Gelbfieberimpfung notwendig? Arg->Bolivien

Hallo,

offiziell scheint es wohl so zu sein, dass man bei der Einreise von Argentinien nach Bolivien ein Impfzertifikat über eine Gelbfieberimpfung benötigt.

Weiß jemand wie die gängige Praxis an der Überland-Grenze tatsächlich und aktuell ist? Wird dort wirklich der Impfpass angeschaut?

Wir reisen nämlich nicht ins Tiefland und bräuchten von daher die Impfung nicht...

Beste Grüße und danke für Infos

Jens

Die Wahrscheinlichkeit, dass man danach an der Grenze gefragt wird, ist sehr gering, ich habe noch von keinem gehört, dem das passiert ist.
Allerdings würde ich die Impfung trotzdem machen: hält ewig, geht schnell, schützt vor einer unangenehmen Krankheit; und manchmal ändern sich Pläne, dann ist es blöd, wenn es an sowas scheitert. Aber das war ja nicht die Frage

klingt gut. Ist da mal jemand persönlich in jüngster Zeit gewesen und kann aus erster Hand berichten?

Ich bin übrigens geimpft, es geht um unseren Zwerg, die gerade eben erst 12 Monate alt geworden ist...

Hallo,liebe Familie (wir trafen uns kürzlich in O'Higgins!)
Wir sind im Dezember von Bol nach Arg, keiner hat sich für irgendwas interessiert. Wie auch sonst an keiner Grenze in SA.
Übrigens braucht man keine Impfung mehr, wenn man (wie ich) über 60 ist, weil das Risiko der Impfung größer sei als das einer Infektion. Wie das unter 1 Jahr ist, weiss ich nicht.

PS Wie hiess nochmal deine Navi-App mit Höhenlinien?

Schöne Fahrt noch
Rolf & Mecki

Das Auwärtige Amt schreibt, dass Kinder UNTER 12 Monaten keinen Impfnachweis brauchen. Bei älteren Personen KANN der Impfnachweis verlangt werden, wenn man vorhat, in die Gelbfiebergebiete (alles unter 2300 m Höhe) zu fahren.

Schwammig, ich weiß.

Gruß
Thoralf

Diese Richtung war aber nicht gefragt. Argentinien ist kein Gelbfiebergebiet, und verlangt deswegen auch keinen Impfnachweis.

Wenn das Kind aber vor kurzem 12 Monate alt geworden ist, dann wird es wohl bei der geplanten Einreise nach Bolivien nicht wieder jünger als 12 Monate sein

An dem westlichsten Grenzübergang (La Quiaca-Villazón) hat sich in den letzten Monaten einiges geändert, nämlich wird inzwischen überhaupt etwas kontrolliert und man läuft nicht mehr Gefahr, ohne Stempel im Pass durchs andere Land zu fahren, aber nach dem Impfpass wird wird man, wie gesagt, wohl nicht gefragt. Über Berichte von aktuellen Erfahrungen an der Grenze würde ich mich dann trotzdem freuen...

Wäre es denn überhaupt möglich, den Stöpsel zu impfen? Wenn ja, würde ich es machen lassen. Gelbfieber gehört zu den Sachen, die man nicht unbedingt braucht. Die Impfung gilt doch als sicher und wirksam.

das ist unpräzise. Genauere Informationen liefert hier z.B. ein Blick in die Fachinformation des entsprechenden Impfstoffes. Für STAMARIL findet sich diese z.B. hier Das Portal für Arzneimittelinformationen des Bundes und der Länder.

Ist halt immer eine Nutzen/Risiko Entscheidung. Genauso wie Helm tragen, oder Reiserücktrittsversicherung abschließen. Und hier muss jeder selbst die zu berücksichtigenden Aspekte priorisieren und bewerten. Und klar, ich berichte, wenn wir über die Grenze sind. Und ebenfalls ja: Stöpsel werden meist ab 12 Monaten geimpft. Bei höherem Risiko auch jünger. Abwägungsentscheidung. Bei uns wäre das z.B. in Salta, Nordargentinien möglich. Ist eine Großstadt.

