrere T-Shirts in der Nacht patschnass geschwitzt.
Ja ich kenn´ das auch. Sind ja auch ähnliche Symptome bei der Grippe und einer Erklältung.
Typisch für einen Virus: Null Schnupfen, Null Husten aber der ganze Körper schmerzt bei Fieber.
So bei mir gestern. Inzwischen bin ich soweit über den Berg. Kann nur noch besser werden.

Gruß
Josef
von: traumtreter

Re: Nackenprobleme - 15.02.05 13:09

.... in der Verhaltensmedizin ist dieses Phänomen auch unter dem Begriff "Kopfschmerz vom Spannungstyp" bekannt. Möglicherweise /u.a. ausgelöst durch die Überanspruchung der Muskulatur (Muskelvespannung), wie z.B. beim Radfahren in immer der gleichen Sitzposition.
von: Willi II

Re: Nackenprobleme - 24.02.05 08:39

Mir machen Nackenprobleme am Computer, und leider auch auf dem (Trekking-)Rad, auch sehr zu schaffen. Nachdem ich anfangs davon ausging, dass je aufrechter ich sitze, desto weniger Verspannungen ich kriege, dann aber gmerkt habe, dass das so nicht stimmt, bin ich mittlerweile auch zu einer mässig nach vorne geneigten (was viele hier aber wohl immer noch als ziemlich aufrecht bezeichnen würden) Haltung übergegangen. Nach vorne gebeugt ist sicher im Prinzip gut, wird dann aber - zumindest bei nackenmässig vorbelasteten Lueten wie mir - wieder problematisch, wenn man nicht nur auf den Asfalt vor sich, sondern auch in die Landschaft schauen will, weil dann der Nacken in so eine Streckhaltung kommt.
Kurz und gut, obwohl ich eigentlich keine richtige Lust habe, mein ganzes System umzustellen, möcht ich's vielleicht doch mal mit einem Liegerad probieren. Ohne jetzt wieder einen Glaubenskrieg anzetteln zu wollen, möchte ich die Liegeradfraktion jetzt einfach 'mal fragen, welchen Typ sie mir empfehlen könnten. Brauche das Rad fast ausschliesslich für (Schönwetter-)Tagestouren und 1-2 wöchige Radreisen in Europa, 80% Asfalt, 50-80 km/Tag (bisher nicht mehr eben wg Nacken!). Bin nicht mehr der Jüngste, habe zwar eine sehr gute Ausdauer, bin aber sonst nicht der Vollblutsportler. Bisher null Liegerefahrung. Wg Schaltung: unser Heimatrevier hat viele nicht alpenpassmässig lange, aber recht knackige Anstiege, und im Radurlaub müsste ich dann auch mit 20 kg Gepäck über mässige Berge kommen (zur Zeit mit 27 Gang XT/LX "Megarange" sehr gut bedient). Wär so was wie HP Spirit möglicherweise was für mich, oder ist das mehr für die Stadt?
Danke für Eure Tipps - W
von: jenne

Re: Nackenprobleme - 24.02.05 11:27

Machbar ist es wohl auch mit einem Spirit, kommt ja immer auch auf den Fahrer an. Aber es gibt liegend sicher noch Idealeres für Bergaufstrecken.
j.
von: Anonym

- 24.02.05 12:05

von: jan13

Re: Nackenprobleme - 27.02.05 02:49

In Antwort auf: Andreas R

Hallo,

In Antwort auf: Josef Most
Momentan könnte ich allerdings ein paar Tips gegen Grippe gebrauchen.


Gehe sofort zum Arzt! Mit Grippe ist nicht zu spaßen, die kann tödlich enden!

Gruß, Andreas

Und wenn Dich das Leben packt- das endet immer tödlich!
Gruß Jan13
von: JoMo

Re: Nackenprobleme - 27.02.05 18:08

Servus,
völlig richtig. Das Leben ist eben lebensgefährlich.
Nach nun über 2 Wochen, habe ich jetzt die Grippe fast geschlagen. Wie der Papst das nur macht?

Josef
von: Martin W.

