Ötztal und Timmelsjoch

Hallo,

wir haben uns entschieden, die Strecke von der Haustüre bis nach Rom dieses Jahr komplett zu radeln.(Bis nach Verona haben wir es zwar schon mal gemacht, aber trotzdem solls nochmals geradelt werden)

Einen Teil (Haustüre-Donauwörth) haben wir schon. In knapp 2 Wochen geht es von dort weiter. Wenn wir uns fit fühlen, wollen wir das Ötztal entlang und über das Timmelsjoch. Wir werden diesen Abschnitt unter der Woche und nicht am Wochenende radeln.

Nun die Frage: Gibt es einen Radweg im Ötztal und wenn ja, wie ist die Wegbeschaffenheit? Wir haben "leichtes" Gepäck, d.h. keine Campingausrüstung.


Einfache Pensionen werden vermutlich wegen dem ruhenden Skitourismus genug zu finden sein, oder?

Gruß Rennrädle

Hallo,

zum Radweg im Ötztal kann ich nichts sagen. Ich war zwar schon dort, habe aber nicht darauf geachtet.

Wegen der "einfachen Pensionen" habe ich so meine Zweifel. Im Ötztal gibt es nicht viel "Einfaches", die Skifahrer im Winter suchen Komfort, v. A. in dieser Gegend.

Außerdem fürchte ich, dass die Pensionen in 2 Wochen noch nicht alle geöffnet haben, die Sommersaison fängt wahrscheinlich erst später an.

Gruß
Bettina

Bei der Forumsstilfserjoch- und Alpentour 2006 gab es im Ötztal (Oetztal?) keinen Radweg. Er hätte das hässlichste Alpental allerdings auch nicht schöner gemacht. Vielleicht hilft es, dass sich diese Hässlichkeit vor allem auf die Ortslagen Sölden und Hochgurgl konzentriert? Unterhalb von Sölden ist es eigentlich nur die Kraftfahrzeugdichte, die die Preise verdirbt.
Das ruhende Skitheater wirkt sich vor allem durch geschlossene Unterkünfte aus. Ein echtes Wandergebiet ist das Oetztal jedenfalls nicht.

Hallo,

zur Übernachtungsfrage : ab Mitte Juni haben viele Hotels und Pensionen wieder offen, so meine Erfahrung beim Wandern.

In Sölden und Hochgurgel sind im Sommer die Hotelpreise oft viel niedriger als im Winter, weil es keine typische Wandergegend ist.
Ich habe vor 5 Jahren mal in Hochgurgel im Juli in einem 4-Sterne Hotel übernachtet (was ich mir im Winter sicher niemals geleistet hätte)
Es gab 60 % Rabatt auf den Winterpreis.

Der Hotelbesitzer erklärte mir auf meine (etwas verwunderte) Nachfrage, dass sie im Sommer um jeden Gast froh sind, während im Winter das Hotel immer voll ausgebucht ist.
Also einfach mal fragen, auch wenn das Hotel von aussen "teuer" aussieht.


Gruss
Markus

Da hatte echt einer im Sommer offen? 2006 war Hochgurgl (nicht Obergurgl) zwar nur halb so groß wie der Leipziger Südfriedhof, aber dreimal so tot.

So meine Beobachtung vor gut 10 Jahren. Ich war auf dem Camping in Sölden, die meisten Hotels/Restaurants hatten geschlossen - einige haben im Sommer überhaupt nicht aufgemacht, andere erst zu Anfang Juli. Meine Beobachtung ist aber auch, dass es immer mehr österreichische Betriebe gibt, die nunmehr auch im Sommer bzw. früher öffnen (so erlebt in Ischgl, Kühtai usw.). Etwas finden wird man trotzdem. Wenn es klappt, lieber in Hochgurgl übernachten - da ist es schöner, was die Blicke in die Bergwelt betrifft. Auch sind da mehr Bergwanderer, zudem ist Hochgurgl ein Uni-Standort. Auch südlich Sölden beim Abzweig zum Venter Tal gibt es noch einen Gasthof - danach muss man aber bis Hochgurgl durchhalten. Alternativ zu Sölden wäre auch Längenfeld schöner als Sölden - noch nördlicher in einer etwas breiteren Talebene gelegen.

ja "einfach" sollte möglich sein. ("günstig" wird immer schwieriger)

Nein, es gibt keinen RW. Weder im Ötztal noch im Passeier.


andre

Das Hotel Laurin hatte sowohl im Juni 2013 als auch am letzten Wochenende geöffnet; in Sölden gab es am letzten Wochenende ebenfalls freie Zimmer.


andre

Es gibt dort eine so genannte MTB-Route, die das Tal bis Sölden hinauf führt. Schau mal auf OpenCycleMap, da ist sie grün eingezeichnet. Ich kenne davon nur den Abschnitt von Tumpen bis Winklen, da war es ein Waldweg, mit Treckingrad kein Problem.

