Re: Streckenempfehlung: Trieste-Slowenien-Graz

von: irg

Re: Streckenempfehlung: Trieste-Slowenien-Graz - 18.05.15 06:28

Hallo!

Deine geplante Route schaut im Großen und Ganzen gut aus!

Ein paar Ideen gehen mir dabei durch den Kopf: Wenn du von Triest nach Stanjel willst, warum nimmst du nicht den direkten Weg? Alternativ könne noch ein Umweg über Lipica interessant sein, es ist nett dort. Aber Secana ist für mich kein Reiseziel, das ich ansteuern muss, die Bundestraße dort hin auch nicht.

Oben hast du einmal geschrieben, dass du nicht zu viele Höhenmeter fahren willst, habe ich mich richtig erinnert? Z.B. zwischen Stanjel und Col könntest du welche sparen, wenn du willst. Über Dolanci und Mace lassen sich die Hügel in einem gemütlichen Tal umfahren. Aber dort, wo du geplant hast, ist es sicher schöner!

Im Raum Ljubljana hast du den Stil der Route völlig geändert und planst hauptsächlich auf Hauptstraßen. Das würde ich persönlich nicht machen, gerade dort ist die dichteste Besiedlung im Land.
Ist dir Ljubljana als Sehenswürdigkeit wichtig? Dann würde ich an deiner Stelle nur anders zufahren: In Godovic stoßt du auf die Verbindung Idrija-Logatec. Dort würde ich an deiner Stelle weiter über die Hügel fahren, um direkt, also nicht über Vrhnika nach Ljubljana zu fahren. Einmal bietet sich das Tal entlang der Mala voda an, dann auch das der Horjulscica. Ich weiß, diese Hügelkämme sind lästig und tragen zu weiteren Höhenmetern bei, aber die Hauptstraße -nein, glaub mir, die willst du nicht fahren, wenn du sie mit überschaubarem Aufwand umfahren kannst. Ich habe jetzt keine genaue Routenpplanung über die Hügelkämme gemacht, das kannst du ja selbst. Meistens ist es dabei geschickt, sich möglichst am Kamm zu halten, um nicht zu viele Höhenmeter zu verlieren.

Auch die Weiterfahrt von Ljubljana würde ich auf verkehrsärmere Straßen verlegen. Fahren kannst du natürlich überall, aber lustig ist es auf den dicken Strichen auf der Karte nicht besonders. Dafür würden sich z.B. die Straßerln über Crnuce (dort ist der Campingplatz von Ljubljana) über Tacen und Vodice (oder Menges und Radomlje!) anbieten.

Die dritte Möglichkeit wäre, Ljubljana im Westen zu umfahren, etwa über Skofja Loka.

Nach Graz entlang der Drau: Da würde ich dir eine bessere Variante anbieten, als deine aktuelle Planung:
Du kommst bei Dravograd an die Drau. Am Drauradweg fährst du bis Trbonje, dort wechselst du die Talseite und radelst auf der Nebenstraße nach Muta. Weiter nach Radlje (der Bundesstraße kann dabei großteils ausgewichen werden), über den niedrigen Radlpass nach Eibiswald.
Weiter: rechts der stark befahrenen Bundesstraße auf kleinen Lokalstraßerln nach Wies. Hier (oder kurz danach) kannst du in den Sulmtalradweg einsteigen, der dich ausgesprochen nett nach Leibnitz bringt.

Über den Römerradweg (richtig erinnert? Ich fahre dort zwar immer wieder, aber die Namen sind mir nie wichtig.) nach Lebring, dort steigst du auf den Murradweg um, auf dem du nach Graz kommst.

Mit dieser Variante würdest du einmal die lästigen Teile des Drauradweges auslassen, die eher langweiligen Teile des Murradweges auch. Mehr Höhenmeter musst du so auch nicht radeln.

Zu deinen Fragen:

Hunde: Nur in sehr abgelegenen Orten, wo so gut wie nicht geradelt wird, ein Thema. Normalerweise sind Hunde kein Problem. Ein Dog Dazzer kann aber nicht schaden, auch nicht zu Hause.

Das slowenische Straßennetz ist im Allgemeinen sehr gut ausgebaut, fast alle Straßen, die du benützen könntest, werden asphaltiert sein.

Vergiss das Thema Überfälle. Zu Hause wird es gefährlicher sein. Gerade in den Bergen würde ich mir noch weniger denken.

Übernachtungsmöglichkeiten: Selbst zelte ich am liebsten. Da bin ich unabhängig und flexibel. Wenn du ausschließlich in Zimmern schlafen willst, müsstest du deine Etappen genauer planen. Zimmer gibt es, dazu sind die Leute sehr freundlich. Du könntest also im Notfall auch einmal so wo Unterschlupf bekommen.
Darauf anlegen würde ich es aber nicht. In dieser Art von Hifsbedürftigkeit steckt auch immer ein wenig Nötigung: Wenn ich ihn nicht in meinem Haus übernachten lasse, schläft er ohne Zelt im Freien. Das ist nicht gut, auch nicht gut für die Gastfreundlichkeit der Leute. Also: in den dünner besiedelten Gegenden entweder genauer planen oder ein kleines Not-Zelt und einen Schlafsack mit nehmen.

Wetter Anfang September: meistens gut zum Radeln, aber alles ist möglich. ich hatte schon herrlichste Radeltage dort. Letzten September hatten wir Dreckswetter, das ganze Straßen und Bahnstrecken vermurt hatte. Aber üblich ist schönes Reisewetter.

lg und eine schöne Reise!
georg