Re: Visum - vor der Reise oder on-the-road?

von: Mistah Peetah

Re: Visum - vor der Reise oder on-the-road? - 24.09.16 16:09


Sach amal, hast Du Alzheimer?

Neulich hast Du noch geschrieben, dass meine Ausführungen zum Thema Visum Deine Fragen beantwortet haben (http://www.tour-de-friends.de/Wozu_das_Visum/). Da steht u.a. zu Deiner erneuten Frage:

Die meisten Visa haben zwei Fristen, die zu beachten sind:

- die Gültigkeit vom Datum der Ausstellung des Visums bis zur Einreise in das Zielland (normalerweise zwischen 30 und 90 Tage)
und
- die erlaubte Aufenthaltsdauer im Land, gerechnet vom Zeitpunkt der Einreise (ebenfalls meistens zwischen 30 und 90 Tage).

Es gibt aber auch Visa, die ab dem Zeitpunkt der Ausstellung für eine befristete Zeit gültig sind (z.B. Indien - drei oder sechs Monate), und Visa, die für einen vorab genau anzugebenden Zeitraum ausgestellt werden (z.B. Usbekistan und Vietnam - 30 Tage).

Nicht selten verlangen die Behörden für die Ausstellung des Visums zwei freie gegenüberliegende Seiten im Reisepass - für den Visum-Sticker auf der einen Seite, den Ein- und den Ausreisestempel auf der anderen. Langzeitreisende sollten daher in Betracht ziehen, einen extradicken Pass zu beantragen. Er hat 48 statt 32 Seiten (ist in Deutschland verfügbar - ich weiß nicht, ob auch in Österreich, Liechtenstein und der Schweiz). Eine weitere Forderung der Konsulate ist meistens, dass der Reisepass über das Einreise- oder sogar das Ausreisedatum hinaus noch sechs Monate gültig ist.

[...]

Ein Visum hat - wie oben gesagt - nur eine begrenzte Gültigkeit. Daher kann man als Langzeitreisender nicht alle Visa schon vor der Abreise im Heimatland beantragen. Üblich war es immer schon, dass man unterwegs die diplomatischen Vertretungen der bevorstehenden Länder aufsuchte, um die notwendigen Visa zu beantragen. Seit ein paar Jahren hört man auf einigen Botschaften aber: "Wir stellen Visa nur für Einheimische aus." Konkret heißt das: Das angolanische Konsulat in Kapstadt bedient nur Südafrikaner, das in Harare nur Zimbabwer. Deutsche müssen in Berlin beantragen, Österreicher in Wien.

Immer mehr Ländervertretungen verhalten sich so. Ihr Fokus richtet sich auf den "normalen" Urlauber, der von zu Hause aus eine mehrwöchige Reise durch xy-Land plant und dementsprechend auch dort das Visum beantragen kann. Wenn mehr und mehr Länder diese Bestimmung einführen, ist das Langzeitreisen eines Tages nicht mehr möglich.

Solange nur einige wenige Ländervertretungen dem Durchreisenden die Visumausstellung verweigern, kann ein Zweitpass helfen (für deutsche Staatsbürger recht leicht zu bekommen). Man braucht dann eine Kontaktperson oder eine Visumagentur, die zu Hause das Visum zeitnah beantragt und den Pass danach auf einem sicheren Postweg (z.B. DHL oder Fedex) an den Reisenden schickt.

Weitere Knüppel werden den Langzeitreisenden zwischen die Beine geworfen, wenn Hin- und Rückflugtickets nachgewiesen werden müssen (die man ja als Überlandreisender nicht hat) oder Hotelbuchungen für den gesamten Aufenthalt im Land (z.B. Indien, China) vorgelegt werden sollen. Üblicherweise behilft man sich hier mit Scheinbuchungen, was allerdings zeitaufwendig ist, eventuell auch mit zusätzlichen Kosten verbunden.


Ich verstehe nicht, warum Du jetzt schon wieder das gleiche fragst.

Peetah