Grüße!

Sind, meiner Meinung nach, komplett andere Ebenen, doch das nur nebenbei.
Die von dir angeführte Quelle in Form einer PDF ist auf dem Stand von 2010.
Ich mische mich nicht in das Leben anderer Eltern ein, doch da du hier gefragt hast, teile ich meine Meinung mit dir (wenn das auch nicht die Frage beantworten wird, ob jemand einen Impfpass sehen möchte).

Ich selbst habe ein sehr schlechtes Verhältnis mit Impfungen und auch bin ich kein großer Fan von Malaria-Pillen (die ich für meinen Gabun-Aufenthalt täglich) für 3 Wochen geschluckt habe - ich halte aus Lebensphilosophischer_Sicht_Weise nicht viel von dieser Art der, nennen wir es; Vorbeugung. (Denn es gibt im Leben, in meiner Lebensansicht, keinen Schutz).

Doch andererseits weiß ich auch, dass die Medizin schon zweimal mein Leben gerettet hat. Also tendiere ich natürlich zu einer deutlichen positiveren Sichtweise - als evtl. Du. Das bleibt deine persönliche Lebensauffassung und dein eigenes Verhalten zum Thema, in diesem Falle, Impfungen. Ich respektiere das.

Doch sollte man immer auch beide Seiten betrachten.

Eine kleine Dosis Antikörper im Körper kann auf einen evtl. Virus schneller reagieren - als du und dein Körper (evtl.) ohne Impfstoff bereit bist. Das ist sicherlich auch stark vom eigenen Immunsystem abhängig, denn der Impfstoff baut sich ziemlich rasch im Körper ab. Doch er verbleibt in einer Art "Gedächtnis" und im Falle (der hoffentlich bei keinem von uns eintreffen wird) kann unser System schneller abwehren. Ich halte die Bildung von Anti-Körpern gegen einen - evtl - eintreffenden Virus für etwas, dass ich nicht mit einer Reiserücktrittsversicherung vergleiche. Mir fehlt da der Zusammenhang.

Denn bei der einen Sache geht es um Geld, welches ich - evtl - umsonst investiere. Es ist nur Geld. Oder nicht ?
Bei der anderen Sache, meiner Gesundheit, könnte es - evtl. - um einiges mehr gehen. Oder nicht ?

In diesem Sinne wünsche ich Euch eine kräftige Zeit,
damit Eure Immunssysteme geschützt und stabil durch die Welt reisen.

Peace.
Alexandros (der voraussichtlich in ca. 6 Wochen in ähnlichen Gegenden, gemeinsam mit der Frau - beide mit Impfpässen und noch ohne Kinder, umherreisen wird).

Natuerlich.

Allerdings ist für mich da die Sache ganz eindeutig: WENN ich mein Kind einem erhöhten Risiko einer Gelfieberinfektion (einer schweren, lebensbedrohlichen Erkrankung) aussetze, ist das Mindeste, was ich tue, dieses Risiko so weit wie möglich zu reduzieren:
- konsequenter Mückenschutz (Autan, Permithrin, Klamotten, Netze)
- Nutzung von Impfmöglichkeiten

Ergo hatte unser Kurzer u.a. auch eine Rabiesimpfung (nicht sehr angenehm), aber, wie die Leute wissen, die schon mal in 3. Weltländern unterwegs waren, ist man als Reiseradler einem etwas höheren Risiko ausgesetzt. Prompt wurde er übrigens gebissen (ohne TW).

Und natuerlich ist er auch Gelbfiebergeimpft, schliesslich wussten wir vorher nicht, ob wir nicht eher feucht und heiss statt trocken und kalt unterwegs ein werden. So haben wir zB in Tarija, BO überlegt, ins Tiefland nach la Higuera abzubiegen (der Che und so) ...

Ein 1 jähriger kann problemlos geimpft werden - ergo, wenn eine Indikation besteht ...