Viele Grüße,
Stefan

Ötztal ist einfach nur ätzend. Zum Glück bin ich es damals 2007 nur runtergefahren. Übernachtet habe ich einfach und günstig auf der italienischen Seite in Moos, in einer kleinen Cafe-Pension, direkt an Dorfplatz. Den Namen weiss ich leider nicht mehr.

Hallo,
bei meiner Tour 2005 nach Südtirol bin ich ebenfalls durch das Ötztal über das Timmelsjoch gefahren.
Übernachtet habe ich in Längenfeld im Hotel Edelweiß, die hatten ab 01.06. geöffnet. Längenfeld selber ist nicht unbedingt ein reinrassiger Wintersportort und liegt eigentlich auch ganz nett. Deshalb sollte hier auch gut ein Zimmer zu bekommen sein.
Im Anschluss sind wir schnell durch Sölden und Co. geradelt. Die "Städte" sind im Sommer wirklich nicht besonders schön. Pisten ohne Schnee sind nun mal braun und unansehlich.
Die nächste Übernachtung hatte ich dann hinter dem Timmelsjoch in Sankt Leonhard im Passeier Tal.
Etappe sind ca. 70 km.

Fanden wir ehrlich gesagt gar nicht. Und wir fanden auch die Straße gut befahrbar.



Wir haben in Oetz in einer Pension direkt am Bach übernachtet, in der wir statt einem Zimmer eine ganze Ferienwohnung bekommen haben und dann wieder in Moos. Sowohl in Sölden als auch in Obergurgl/Hochgurgl war (im Mai) alles zu, die einzige Möglichkeit zwischendrin war ein einzeln stehender Gasthof direkt an der Straße. Dort haben wir sehr gut zu Mittag gegessen, hätten aber auch übernachten können.


Martina

Meinst Du die "Neue Post" in Zwieselstein? Dort habe ich schon Urlaub gemacht, für Renate wohl nicht geeignet, da in diesem Jahr erst ab 27.06. geöffnet.

Nun ja, Pech. Wohl zehren die Österreicher noch von den Goldsäcken der Russen vergangener Jahre und können sich weiterhin lange Auszeiten leisten. Die Russen machen aber mittlerweile lieber in Sotschi Urlaub. Der deutsche Radfahrer bringt nur Armut in die Alpen - auch Pech - für die Ösis.

P.S.: Oetz habe ich schon zweimal als Motorbike-Eldorado vorgefunden - also ziemlich belagert (liegt ja auch am Basispunkt zum Kühtai). Trotzdem sollte man sich vielleicht nicht zuviel ein Kopf machen, wo man nächtigt. Auf Radtour geht es ja mehr um Schlafen und Essen für einen Moment als um lange erholsame Wohlfühlferien an einem Ort. Motorbiker sind ja auch keine Kalorien- und Kostverächter - das Knattern könnte als auch ein Qualitätssiegel sein.

Also ab St. Leonhard gibt es einen Radweg. Ab hier ist das Tal breit genug und durch Timmelsjoch und Jaufenpass als mögl. Tourirouten nach Meran ist das auch gut so.

Bin den Radweg 2008 nach dem Ritt über das Eisjöchl gefahren.

Und im Ötztal scheint es zumindest bis Zwieselstein zu 80% eine Alternativstrecke zu geben (gpsies.de).

mfg,
Armin

falls ihr Euch richtig fit fühlt...

Ich bin es einmal gefahren. Da wird die Luft ziemlich dünn - zumindest zum Radeln

Gruß,
Robert

Es gibt auch ein paar Flussbadestellen, die per Radweg zu sehen sind, während man von der Straße meist nichts sieht. Die Talsohle ist allerdings wenig panoramareich. Sofern es die Körner erlauben, sei empfohlen vor Meran noch einen Abstecher über Dorf Tirol zu fahren. Da muss man wohl schauen, rechtzeitig den Radweg zugunsten der Straße zu verlassen.