Nackenprobleme und Liegerad - 28.02.05 13:23

Hallo Willi,

ich bin ebenfalls aus ergonomischen Gründen letztes Frühjahr auf's Liegerad umgestiegen und hab seither keinerlei körperliche Beschwerden mehr - weder am Allerwertesten, noch in den Handgelenken oder im Nacken.

Ich hab inzwischen für Radreisen und Alltag eine HP Streetmachine und für schnellere Genussfahrten eine HP Speedmachine. Mit beiden Rädern komme ich auch ganz gut den Berg hinauf, allerdings erfordern Liegeräder wohl generell ein Umdenken, was das Bergaufradeln anbelangt: es geht langsamer, dafür aber relaxter und bequemer vonstatten.

Das Spirit bin ich im Herbst probegefahren, mit dem Ergebnis, dass es zwar sehr komfortabel, mir aber im Vergleich zu meinen anderen Liegerädern zu behäbig ist.

Gruss von
Martin zwinker
von: jan13

Re: Nackenprobleme - 28.02.05 18:56

Da fragst Du? zwinker
von: Anonym

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 01.03.05 16:06

In Antwort auf: Martin W.

Hallo Willi,

ich bin ebenfalls aus ergonomischen Gründen letztes Frühjahr auf's Liegerad umgestiegen und hab seither keinerlei körperliche Beschwerden mehr - weder am Allerwertesten, noch in den Handgelenken oder im Nacken.

Ich hab inzwischen für Radreisen und Alltag eine HP Streetmachine und für schnellere Genussfahrten eine HP Speedmachine. Mit beiden Rädern komme ich auch ganz gut den Berg hinauf, allerdings erfordern Liegeräder wohl generell ein Umdenken, was das Bergaufradeln anbelangt: es geht langsamer, dafür aber relaxter und bequemer vonstatten.


Gruss von
Martin zwinker


Hallo Martin,

getretner Quark wird breit, nicht stark ( Goethe)
Ich fahr ja jetzt sowohl Rennrad, wie Liegerad und Randonneur.
Körperliche Beschwerden verursacht durchs Radfahren, weisen am ehesten noch auf einen schlechten Trainingszustand hin. Wie jetzt schon x-mal wiederholt, man kriegt nicht zwingend auf dem Reiserad Nackenschmerzen, sondern weil man die zuständige Muskulatur vernachlässigt hat.
Relaxter den Berg hoch auf dem Liegerad? wie soll das gehen? Es dauert länger, die Fuhre ist schwerer und
die beste Lockerungsübung beim langen Berghochfahren der entspannende Wiegetritt, genau der ist mit dem Liegerad nicht möglich. Selbstverständlich kann man mit dem Lieger auch Berge fahren, aber je steiler desto mehr Vorteil fürs klassische Reiserad oder Rennrad. Krampfhaft den Vorteil des Liegers auch berghoch zu suchen, halte ich für verfehlt. Liegeräder haben andere Vorteile. Vor allem, wenn sie tief und mit relativ flachem Sitzwinkel ( nicht die Streetmachine, die gehört in die Kategorie Hollandrad) versehen sind, einen geringeren Luftwiderstand, was sich im Bereich zwischen leichter Steigung und leichtem Gefälle sehr positiv bemerbar macht. Auch für Gegenwindpassagen sind sie in der Ebene toll. Mit meinem Liegerad bin ich z.b. im hügeligen Allgäu genauso schnell wie mit dem Rennrad, obwohl das Teil keine reine Rennmaschien, sondern eher ein schnelles Reiserad ist, aber in den langen Steigungen der Alpen tu ich mir mit dem Rennrad, wenn Gepäck dabei ist, dem Randonneur leichter.
"one size fits all" gilt gerade im Fahrradbereich NICHT!

Gruß

Theodor
von: Uli

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 01.03.05 17:12

Hallo Theodor,

ich denke, hier prallen zwei sehr unterschiedliche Blickwinkel aufeinander. Bei Dir ist immer ein sportlicher Aspekt dabei, dagegen ist zuerst mal überhaupt nichts einzuwenden. Du übersiehst dabei aber leider, dass es Martin (und vielen Anderen einschliesslich meiner Wenigkeit) auf Radreisen / -touren nicht darauf ankommt, (möglichst) schnell von A nach B und damit auch die Berge hoch zu kommen. En detail:

Zitat:
Körperliche Beschwerden verursacht durchs Radfahren, weisen am ehesten noch auf einen schlechten Trainingszustand hin. Wie jetzt schon x-mal wiederholt, man kriegt nicht zwingend auf dem Reiserad Nackenschmerzen, sondern weil man die zuständige Muskulatur vernachlässigt hat.

