Re: Nachtzüge OEBB

von: bk1

Re: Nachtzüge OEBB - 25.03.18 09:29

Ich denke, dass man Nachtzüge haben sollte und der natürlichste Weg wäre gewesen, von der Bahn zu verlangen, dass sie sie weiterbetreibt. Grundsätzlich glaube ich, dass die ÖBB das besser kann und da sie die Nachtzüge teilweise übernommen haben, ist das auch auf einem halbwegs guten Weg. Aber es hängt nun von Zufälligkeiten ab, ob und wo es Nachtzüge gibt. Wenn in 15 Jahren ein ÖBB-Vorstand dasselbe beschließt wie vor kurzem die deutsche Bahn, gibt es die Nachtzüge nicht mehr. Und Europa ist so groß, dass man viele Verbindungen nicht realistisch mit Tageszügen bewältigen kann und man sollte den Flugverkehr verringern, nicht vergrößern.
Hier ist viel über Nachtzüge gebloggt worden.

Nochmal "on-topic": Die deutsche Bahn hatte sehr gute Fahrradwagen in den Nachtzügen. ÖBB hat viele Wagen von der deutschen Bahn übernommen, aber sie sagen, dass sie erst in einigen Jahren genug Fahrradwagen haben werden, um in allen Nachtzügen Fahrradmitnahme anzubieten. Wo sind diese Fahrradwagen der deutschen Bahn geblieben? Gerade wenn man mit Fahrrad reist, sind die Nachtzüge extrem nützlich, finde ich.

Die Frage mit der langen Reisekette ist in der Tat interessant:
- Reist man mit einem Verkehrsträger, das war früher auch eine Zusammensetzung verschiedener europäischer Bahnen, hat man auch Unterstützung dabei, ans Ziel zu kommen.
- Je länger die Reisekette wird, desto höher wird das Risiko.
- Soll man ÖBB mit zu hohem Reisekettenrisiko wieder von deutschen Nachtzugverkehr vertreiben?

Ich hatte oft lange Reiseketten, z.B. Nachtzug Basel - Hamburg, Tageszug nach Kiel, Fähre nach Oslo, Tageszug nach Trondheim, Nachtzug nach Bodø in der Mitte von Norwegen, Fähre nach Lofoten. Obwohl in Oslo und Kiel etwas Zeit war, konnte doch bei einem Fehler die ganze Reisekette zusammenbrechen.

In einem anderen Fall war es Nachtzug nach Hamburg, Tageszüge via Flensburg und Kopenhagen nach Alvesta in Schweden. Der Nachtzug hatte etwas Verspätung und der nächste dänische Zug zwei Stunden später ab Flensburg hat uns nicht mitgenommen, weil die Reservierung für einen anderen Zug war. Nochmal zwei Stunden später ging es dann mit etwas Verhandlung doch noch. Am Schluss waren es dann über sechs Stunden Verspätung, weil in Kopenhagen der Anschlusszug verpasst wurde und der Zug zwei Stunden später der letzte war und entsprechend öfter hielt als die anderen.