Die Ötztaler Gletscherstraße wurde einmal im Rahmen der Deutschlandtour (für Radprofis) gefahren. Damals meinte Jan Ullrich sinngemäß, er verstehe nicht, warum man Straßen in solcher Höhe bauen würde. Man bekommt doch keine Luft da oben. - Tja, was soll man da erst sagen, wenn man noch ein paar Gepäcktaschen am Henkel hat... - und dann noch ungedopt? (war aber selbst noch nicht oben)

Hallo!


Hört sich nach einem interessanten Stichsträßchen an.



Was willst du mit Gepäcktaschen da oben? Das ist doch eine Sackgasse...


Gruß LUTZ

Naja, irgendwo muss man sein Haus ja aufstellen - von oben kann besser runterspucken.

Auf der italienischen Seite gibts ca. 30 Rad-Minuten unterhalb des Tunnels ein Gasthaus mit billigen Lagern. Den Namen hab ich vergessen - ist direkt an der Schranke für die Wintersperre.

Die Straße ist durchgängig relativ steil, aber das sind andere Passstraßen ja auch. Mein Problem war, dass ich weniger Atemprobleme hatte, dafür Kopfschmerzen bekam. Das ging so ab 2600 m los. So konnte ich die Fahrt durch den Tunnel unter dem Gletscher gar nicht mehr so "genießen". Ich bin allerdings ohne Packtaschen hoch, ich wählte den leichten Weg mit dem Rennrad.
Um Ulles Frage zu beantworten: die Straße wurde gebaut um Kohle zu scheffeln. Aber das wußte er, denke ich, selbst.
Die Passhöhe selbst (ist ja eigentlich kein Pass) war geprägt von einer Großbaustelle, wahrscheinlich um das Skigebiet für den nahenden Winter (es war Ende September) fit zu machen.

Gruß,
Robert

Wieso, weil's "Joch" heißt?

Stefan

Veloträumers Matthias meint die Gletscherstraße, die geht aus Sölden in Richtung Westen und damit nicht zum Timmelsjoch. Das liegt südöstlich, dahinter kommt das um Welten schönere Passeiertal ohne Alpinskianlagen.

Falk hats ja schon erklärt. Die Rede war von der Ötztaler Gletscherstraße und die ist eine Stichtour. Ich denke selbst mit dem Bergrad wird es schwierig da oben weiter zu fahren.
Und was das Timmelsjoch (ich denke "Joch" ist ein Synonym für "Pass") betrifft, auch da muß ich Falk recht geben. Die italienische Seite ist um Welten schöner als die österreichische, ausgenommen die letzten Kilometer durch das Timmelstal, die gefällt mir auch richtig gut und da sind auch keine Skilifte in der Nähe - habe zumindest noch keine gesehen.

Gruß,
Robert

Hallo,

wir werden im Inntal entscheiden, wo wir entlang fahren.
1000 Höhenmeter mehr oder weniger will gut überlegt sein, allerdings ist die Strecke deutlich kürzer als zB.über den Reschenpass und wäre für uns neu und eine neue Herausforderung.
Längenfeld kenne ich vom Skifahren und vermute, dass kleine 2 Pensionen einen nehmen würden. Nur weiter hinten im Tal kenne ich mich gar nicht aus, aber das wird schon werden.

Viele Grüße Renata

Hallo Renata,
wir sind über Kühtai nach Oetz gefahren.
War eigentlich eine sehr nette, ruhige aber anstrengende Strecke.
In der Woche war es danach auch bis Sölden nicht sehr voll.
Da uns Sölden nicht sonderlich gefiel schliefen wir in Zwieselstein.
Der Nachbar unserer Wirtin war der Besitzer der Hütte oben auf dem Timmelsjoch.
Dem durften wir einen großen Teil des Gepäcks mitgeben.
War dann eine relativ entspannte Kletterei.
Für die dann folgende Abfahrt sollte man sicherheitshalber gute Handschuhe dabei haben.
Viel Spaß
Uwe

Hallo Uwee,

Handschuhe wegen der Kälte oder wegen der Griffigkeit und dem anstrengenden Bremsen?