100%ige Zustimmung. Ich möchte trotzdem erwähnen, dass ich Martins Einschätzung teile: Wenn Du ohne zusätzliches Training auskommen und Nackenprobleme vermeiden willst, ist ein Liegerad eine gute Wahl.

Zitat:
Relaxter den Berg hoch auf dem Liegerad? wie soll das gehen?

relaxed (engl.) = entspannt (dt.). Das ist halt eine subjektive Bewertung, die ich aber durchaus bestätigen kann. Meine Erfahrung ist, dass man auf dem Liegerad einfach genötigt ist nicht mit "Vollgas", sondern ruhiger und damit entspannter den Berg hoch zu kurbeln.

Zitat:
Es dauert länger

Das ist - wie oben erwähnt - so mit das Unwichtigste, wenn ich auf Reisen den Berg hoch muss.

Zitat:
die beste Lockerungsübung beim langen Berghochfahren der entspannende Wiegetritt

Auch das finde ich subjektiv. Ich z.B. mag Wiegetritt überhaupt nicht und gehe nur auf sehr kurzen, steilen Passagen in denselben. Viel lieber kurbel ich ruhig aus dem Sattel, vielleicht sagt mir auch deshalb Liegeradfahren so zu. Meine körperlichen (muskulären) Anpassungsprobleme am Anfang meiner Liegeradkarriere waren auch fast gleich Null.

Zitat:
"one size fits all" gilt gerade im Fahrradbereich NICHT!

100%ige Zustimmung.

Gruss
Uli
von: Anonym

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 01.03.05 19:03

Hallo Uli,
Nein ich bin nach wie vor nicht einverstanden mit der "relaxter" Aussage.
Ich komm mit Randonneur und Rennrad schneller den Berg hoch, ich muß aber nicht, d.h. ich brauche beim gleichen Tempo, das mir mit dem Liegerad ein eher anstrengendes Vergnügen ist, mit Randonneur oder Rennrad eher entspannt hoch. Wenn ich mit dem Liegerad ein entspanntes Kurbeltempo in der betreffenden Steigung fahren kann, ist es entweder nicht sehr steil und mit keinem Fahrrad muß ich mich sonderlich anstrengen, es sei denn ich will schnell fahren oder es ist für Rennrad bzw. Randonneur zu langsam.Gleiches bestätigen viele aus dem Liegeradforum.
Vergiß nicht , ich mache diese Aussage ja nicht als Liegeradfeind, ich fahr gerne mit meinem Liegerad und bin meine Hausstrecken mit allen drei Rädern gefahren. Über alle Strecken ausgenommen lange und steile Alpenpässe gerechnet bin ich mit dem Liegerad ungefähr auf Rennradniveau.
Auch das zusätzliche Training für Rücken und Bauchmuskeln klingt bei Dir nach unerwünschter zusätzlicher Belastung. In Wirklichkeit ist es eine höchst wünschenswerte Allgemeinprophylaxe gegen Rückenbeschwerden.
Wenn Du nur auf sehr kurzen Steilpassagen den Wiegetritt nutzt, verschenkst Du eine wesentliche Möglichkeit die Muskel- und Kreislaufbelastung zu wechseln. Ich fahre an langen Steigungen zwischendurch immer mal bis zu 100 Hm am Stück im Wiegetritt unter Einsatz des Körpergewichtes. Die Technik, dabei nicht den Puls in unzuträgliche Höhen zu treiben, muß man allerdings üben.


Gruß

Theodor
von: Uli

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 01.03.05 20:58

Zitat:
ich brauche beim gleichen Tempo, das mir mit dem Liegerad ein eher anstrengendes Vergnügen ist, mit Randonneur oder Rennrad eher entspannt hoch.

