Re: Elberadweg - welche Richtung?

von: veloträumer

Re: Elberadweg - welche Richtung? - 08.12.16 14:20

In Antwort auf: derSammy
Ich finde den Hinweis auf überwiegende Windrichtungen schon angebracht. In solch einer Gegend würde ich mir schon genau überlegen, in welche Richtung ich radle. zwinker
Natürlich ist der Elberadweg in der Regel nicht dauerhaft derartigen Sturmsituationen ausgesetzt und wenn, dann kann die vorherrschende Richtung auch eine andere sein.

Eben. Und die o.a. Analyse ist auch nicht ganz korrekt. In Meernähe spielen lokale auf- und ablandige Winde oft eine Rolle, die von der vorherrschenden Windrichtung weiter landeinwärts abweichen. Hinzu kommt, dass die Jahreszeitenspezifität sich verschoben hat und nicht mehr Frühling/Herbst-eigen ist (das ist veraltetes Schulwissen). Häufig sind insbesondere auch bei uns Winterstürme. Wenn kein Sturm, herrschen gerne giftige Ostwinde im Winter, sogar an der Unterelbe (war im Januar dort). In den letzten Jahren sind die recht ruhigen Tage der in der zweiten Sommerhälfte auch deutlich windiger geworden. Ende Juli ist also ein bisschen Pokerspiel, aber in der Tendenz immer noch eher etwas windärmer einzuschätzen. Für die mittlere Elbe im vermutlichen Zielgebiet gilt: Sachsen liegt recht östlich und kontinental, sprich es gibt einen stärkeren Wettereinfluss aus Osten als in BaWü, Pfalz oder erstrecht an der Nordsee - nicht nur in Sachen Wind. Sommer können heiß und trocken sein, andererseits denke man auch ans sommerliche Elbhochwasser 2013 - Radfahren ist dann nicht mehr auf dem Elbradweg (war aber eher Frühsommer).

In Antwort auf: derSammy
Streckendramaturgie

Ist fast so etwas wie die Frage nach dem Geschmack. Dramaturgie abwärts: Es geht ans Meer. Finale mit Bad am Sandstrand, Möwengechrei, durch den Schlick waten, zu den Schiffen, die in alle Welt fahren. Das Auge schweift in die Weite, das Ende der Welt, weil kein Horizont.

Dramaturgie aufwärts: die Landschaft wird hügeliger, endet an einer fast unüberwindlichen Mauer des Elbsandsteingebirges. Auch fast so etwas wie das Ende der Welt, ein Vorhang. Die Kulisse großartig im Fels verankert. Der Vorteil ist, dass man noch weiter Elbe fahren könnte, wenn man Lust hätte oder dass man noch viele Akivitäten im kleinteiligen Elbsandsteingebirge umsetzen kann. Mehr Abwechslungsreichtum am Schluss.

Topografisch ist es für diesen Teil der Elbe unerheblich, also unentschieden. Windeinfluss: bescheidener als hier diskutiert, also unentschieden. Bleibt noch die Geschmacksfrage. Beides sind Zielgebiete, die überdurchschnittlich malerisch sind. Am Meerende sehe ich mehr Muße, am Gebirgsende sehe ich mehr Aktivität zum Ausklang. Da wäre es bei mir auch unentschieden, ich kann beiden Varianten etwas abgewinnen.