Viele Grüße Renata

Hallo Renata, ich bin jahrelang den Ötztaler Radmarathon gefahren und kann Dir daher sagen, nein, es gibt definitiv keinen Radweg bis zum Timmelsjoch. Ich kann Dir aber aus eigener Erfahrung sagen, dass es eine ziemliche Schinderei bis zum Timmelsjoch ist. Richtig heftig wird es hinter Sölden und nach der Mautstelle wartet dann auch noch einmal eine 2 km lange Abfahrt. Da verliert man ca 200 HM, die danach wieder erkämpft werden wollen. Die Abfahrt nach St. Leonhard ist auch nicht ohne. Ab St. Leonhard gibt es dann einen Radweg bis Meran, aber der ist mit bepackten Trekkingrädern mit Sicherheit kein Vergnügen. Mit dem Rennrad und bei trockenen Straßen ist die Strecke Ötz Meran locker an einem Tag zu schaffen.
Trotzdem viel Vergnügen
Stefan

Dünne Luft kann fies sein.
Bin schon einige Male vom Stilfser Joch rüber zum Cancano Stausse rüber, dort ist man lange über 2600 m (Borchetta die Forcola, Pendenolo). Fand das stellenweise echt ermüdend.

Die Tour über das Madritschjoch ins Martelltal geht zwar bis auf 3100 m, aber man verbringt dort oben viel weniger Zeit. Das selbe am Eisjöchl (2900 m).

Insgesamt kommme ich mit dünner Luft nicht sonderlich gut klar. Aber am Timmelsjoch ist man ja schnell durch die dünne Luft durch und wieder unten.

Nur Kälte.
Wir brauchten (ohne Handschuhe) einen Glühwein mitten im August.
Grüße
Uwe

Einen durchgehenden Radweg gibt es nicht, aber immer mal wieder ein paar Ausweichstrecken auf kleinen Feldwegen meist westlich der Hauptstrasse, auf meinem Track ( Reisebericht hier) siehst Du ein paar der Wege die ich im unteren Tal gefahren bin und die mich nicht immer überzeugt haben. Ich finde den Verkehr und das Tal an sich übrigens nicht so schlimm wie manche hier schreiben (und ich war auch immerhin schon 5mal am Timmelsjoch zu unterschiedlichen Jahreszeiten).
Bei der oben verlinkten Tour bin ich morgens im Lechtal in Stanzach gestartet und dann übers Hahntennjoch nach Imst und weiter übers Timmelsjoch bis kurz vor Meran (mit Zelt, Kocher und sonstigem Gepäck), da sollte das für Euch mit leichtem Gepäck an einem Tag ein Kinderspiel sein.
andi

Hallo Renata,

seid ihr die Strecke gefahren? Eure Erfahrungen täten mich interessieren, da ich gerade dabei bin, mir eine Alternative zu Innsbruck-Brenner-Meran (und weiter nach Edolo) zu überlegen.

Äla! (wiese drauße uffde gass heut nacht widder schreie duhn)

Hallo Stephan,
nein wir sind dann über den Brenner gefahren. Nachdem es in Mittenwald Schneeregen gab und es am Tag danach dort nur einstellige Temperaturen waren, haben wir uns für den niedrigen Pass entschieden.

Gruß Renata

Am Timmeljoch kann es im August auch schon sehr kalt sein. An schönen Tagen fahren hier viele Autos und Motorräder. Landschaftlich ist die Strecke aber um einiges schöner als der Brenner.

Hallo zusammen, wie ist die Wetterlage am Timmelsjoch Mitte Juni einzuschätzen? Kann der Pass da noch gesperrt sein? Ich suche grad nach einer Route von München nach Brixen. Nur würde ich gerne die Brenneroute meiden.

im Moment noch geschlossen, aber anhand der Timmelsjoch Homepage ab ca. Anfang Juni offen.
Ich selber bin (allerdings vor vielen Jahren) bereits Ende Mai noch bei leichtem Schneefall gefahren; ging aber gut.

Gruß Rolf

Das muss man immer kurz zuvor noch einmal überprüfen, da solche Bedingungen von Jahr zu Jahr schwanken können. Ich war schon vor gesperrten Pässen gestanden, die "eigentlich" schon hätten offen sein sollen.

genau so mache ich es auch.

Gruß Rolf