Ich will überhaupt bezweifeln, dass das für DICH gilt. Ich bin allerdings gegen die Allgemeingültigkeit dieser Aussage. Martin und ich dürften zwei gute Beispiele für die erwähnte Subjektivität sein.

Zitat:
Auch das zusätzliche Training für Rücken und Bauchmuskeln klingt bei Dir nach unerwünschter zusätzlicher Belastung.

Die Sinnhaftigkeit eines solchen Trainings will ich überhaupt nicht bestreiten. Aber nennen wir es nicht unerwünscht, nennen wir es lieber lästig. Da ich eher mit den Knien Probleme habe, als mit dem Rücken, konzentriere ich mich auch lieber auf die Stärkung meiner Beinmuskeln.

Zitat:
Wenn Du nur auf sehr kurzen Steilpassagen den Wiegetritt nutzt, verschenkst Du eine wesentliche Möglichkeit die Muskel- und Kreislaufbelastung zu wechseln. Ich fahre an langen Steigungen zwischendurch immer mal bis zu 100 Hm am Stück im Wiegetritt unter Einsatz des Körpergewichtes. Die Technik, dabei nicht den Puls in unzuträgliche Höhen zu treiben, muß man allerdings üben

Mag sein, aber ich finde Wiegetrittfahren wesentlich anstrengender und unangenehmer als im Sattel zu bleiben. Lance, Jan und Konsorten dürften gute Beispiele sein, dass auch hier unterschiedliche Philosophien und Praktiken existieren.

Gruss
Uli
von: Martin W.

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 02.03.05 06:54

Hallo Theodor,

was soll ich Dir antworten? Ich hab hier schon öfters kundgetan, dass ich kein sportlicher Radfahrer bin - ich bin ein Trödler und ein Landschaftsgucker und mich interessiert ein komfortables und beschwerdefreies Vorankommen - die erreichte Geschwindigkeit ist mir dagegen absolut egal!
Kannst Du nachvollziehen, dass die Lust am Radfahren nicht unbedingt oder ausschliesslich mit Tempo zu tun hat?

Ob Du's glaubst oder nicht: ich PERSÖNLICH komme mit der Streetmachine um einiges besser bergauf voran als jemals vorher mit all meinen Uprights. Und "besser" bedeutet für mich eben nicht schneller, sondern entspannter.

Ich suche hier auch nicht krampfhaft einen Vorteil des Liegerades am Berg - dass Liegeräder bergauf generell langsamer sind ist ja inzwischen wirklich Allgemeingut.

Soweit ich mich erinnern kann ging's ja auch noch um die Nackenprobleme...

Im Übrigen hat ja Uli schon ausführlich Antwort gegeben.

Gruss von
Martin
von: Martina

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 02.03.05 07:46

Hallo,

Zitat:
Auch das zusätzliche Training für Rücken und Bauchmuskeln klingt bei Dir nach unerwünschter zusätzlicher Belastung. In Wirklichkeit ist es eine höchst wünschenswerte Allgemeinprophylaxe gegen Rückenbeschwerden.


Vielleicht bin ich ja 'unverdächtiger', da ich kein Liegerad habe (allerdings hat mir ein prominentes Forumsmitglied erst vor kurzem den baldigen Besitz eines solchen prophezeiht zwinker ), aber auch ich wehre mich vehement gegen die Aussage, um richtig Rad fahren zu können käme man um zusätzliches Training nicht herum. Die Nützlichkeit mag ich gar nicht bestreiten, aber für mich persönlich war das Rad fahren selber immer ausreichendes Training und eine gute Entspannung für den vom Computer verspannten Nacken. Dazu musste ich allerdings die *für mich* richtige Sitzposition herausfinden, die sich im Laufe der Zeit mit besser trainierter Muskulatur signifikant verändert hat. Meiner Ansicht nach ist das auch nach wie vor der sinnvollere Weg. Klar mag weiter vorgeneigt aerodynamisch günstig sein, aber der Preis von Schmerzen ist mir zu hoch.

