Re: Gäubahn Stuttgart - Singen

von: veloträumer

Re: Gäubahn Stuttgart - Singen - 03.04.24 12:07

In Antwort auf: Radkater
Da ich gerade sowieso am Recherchieren für eine Kurztour bin, schreibe ich den aktuellen Stand mal hier hinein, da vieles, was in diesem Thread steht, mittlerweile veraltet ist.

Kurzfassung:
Es ist nicht besser geworden. Liebhaber von Absurditäten mögen eventuell ihre Freude haben.

Langfassung:
Die kostenlose Fahrradmitnahme in einem einzelnen Wagen des RE/IC-Bastards namens "Gäubahn" ist seit Dezember 2022 Geschichte. Für den Reisenden selbst verhält sich dieser Zug wie ein RE (u. a. gilt das Deutschlandticket), für das Fahrrad wie ein IC (d. h., es ist eine kostenpflichtige Reservierung notwendig). Ohne Ausnahme.
Ich würde es eher als Klärung des Sachbestands, der von Anfang gelten sollte, und der nunmehr festgeschrieben ist. Das ist weder neu noch ein substantielle Verschlechterung, wenngleich die Regelung alles andere als erfreulich ist. Die Mitnahme des Velos ohne Reservierung war zeitweise nur an Kulanz gebunden, dann zeitweise an eine unklare Stellplatzkapazität gekoppelt. Wie schon von Stefan bemerkt, ist die Strecke weiterhin ein Experimentierfeld der DB, und wird im Zuge von Stuttgart 21 noch viele Sonderheiten wie Ausfälle aufweisen, weil komplett nachrangig behandelt. In Erinnerung an die einstige Idee, die beiden internationalen Wirtschaftsmetropolen Stuttgart und Zürich nachhaltig und hochwertig zu verbinden, ist mittlerweile zu einer jahrzentenlangen kleinkarierten Provinzposse geworden.

Für die Kostenseite hat sich auch nichts geändert. Die Radmitnahme ist zwar kostenpflichtig zu reservieren, man braucht aber kein zusätzliches Radticket. Ist ein bisschen Bürokratielatein und in der Praxis das gleiche, de jure aber nicht das selbe. Die Formulierung "beantragt" ist vielleicht misslungen, es handelt sich um eine schlichte Buchung, die noch nicht automatisiert ist für die digitalisierten Ticketverkäufe, was aber auch z.B. für Nachtzüge gilt. Sicherlich etwas kurios, wenn selbst die physische Bahncard für den Kunden ab Mitte des Jahres abgeschafft wird, aber letztlich auch nichts Neues und keine substantielle Verschlechterung, sondern status quo.