Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa

von: Stylist Robert

Re: Czernowitz - RO - Moldawien - Odessa - 16.10.16 13:37

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: KKaiser
Autoschlangen an Grenzen werden von mir immer umfahren, teilweise haben uns dieses Jahr sogar die Grenzer und die Wartenden vorgewunken wenn wir uns nicht getraut haben.

Das ist auch meine Erfahrung an diversen Grenzen (Polen/Ukraine, Ukraine/Rumänien, ...). Meistens war es ohnehin brütend heiß, so dass ich allein schon um etwas Schatten zu finden nach vorn gefahren bin. Einmal haben mich die Grenzer dann gleich nach vorn gewunken, ... In aller Regel also unkompliziert.

Unangenehm war für mich der Grenzübergang von der Ukraine nach Polen ( M11, Zhegyni - 28 ).
Ich wollte an die kurze Schlange bei den Autos heranfahren und wurde von dem Grenzsoldaten harsch auf den Fußgängerübergang verwiesen. Dort mußte ich mich auf einem langen Korridor über einige hundert Meter zwischen den Grenzzäunen durch ein chaotisches Gewusel von Fußgängern mit Sackkarren bepackt mit Waschmaschinen und Kühlschränken sowie einigen Fußgängern die zu zweit riesige Türkenkoffer trugen schiebend durchzwängen. Am Grenzgebäude dann die böse Überraschung mit engen Drängelgittern - unmöglich dort mit dem bepackten Rad in Schlangenlienien durchzukommen - zu schmal! wirr Also Rad abstellen, in der Schlange anstellen und als ich endlich an die Reihe kam mit meinem sehr kleinem russischen Wortschatz (die Ukrainer weigern sich strikt russisch zu verstehen...) auf das Dilemma hinweisen. Ich wurde dann zum Dienststellenleiter verwiesen, der mir dann nach ewiger Wartezeit gnädig eine "Audienz" gestattete. Der wollte mir zunächst nicht glauben und schaute sich dann doch noch auf mein drängen hin, daß ich an der Autospur abgewiesen wurde, meine Situation an und versuchte mit mir das Fahrrad durch das erste Drängelgitter um die Ecke hievend erkennen, daß es nicht funktioniert (Mütter mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer werden wohl nur schrammend durchkommen...). Also ging es durch den Ausgang des Gebäudes durch ein paar enge Gänge gemeinsam das Rad um die Kurven wuchten an den Schalter und die Abfertigung wurde zügig abgewickelt. Weiter zum Ausgang - die Tür ist zu schmal... Packtaschen abnehmen und einzeln nach draußen bringen und abstellen, dann das Rad seitlich gekippt so gerade eben schrammend durch die Tür gekommen, Packtaschen wieder anbringen und einen weiteren langen Korridor zwischen Grenzzäunen zur polnischen Seite schieben... Dort angekommen stehe ich vor einem hohen Drehkreuz! Ich mußte meine aufkommende Wut beherrschen und dem polnischen Grenzposten klarmachen, daß es dort nicht möglich war durchzugelangen. Es dauerte eine ganze Weile bis er Kollegen erreichte, die mit mir dann ein Stück zurückgingen und mich durch eine Eisenpforte auf Umweg zum Grenzgebäude eskortierten. Dort dann das Spielchen noch einmal - am Eingang eine Glasdrehtür... Daneben eine Tür mit einer Klingel und Rollstuhlsymbol. Nach dem Klingeln dauerte es eine halbe Ewigkeit bis der Personenstrom beim Zöllner abriß und dieser mir gnädig den Türöffner drückte. Paßkontrolle und nichts zu verzollen - also nur Packrolle öffnen, in der er nur Schlafsack, Isomatte, Schuhe und Wasserblase fand. Mit einem Blick auf die prall gefüllten Packtaschen und deren Befestigung hatte er wohl keine Lust mehr drauf mich diese auch noch auspacken zu lassen. listig
Die reinen Grenzformalitäten dauerten gerade einmal 10 Minuten aber insgesamt verbrachte ich so rund 4 Stunden an der Grenze! An den anderen Grenzen klappte es zuvor hervorragend mit den Autoschlangen und nach vorne durchgewunken zu werden.