Martina
von: Anonym

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 02.03.05 07:49

Hallo Martin,

zum x+1. Mal:

Wer Rücken, Nacken und Handgelenksbeschwerden hat, sollte trainieren, vom aufs Sofa legen wirds nicht besser.

Du schreibst in Liegeradfahren sei " langsamer, aber bequemer und relaxter", also eine objektivierte Aussage.
Hättest Du geschrieben, ich empfinde es als ......
hätte ich Dir geantwortet, ich empfinde als Liegeradler das
"Normal"rad am Berg als wenig aber deutlich spürbar bequemer.
Wenn ich objektiviere, muß ich meßbares liefern. Liegeräder sind am Berg aus verschiedenen Gründen langsamer, das ist meßbar. Dein Argument bequemer kann jeder "Normal"radler beantworten, "gut bei dem Tempo, das Du den Berg hoch fährst, habe ichs noch bequemer, weil ich weniger Kraft brauche".
Beliebig langsam wird übrigens mit dem Liegerad deutlich anstrengender als mit dem "Normal"rad, weil die Balanciergrenze höher liegt. Ein Liegerad in steiler Steigung bei 6-7 km/h noch geradeauszufahren kostet mehr Mühe als einen Randonneur. Das ist ebenfalls meßbar, weil beim Liegerad das Körpergewicht nicht wesentlich im Verhältnis zum Rad verlagert werden kann.Bei 4-5 km/h und 18% halte ich ein Liegerad für nicht mehr fahrbar, während das mit dem klassischen Reiserad ohne weiteres möglich ist. Das bedeutete für mich, daß ich den größten Teil von extrem steilen Anstiegen ( Pragel Westseite oder Aigle - Lac de hongrin) deutlich unter der anaeroben Schwelle hochfahren konnte Puls max 150. Mit dem Liegerad wäre das nicht möglich gewesen, da hätte ich in den roten Bereich müssen .
Es gibt durchaus meßbare Ursachen für die geringere Bergtauglichkeit der Liegeräder. Über die Ursachen, warum Du es anders empfindest, könnte ich nur spekulieren und das laß ich lieber bleiben.

Gruß

Theodor
von: HeinzH.

"wind fall profit" - 02.03.05 09:23

"Ich suche hier auch nicht krampfhaft einen Vorteil des Liegerades..."


Moin Martin,

das tu ich auch nicht, der von Dir beschriebene Komfortgewinn ist mir seit acht Jahren immer Grund genug gewesen, fast ausschließlich mit Liegerädern zu fahren.
Das mit der Krafteinsparung bzw. Mehrgeschwindigkeit ist, für mich eher, wie unsere Inseleuropäer sagen: "wind fall profit".

Mehr unbeabsichtigt grins haben wir und andere aber einen unerwarteten Vorteil des Liegerades herausgefunden: Liegeräder sind ideal als Kinderanhängerzugfahrräder, u.a. deshalb, weil die Kinderanhänger sich beim Fahren* weitgehend im Windschatten des Liegers befinden und sich daher vergleichsweise kraftsparend** ziehen lassen..

Gruß aus MS,
HeinzH.

*Windrichtungseinflüsse einmal "außen vor".

**Ich wollt, ich hätt ein Windkanal zur Verifizierung grins
von: Martin W.

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 02.03.05 09:33

Ja...Theodor...dann hab ich da wohl wirklich das "ich empfinde es" vergessen - dabei hab ich eigentlich vorrausgesetzt, dass mein Posting sowieso als subjektive Stellungnahme zu verstehen ist.

<<<Über die Ursachen, warum Du es anders empfindest, könnte ich nur spekulieren und das laß ich lieber bleiben.>>>

--->ja, ich finde auch, dass Du Deine Energie nicht darauf verschwenden solltest grins

Gruss
Martin
von: Flachfahrer

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 02.03.05 17:01

In Antwort auf: theodor
Relaxter den Berg hoch auf dem Liegerad? wie soll das gehen? Es dauert länger, die Fuhre ist schwerer und
die beste Lockerungsübung beim langen Berghochfahren der entspannende Wiegetritt, genau der ist mit dem Liegerad nicht möglich.