Nicht ganz.

Mit einer Gelbfieberinfektion wirst du selbst zum Infektionsherd für andere und verbreitest das Virus weiter (über Mückenstiche). Dich selbst anzustecken kannst du meinetwegen selbst entscheiden. Aber andere auch noch anzustecken, geht nicht. Genau deshalb fordern manche Länder eine derartige Impfung.

Derartiges gilt überigens nicht nur für Gelbfieber, sondern für viele Infektionskrankheten. In Europa betrifft das ibs. die Masern.

Gruß
Thoralf

Wichtiger Aspekt - der CocaBauer aus eine Kaff im Tieflandjungel kann ausserdem seinen Sohn nich so schnell inne Uniklinik schippern wie die "impfkritische" Mami aus Bärlin ihren Nachwuchs, der ne Masernkomplikation entwickelt...

Hallo Jens,
2010 hat niemand an der Grenze danach gefragt. Wir haben die Impfung vorher in der letzt größeren Grenzstadt (es war Salta denke ich) machen lassen. Vielleicht von Interesse, die Impfung war, zumindest damals, kostenlos! und die Impfbesatzung sehr nette Leute

LG, Wi grenzenlos

Hallo




Achsoja, bei uns hatte latuernich auch keiner an der Grenze danach gefragt.

Das mit dem gratis kann ich mir durchaus vorstellen, es gibt in dieser Gegend eine Reihe von sehr vorbildlichen Gesundheitsstationen, wo Ärzte und Schwestern gemeinsam auch in der Prävention arbeiten und viele Dienstleistungen gratis sind. Eingeführt angeblich von einem argentinischen Arzt, der in Kuba ausgebildet wurde. Wir hatten damals eine solche besucht (nein, nicht zum Impfen sondern zum Kennenlernen ).

Danke für die Infos, grenzenlos, panta-rhei.

Haben wie erwähnt nicht vor ins Tiefland zu fahren, allein schon wegen den restlichen fiesen Krankheiten...

Viele Grüße!
Jens

Also zur Info:

An der Grenze Quiaca/Villazon hat bei der Einreise nach Bolivien niemand nach dem Impfpass gefragt (04/2016).

Beste Grüße

Jens

Servus Jens,
also nur zur Info - sowohl meine Partnerin als auch die Tochter haben Malaria. Ich noch nicht, obwohl ich keine Prophylaxe in Kamerun nehme. In Gabun, Port Gentil etc. und weiter im Regenwald eher schon. Beim Gelbfieber solltest Du schon vorsichtig sein, da geht's nicht nur um den Impfpass, sondern um die tatsächliche Impfung. Laß die Dir einfach verabreichen, die gibt's aber in D meines Wissens nur bei Hygieneinstituten. Ende aus. Den Impfpass kriegst Du in Deutschland bei jedem Doktor.
Rudi

Die Gelbfieberimpfung gibt es nicht nur in Hygieneinstituten, sondern auch bei sog. Gelbfieberimpfstellen. Das können auch niedergelassene "normale" Ärzte, Tropeninstitute, manche Gesundheitsämter und reisemediz. Praxen sein.

Rolf

Vielleicht ist die Info noch für jemanden hilfreich.
Ich habe mich erst letzte Woche in Salta in Argentinien gegen Gelbfieber impfen lassen. Das Ganze ist umsonst, man braucht nur seinen Reisepass mitbringen und sollte vorher gefrühstückt haben. Anschließend kriegt man ein Zertifikat. Die Zeiten sind Dienstags und Donnerstags zwischen 9 und 12 Uhr.

Hier ist die Addresse:

UNIDAD SANITARIA SALTA
Gral. Güemes Nº 125 - C.P. (4400) Ciudad de Salta – Provincia de Salta.
TEL: 0387 - 4216557 / FAX: 0387 - 4310684

Hey Rudi,

am besten erst einmal den ganzen Faden lesen, besten Dank und Grüße

Jens

@ Jonas

Nützliche Info! Danke!