Schweden; Rund um den Vänern

Hallo,

ist schon mal jemand von Göteborg startend rund um den Vänern gefahren? Wie sind die Erfahrungen? Finden sich dort ausrechend Nebenstrecken, um nicht auf der E45 ode E20 fahren zu müssen?

Der Inselhüpfer

Da sich offenbar niemand findet, der Deine Wunschroute schon gefahren ist, von mir einige allgemeine Hinweise zur Routenplanung in dieser Gegend:
Südschweden ist - anders als z.B. Süd-Norwegen - sehr reich an Nebenstrecken, fahrbaren Waldwegen und Alternativstrecken. Die Frage nach "ausreichend" würde ich pauschal mit "mehr als ausreichend" beantworten.

Im Detail hängt die Planung noch von anderen Fragen ab:
Wo will ich unbedingt hin? Welche Umwege nehme ich in Kauf? Muss es die schnellste Routenführung sein? Kann ich mit dem Rad problemlos auf Feld- und Waldwegen mit fester Decke fahren? Kann ich eine komplizierte Routenführung mit vielen Abzweigen planen und unterwegs finden (GPS empfohlen) oder fahre ich nur nach Karte 1:250.000?

Für die Vorplanung gibt es mehrere Möglichkeiten:
1. Google Maps-Routenplanung, Umschalten auf Fahrradmodus, Zwischenpunkte setzen, blaues Band in gewünschte Richtung ziehen. Sofern die E-Straßen nicht bereits ausgeschlossen wurden, diese "Problemstellen" genauer ansehen. Schweden lässt sich per Google-Street-View im Detail ansehen.

2. Schwedische Radkarte besorgen: Cykelkartan

3. Online-Karten verwenden, die alle Details zeigen, jedoch keine empfohlenen Radrouten:
Eniro-Karte oder (ganz neu im Netz) Lantmäteriet-Kartenverlag. Bei Lantmäteriet oben rechts die Kartenserie wählen, z.B. Vägkarten oder Terrängkartan. Das Kartenbild entspricht dem der Papierkarten. Gepunktete Wegdarstellung - normalerweise nicht fahrbar (Fußpfade o.ä.), Doppellinien meist gut fahrbar, ebenso dünne, schwarze Linien und die "Traktorwege". Siehe auch Karten-Legende Vägkartan (PDF) bzw. Terrängkartan (PDF). Kartenausschnitte lassen sich im Format A4 als PDF herunterladen, dazu links den Knopf "Utskrifter" wählen.

Mehr zu Schweden und den Karten siehe Radreise-Wiki.

Moin hängt davon ab, wie weit Du vom Vänern abseits fahren möchtest. Mit dem Rad kenn ich aus grauer Urzeit die Strecke von Göteborg-Vänersborg-Bengtsfors-Nysäter-Karlstad, die auf nebenstraßen gut zu fahren war - abwechslungreich und vom Profil teilweise sehr wellig. Mit dem Auto kenn ich die östliche Seite, wo zumindest zwischen Mariestad und Lidköping Nebenstrecken sind. Außerdem kannst Du bei bahntrassenradeln einige interessante Strecken finden-nicht sehr zusammenhängend, aber keine Hauptstrasse.
Ansonsten eine schwedische Straßenkarte nehmen und die Hauptsrassen meiden - viel mehr Straßen gibts dann dort auch nicht.

Wirklich direkt am See wirst Du nur sehr selten Radeln können. Aber ich empfehle mal nach Dalslandleden oder Svergeleden zu schauen, Schweden hat ein ziemliches gutes Netz an Radwegen, wie der Kollege weiter oben schon beschrieb.
Vielleicht wäre es durchaus auch ein Gedanke Göteborg nordwärts entlang der Küste zu verlassen und erst später zum großen See zu queren. Da gibt es neben der North Sea Cycling Route auch andere Wege ...

Es gibt in Schweden neben der allseits bekannten Vättern-Runde auch eine weniger bekannte Vänern-Runde. Die allerdings nicht als Ein-Etappen-Tour, sondern als Dreitagesfahrt. Die Routenbeschreibung der Vänern Runt kannst Du HIER einsehen.

Das ist missverständlich geschrieben und war so nicht gemeint. Schweden hat nur wenige Radwege (meist in Städten) und Radwanderwege, wenn man nach deutschen Kriterien urteilt (Beschilderung, Unterkünfte, Touristenattraktionen) und schon gar kein "Netz". Was es statt dessen gibt, ist ein dichtes und gut befahrbares Wege und Nebenstrassennetz. Allerdings muss man sich um die Orientierung meist selbst kümmern. Wo Radrouten ausgeschildert wurden, sollte man keine lückenlose Wegweisung erwarten. Die empfohlenen Radrouten der Cykelkartan (identisch mit den Empfehlungen der Touristenbüros) stehen oft nur auf dem Papier.

Die Nebenstrassen sind oft so wenig befahren, dass Sie für mich wie Radrouten sind, auch wenn sie offiziel natürlich keine normalen Radwege sind, die Verkehrsdichte ist in einigen Gegenden extrem gering. Auf dem Dalslandleden kann man auf einigen Etappen den stundenweisen Verkehr an einer Hand abzählen.
In Bezug auf die Orientierung stimmt es, dass man Karte/Orientierungshilfen braucht allerdings hat sich grade in den letzten Jahren einiges zum Positiven entwickelt, auch wenn man weit von Kartenfreien Radeln entfernt sein mag. Ausnahmen findet man aber auch da z.B. am Götakanal ...

Zumindest meine Meinung, wenn Du einen anderen Eindruck hast, ist der letzte Schwedenradtrip vielleicht schon ein bisschen her ...
Dalslandsleden, Smålandsleden, Siljansleden, Kustlinjen, Turiststråket sind da nur einige ..., das Ganze wird nach Norden natürlich sehr dünn und ist verständlichweise in einem so dünn besiedelten Land wie Schweden längst nicht so ausgeprägt ...
Und richtig: "Radwege" gibts nur in den Städten ...

Hi,

wir sind dieses Jahr mit MTBs um den Vänern herum geradelt. Zum Transport der Ausrüstung usw. haben wir einen Anhänger genutzt. Ich kann die Tour nur jedem empfehlen, der Verkher hielt sich bis auf ganz wenige Kilometer in Grenzen. Wir sind immer auf Nebenstraßen bzw. etwa über die Hälfte der Strecke auf Schotterpisten gefahren.

Wer Lust hat, kann sich hier den Reisebericht durchlesen. Ich hoffe, die Verlinkung in ein anderes Forum entspricht den Regeln, aber ich möchte nur ungern alles nochmal hier einfügen bzw. schreiben müssen.

Grüße
Madlad