Naja, bergauf ist nunmal das Gewicht entscheidend und die meisten Liegeräder sind recht schwer. Mit Rennliegern zwischen 12 und 15 kg ist dieser Nachteil nicht mehr so entscheidend ausgeprägt, da gehts auch bergauf ganz gut.

Und vielleicht betrachtest du das ganze auch zu Muskel-technisch.
Das beste an den Liegen ist doch der schöne Blick nach vorne (ohne Nackenprobleme listig ). Und dadurch kann man bei etwas mehr Muskelanstrengung durchaus trotzdem mental entspannter sein. zwinker

Das kann ich als ehemaliger Mountainbiker so sagen.
Und weiterhin kann ich als ehemaliger technik-trainierter Mountainbiker auch sagen, daß man duchaus mit dem Liegerad sogar Schrittempo bergauf fahren kann ohne zu eiern. Dazu muß man allerdings Spaß an Konzentrationsübungen haben und auf Aufrechträdern stehen können bis einem langweilig wird, also wirklich Balancetechnik drauf haben. zwinker

MfG
von: jfkoehle

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 02.03.05 17:17

In Antwort auf: Flachfahrer
Dazu muß man allerdings Spaß an Konzentrationsübungen haben und auf Aufrechträdern stehen können bis einem langweilig wird, also wirklich Balancetechnik drauf haben. zwinker


Nö, beim besten Willen nicht. Dafür braucht man ein Radel mit guter Geometrie.
Ich kann nix von oben genannten, aber trotzdem Schritttempo fahren (mit dem Effendi).
von: HeinzH.

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 02.03.05 20:31

"Und weiterhin kann ich als ehemaliger technik-trainierter Mountainbiker auch sagen, daß man duchaus mit dem Liegerad sogar Schrittempo bergauf fahren kann ohne zu eiern. Dazu muß man allerdings Spaß an Konzentrationsübungen haben und auf Aufrechträdern stehen können bis einem langweilig wird, also wirklich Balancetechnik drauf haben." schrieb Andreas (Flachfahrer)

Ich füge hinzu: ....oder viele 1000km Erfahrung auf dem knickgelenkten FLEVOBIKE haben.

Gruß aus dem tiefverschneiten Münster,
HeinzH.
von: HeinzH.

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 02.03.05 20:57

Moin,
mal rein subjektiv: Ich kann auf dem Lieger tiefer atmen, auch die anderen Organe im Bauchraum scheinen bei mir ohne die gebückte Position (beim Up) entspannter zu funktionieren.

Auch kann ich vor Fahrtantritt mehr essen, ohne daß der temporäre Kugelbauch drücktgrins. Ein Vorteil besonders dann, wenn man/frau auf Radreisen in Herbergen mit besonders reichhaltigem Frühstücksbuffet nächtigt!

Gruß aus MS,
HeinzH.
von: Ula

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 03.03.05 08:45

Zitat:
Auch kann ich vor Fahrtantritt mehr essen


Endlich mal ein Argument gegen das Liegerad. grins
von: HeinzH.

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 03.03.05 09:18

Nö, Katja, nicht ernsthaft zwinker, der "interne Vorat" kann bis zum späten Nachmittag reichen grins

Gruß aus dem tief verschneiten Münster,
HeinzH.
von: Ula

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 03.03.05 11:12

Mist, war schon wieder nichts grins wirr grins
von: Anonym

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 03.03.05 16:23

Auch wenns 15 % und mehr bergauf geht? ( nicht nur den friesischen Deich sondern längere Zeit)

Wenn ja, zeigs mir!

fragt

Theodor
von: Spreehertie

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 03.03.05 19:57

Hi Theodor,
Zitat:
Auch wenns 15 % und mehr bergauf geht? ( nicht nur den friesischen Deich sondern längere Zeit)

Wo gibt es den solche schönen Trainingsstrecken mit längeren (was ist für Dich länger?) 15%-Passagen?

