Re: Vom Niederrhein nach Rom

von: veloträumer

Re: Vom Niederrhein nach Rom - 10.10.14 12:34

Es kommt wohl darauf an, was du sehen möchest. Am Lago Maggiore lohnt wohl das verkehrsreiche Westufer zu minimieren, also etwa bis Luino zu fahren, dann nach Verbania übersetzen und über den Orta-See in die Po-Ebene (Vercelli, Alessandria). Zum Übergang zwischen Mailand und Genua hatte jüngst jemand angefragt, nutze mal die Suchfunktion oder die letzte 2-3 Seiten mit neuen Themen im Länderbereich blättern.

Ab Genua findet man recht gut zur Levante-Küste. Man sollte aber die Erwartungen nicht zu hoch hängen. Größere Teile insbesondere im Süden können nicht per Küstenstraße beradelt werden, Cinque Terre muss man per höhenmeterträchtigen Stichstraßen erobern. Die Bahn könnte es merklich vereinfachen. Im Hinterland gibt es aber nur phasenweise mal mehr Verkehr, man muss aber Pässe überwinden (Passo del Bracco z.B.). Von La Spezia an ist die Strecke nicht gerade spannend - großteils endlose Flachstrände mit den entsprechend italienischen Strandeinrichtungen, oft aber auch gar kein Meerblick. Von Viareggio über Pisa nach Livorno gibt es einige überraschend hübsche Passagen (Naturparkallee, ländliches Toskana-Feeling). Von Marina di Pisa bis Livorno allerdings quasi eine durchgehende Schutzmauer zum Meer hin, enormer Betrieb - garstig.

Südlich Livorno ein kleines Stück hübsche Steilküste, später dann nur noch ohne Meersicht Flachstrecke, weitgehend bescheiden. Kurz vor Piombino historische Ausgrabungen. Teilweise gibt es eine leicht hügelige Parallelroute zur SS 1. Sollte man nutzen, wenn es die Zeit erlaubt. Soll auch sschattig sein, wurde mir berichtet. Um Piombino sehr unattraktiv, urban, industriell. Weiter nach Süden weiß ich kaum was. Immerhin hat man Möglichkeiten, ein paar Naturparks mitzunehmen (z.B. Monte Argentario, sehr reizvoll). Zwischen Rom und Grosseto bin ich zwar mal mit dem Auto her, habe aber kaum noch Erinnerungen, war auch treils nachts. Eher unspektakulär, teils fade, teils aber auch etwas hübsches Landleben. Bevor man in Küstengegend bei Rom kommt, könnte man aber auch ins Binnenland über den Lago di Bracciano sich der Ewigen Stadt nähern.

Auf der Binnenroute gibt es natürlich viele Möglichkeiten und Wege. Ein recht niedriger, weicher Übergang, zudem recht verkehrsarm, führt den Piastre-Pass von Bologna entlang des Reno hinüber nach Pistoia. Es gib aber durchaus vergleichbare Alternative über den nördlichen Apennin. Interessantere Landschaften wie das Chianti-Gebiet sind natürlich sehr hügelig mit teils ordentlichen Steigungen. Bekannte Orte liegen gerne auf Hügeln (Volterra, San Gimignano) und erfordern ein kleines Tagesextra. Recht ansprechend (und ruhig) fand ich auch das obere Tibertal, trotz der Autobahn teils in Sichtweite. Komplett kenne ich den Weg bis Rom dann aber nicht.