Gruß
Felix

PS: Mir reicht die Bergtauglichkeit meiner Liegen vollkommen aus. Sicherlich wäre ich mit einem RR schneller,
aber auf die Dauer ist es für mich, trotz relativ gutem Trainingszustand, subjektiv, doch Quälerei.
Und ich meine mich zu erinnern, das LA seine Tätigkeit auch nicht immer als reines Vergnügen empfindet.
von: Anonym

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 03.03.05 20:41

Hallo Felix,

steile Haustrecken bei mir :

170 Hm mit 13-15 % direkt am Ort Diesen Abschnitt sehr oft.
100 Hm mit 23 % dann 10 bis 12 % für weitere200 HM
660 HM mit durchschnittlich 9,6% ( da sind lange Abschnitte mit 15 % drin) als naheliegenste alpine Steigung.
Ich weiß ja, daß Du selbiges mit dem Liegerad fahren kannst. ich bin diese Abschnitte auch schon mit der Liege gefahren, den 23%er habe ich allerdings ausgelassen.
Die 660 HM auf den Pfänder am Bodensee sind mir dabei mit der Liege richtig schwer gefallen im Gegensatz zu Rennrad und Randonneur. 9,6% im Schnitt ist allerdings steiler als alle großen Alpenpässe über 2000 m, insofern weiß ich daß ich auch den Ötztaler mit der Liege schaffen würde. Aber alle diese Strecken habe ich mit Rennrad oder Randonneur im Aufstieg leichter bewältigt.

Gruß

Theodor
von: Spreehertie

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 03.03.05 21:28

Hallo Theodor,

ich beneide Dich!
Berlin ist zwar eine schöne Stadt und es hält mich einiges hiert, aber etwas mehr als die Havelchausssee könnte schon als Trainingsstrecke vorkommen.

Der Ötzi wird nur für untrainierte oder sich an den ersten Pässen verausgabende RRler zum Problem.
Spannender ist schon der Alpenbrevet mit einem noch engeren Zeitlimit. Den plane ich mir dieses Jahr als Steigerung noch zu geben.

Gruß
Felix
von: Bob Jackson_01

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 25.06.15 15:02

Der Thread ist zwar schon Asbach, aber ich muss Theodor voll und ganz zustimmen. Seit ich regelmäßig Krafttraining mache, hab ich keinerlei Beschwerden mehr und fahre viel entspannter auf dem Rad.

Die weit verbreiteten Nackenprobleme treten meines Wissens nach immer dann auf, wenn sich der Trapezmuskel verkrampft. Das ist der Muskel, der bei Bodybuildern für einen "Stiernacken" sorgt. Genau wie der übrige Rücken ist dieser bei den meisten Leuten hoffnunglos unterentwickelt.
Angespannt wird er, wenn man z.B. ein Paar schwere Einkaufstüten trägt. Eine effektive Übung dafür sind Shrugs ("Schulterheben"): links und rechts was richtig Schweres in die Hände nehmen (bei Männern gerne >40kg) und dann Schultern nach oben ziehen, halten und wieder ablassen. Davon 3-5 Sätze und immer solange, bis man nicht mehr kann. Alle 3 Tage wiederholen und die Nackenschmerzen werden nicht mehr auftreten - vorausgesetzt, die Sitzposition auf dem Rad stimmt.
von: roll_b

Re: Nackenprobleme und Liegerad - 25.06.15 17:22

In Antwort auf: Bob Jackson_01
Der Thread ist zwar schon Asbach, aber ich muss Theodor voll und ganz zustimmen. Seit ich regelmäßig Krafttraining mache, hab ich keinerlei Beschwerden mehr und fahre viel entspannter auf dem Rad.


Ich gehe einmal davon aus, in den 74 vorangegangenen Beiträgen wurde der Begriff „Liegerad“ bereits erwähnt.
Solch Rad erspart Dir nicht nur das Krafttraining. Es schenkt Dir auch noch entspannte Radtouren und Radreisen. Panoramablick während des Radelns ist garantiert.
Weitere Nebenerscheinungen wie: Rückenprobleme, Schmerzen an Armen, Schultern, Handgelenken, Rücken, Gesäss u.d.gl. gehören ebenfalls der Vergangenheit an. Ebenso der Spruch „Ohhhh, ich muß jetzt erst mal ne Pause machen" schmunzel zwinker schmunzel

Wobei ich „regelmäßig Krafttraining“ im allgemeinen niemandem absprechen möchte.

Einen schönen Abend noch